Alles hat vor ungefähr 40 Jahren angefangen, als ich auf Urlaub bei meinem Onkel und meiner Tante war. Dort habe ich zum ersten Mal Super 8-Filme gesehen (Dick & Doof und Donald Duck). Fortan faszinierte mich dieses Medium. In deren Keller habe ich dann Filmvorführer gespielt.
Viele Jahre vergingen, in denen ich mich zwar daran erinnerte, aber nie die Gelegenheit hatte, einen Projektor zu erwerben.
Und doch habe ich mir immer wieder überlegt, wie genial es wäre, z.B. Don Camillo, Elvis oder andere Klassiker auf einer großen Leinwand zu sehen.
Es geht los…
Dann – beim Ausräumen der Wohnung meiner verstorbenen Schwiegergroßeltern im Jahr 2006 – tauchte der Porst-Projektor auf, den ich von meiner Schwiegermutter zunächst geschenkt bekam. Leider hatten sich sämtliche Gummis aufgelöst, die ersetzt werden mussten. Ersatzteile wurden hierfür nicht mehr produziert. In stundenlanger Kleinstarbeit habe ich rumexperimentiert, wie ich den Projektor wieder in die richtige Geschwindigkeit bekomme. Es ist mir weitestgehend gelungen, jedoch nicht ohne fürchterlichen Verschleiss. (Anmerkung: Mittlerweile ist dieses Problem dank Jürgen Marschner gelöst 😉
Da es sich bei dem Porst-Projektor um ein Erbstück handelte, wollte ich diesen nicht sonderlich beanspruchen, damit ich ihn noch lange hätte. (Update: Hatte sich aber dann mit der Trennung von meiner damaligen Frau 2012 eh erledigt, denn ich habe den Porst zurückgegeben.)
Cineton & Revue
Durch Zufall habe ich bei Ebay dann Mitte 2006 einen Projektor entdeckt, der als Bastlerstück und Ersatzteillieferant angeboten wurde. Der Grund lag darin, dass es keinen Ton bei Wiedergabe und Aufnahme gäbe.
Naja – ich dachte mir, wenn es nicht viel ist, kannste es reparieren und habe 5 Euro drauf geboten. Der Zufall wollte es, dass ich ihn für 4,94 Euro plus 4,10 Euro Versand erstanden habe.
Tatsächlich waren nur die Kontakte der Sicherung der Verstärkereinheit korrodiert. So habe ich für nicht mal 10 Euro einen 240m-fähigen Projektor bekommen 😉
Seitdem bin ich der Super 8-Leidenschaft verfallen.
Man bleibt ja schließlich nie auf der Stelle stehen. Also habe ich doch immer wieder mal bei den Projektoren nach einem “Ersatz” Ausschau gehalten, weil der Cineton klanglich ein Offenbarungseid ist.
Hätte schon gerne einen ELMO gehabt, aber wollte nicht über 100 Euro ausgeben. Schließlich waren wir zu dieser Zeit gerade am Bauen – da braucht man das Geld anderweitig. Das Ganze eilte ja nicht.
Plötzlich stieß ich auf eine Auktion, in der ein “Tonfilmprojektor” angeboten wurde. Es handelte sich um einen Revue Lux Sound 310, der zwar als “voll funktionsfähig”, aber auch als “nicht getestet” angeboten wurde.
Wieder habe ich riskiert, einen reparaturbedürftigen Projektor zu ersteigern, wieder habe ich gewonnen und wieder hatte ich Glück !!!
Angekommen ist ein neuwertiger, voll funktionsfähiger Revue-Projektor aus dem Hause Eumig 😉
Jetzt stand einer Projektion mit 2 Projektoren ohne Pause nichts mehr im Weg !!!
Aber wie es so ist: Mit der Zeit steigen die Ansprüche 😉
Sehr schnell war klar, dass der Cineton mit dem Sound des Revue nicht mithalten konnte. Ausserdem leierte er. Man merkt das zwar bei normalen Sprachszene nicht, aber wenn Musik ins Spiel kommt und Töne lang ausgehalten werden, dann schon. Muss ihn irgendwann mal zerlegen und komplett neu schmieren.
