Der Bauer P7 L Universal ist ein 16mm-Projektor und das vorletzte Modell, das die deutsche Projektorschmiede im 16mm-Sektor auf den Markt brachte. Produziert wurde er von 1976 bis 1985 in den unterschiedlichsten Ausführungen (siehe Olaf’s 16mm-Kino). Die L-Variante ist ausschließlich für die Wiedergabe von Lichttonwiedergabe ohne Aufnahmefunktion.

Laut Bedienungsanleitung unterstützt der P7 L bei 24 Bildern pro Sekunde einen Frequenzgang von 50 bis 7.000 Hz.

Der Gleichlauf des Projektors ist sehr konstant. Hierdurch kommt es auch nicht zu einem leiern des Tons.

Bei der Wiedergabe ist der Bildstand stabil.

Den Sound aus dem eingebauten Lautsprecher kann man als gut bezeichnen, obwohl er ein wenig mittenlastig ist, was jedoch am in den Höhen eingeschränkten Frequenzbereich liegt.

Oftmals ist der P7 auch mit einem in den Deckel eingebauten externen Lautsprecher zu finden.

Technische Daten des Bauer P7 L Universal:

Maximale Spulenkapazität:600 m
Objektiv:Vario Kiptaron MC 1:1,3 / 35-65 mm
verschiedene Standard-Objektive möglich, z.B. mit Festbrennweite
Lampe:24V/250W (Osram Xenophot 64659)
(Beispiel 1 oder Beispiel 2)
Lichttonlampe:6V/1A (BSK)
Geschwindigkeiten:18 & 24 Bilder/sek.
Ton-Wiedergabe:Lichtton
Lautsprecher:eingebaut, 1 Stück, ein-/ausschaltbar
Anschluß für ext. Lautsprecher:Ja, 1 Stück
Aux Out (=Line Out):Ja
Kopfhörer-Ausgang:Nein
Stereo-Wiedergabe möglich:Nein

Anwendungsgebiete:

Privataufnahmen, Kurzfilme, Komplettfassungen

Stärken:

  • Durch Spulenanordnung wenig Platzbedarf nach hinten.
  • Einfache Bedienung, da der Film – wie bei Super8-Projektoren – sozusagen automatisch durch den Filmkanal läuft.
  • Sehr zuverlässig und robust.
  • Recht leises Laufgeräusch für einen 16mm-Projektor (interessanterweise leiser, als der P8).
  • Aux-Ausgang.

Schwächen:

  • Nur Mono-Betrieb möglich.
  • Wie schon bei Super8-Projektoren von Bauer üblich, so gilt das gleiche auch für deren 16mm-Produktlinie: bei längerer Standzeit trocknen die Kondensatoren des Tonteils aus und müssen getauscht werden.
  • Auch der Anlaufkondensator (Beispiel) muss von Zeit zu Zeit getauscht werden, sonst bleibt der Motor während der Projektion stehen und es entsteht ein Brandloch im Film.
  • Recht hoher Wartungsaufwand, da beim P7 mindestens einmal pro Jahr die Schmierung kontrolliert und ggfls. erneuert/nachgefüllt werden sollte.
  • Die Abwickelfriktion ist recht anfällig für einen Defekt. Dadurch läuft der Film über das Objektiv. Meine Reparaturanleitung für den Austausch findet ihr hier…

Fazit:

Im 16mm-Bereich ist dies ein absolut empfehlenswertes Gerät, welches nur noch vom P8 „übertroffen“ wird, da dieser zum einen eine 2-Flügel-Blende und zum anderen keinen Anlaufkondensator (siehe unten) besitzt.

Wer allerdings Magnettonwiedergabe benötigt, was jedoch im 16mm-Bereich eher selten der Fall ist, oder einen eingebauten Aux-Ausgang möchte, sollte nach der TS-Variante des P7 Ausschau halten.

Tipps & Tricks:

Die Objektive des Siemens 2000 sind voll kompatibel zum Bauer P7.

Alle paar Jahre sollte der Anlaufkondensator des P7 getauscht werden, damit der Motor nicht plötzlich stehen bleibt und im Film Brandlöcher entstehen. Die Kapazität beträgt 14uF und er muss Stecker besitzen (KEINE Kabel!!!). Das Ding kostet meist um die 5 Euro. (Beispiel).

Den Antriebsriemen/Motorriemen bestelle ich persönlich hier…

Sofern bei euch auf der Abwickelseite der Film bis über das Objektiv rollt, so ist vermutlich das Friktionsrad gerissen. Hier reicht schon ein Haarriss. Ein entsprechendes Ersatzteil auf Plastik gibt es bei VanEck hier…
Meine Reparaturanleitung für den Austausch findet ihr hier…

Sofern bei euch ein Kondensatortausch im Tonteii notwendig ist, benötigt ihr folgende Teile: (folgt noch)

Bilder des Bauer P7 L Universal:

Weitere interessante Beiträge für den Bauer P7 L Universal:

Downloads für den Bauer P7 L Universal:

Der Download der Bedienungsanleitung wurde mir freundlicherweise von Olaf Carls (Olaf’s 16mm-Kino) genehmigt.

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