Elmo ST & Co.
Also wieder Ebay und wieder Augen offen halten.
Und siehe da: Wer sich in Geduld übt…der findet Anfang 2008 einen günstigen reparatur- und reinigungsbedürftigen ELMO ST-1200 freu
Hier wird mal wieder meine Bastelleidenschaft geweckt. Riemen erneuern und mal gründlich reinigen, aber das ist bestimmt machbar.
Doch die Zeit blieb nicht stehen. Einige Projektoren – vor allem Elmos, aber auch ein Revue Lux 80 – fanden bis 2011 den Weg in meine Sammlung.
Mittlerweile projezierte ich – bis auf wenige Ausnahmen (siehe Bild 😉 – mit 2 Elmo ST-1200 HD und einer entsprechenden Soundanlage im Kollegen- und Freundeskreis meine Komplettfassungen. An den Filmabenden, die an verschiedenen Orten teilweise bis in die Nacht gingen, hatten wir jede Menge Spaß und schwelgten manchmal ganz schön in Erinnerungen.
Im Bereich meiner Tonanlage konnte ich auch einen Shure HTS-5000 Surround- Prozessor sowie zwei weitere Verstärker ergattern.
Erste Synchronisationen mit Braun Visacustic
Ende 2010 begannen dann meine ersten Versuche, die Tonwiedergabe des an die Super 8-Kopie angepassten DVD-Tons über mein Notebook mit dem Braun Visacustic 1000 zu steuern, was völlig neue Sound-Dimensionen und Nachvertonungsmöglichkeiten eröffnete.
Inzwischen hatte sich meine Leidenschaft herumgesprochen, so dass mir sogar ein Nachbar den “Familien-Projektor” (Bauer Sound T 50 Royal) geschenkt hat.
Andere Formate
Zweimal bin ich Super 8 sogar fremdgegangen: 🙂 🙂 🙂
2013 hat meine Lebensgefährtin einen Projektor von ihrer Arbeitskollegin für 20 Euro abgekauft und ihn mir geschenkt. Es handelte sich um den Normal 8-Projektor Bauer T10 R.
Im Jahr 2014 wurde mir sogar ein funktionstüchtiger 16mm-Projektor (Bauer P7 TS) geschenkt. Habe zwar noch keinen Film dafür, aber was man hat, das hat man 🙂
Zwischen 2014 und 2020 machte ich aus verschiedenen Gründen eine längere Pause von diesem Hobby. Doch dann kam Corona und man war mehr oder weniger ans Haus gebunden. Hierbei entdeckte ich dann Super 8 neu, stellte alle meine bisherigen Synchronisationsdateien auf BluRay um und überarbeitete auch diese Website komplett. Hierbei entstand dann auch die Beitragsreihe bzw. das Buch „Nachvertonung und Synchronisation…“.
Anfang 2021 kam dann mein erster 16mm-Film: Speed. Ja, ich weiß, ich hab den auch auf Super 8, aber mein (Sammler-)Freund Michael Götz meinte, ich solle die beiden mal miteinander vergleichen.
Um bei der oben genannten Wortwahl zu bleiben: 16mm wurde ab da meine „Dauer-Geliebte“ und neue Möglichkeiten für Komplettfassungen, die es auf meinem Primärformat nicht gab, eröffneten sich.
Elmo GS-1200
Im Oktober 2022 bekam ich einen Elmo GS-1200 sowie einen EIKI Spulenturm geschenkt. Ab da konnte ich meinen „Soundfetischismus“ komplett ausleben, da die Synchronsteuerung noch ein Tick besser und komfortabler ist, als mit dem Braun. Andere Basteleien folgten und werden noch folgen.
Zum Glück habe ich eine Partnerin, die meine Verrücktheit mitmacht und mich in meinen Hobbies (bin ja nebenher noch Event-DJ) voll und ganz unterstützt.
Stehenbleiben will ich nicht, daher geht die Geschichte immer weiter und weiter. Alles hier aufzuführen würde sicherlich den Rahmen sprengen, zumal keiner hier ist, um Romane zu lesen 😉