Der Bauer P8 L Universal ist ein 16mm-Projektor und das letzte Modell, das die deutsche Projektorschmiede im 16mm-Sektor auf den Markt brachte. Produziert wurde er von 1980 bis 1990 in den unterschiedlichsten Ausführungen (siehe Olaf’s 16mm-Kino). Die L-Variante ist ausschließlich für die Wiedergabe von Lichtton ohne Aufnahmefunktion. Da das hier gezeigte Modell noch nicht über einen grünen Ein-/Ausschaltknopf verfügt, wurde er – trotz des Aufdrucks „professional“ – vor 1986 gebaut. Ich gehe davon aus, dass diese Klappe mal ausgetauscht wurde.

Laut Bedienungsanleitung unterstützt der P8 L bei 24 Bildern pro Sekunde einen Frequenzgang von 50 bis 7.000 Hz.

Der Gleichlauf des Projektors ist sehr konstant. Hierdurch kommt es auch nicht zu einem leiern des Tons.

Bei der Wiedergabe ist der Bildstand stabil.

Den Sound aus dem eingebauten Lautsprecher kann man als gut bezeichnen, obwohl er ein wenig mittenlastig ist, was jedoch am in den Höhen eingeschränkten Frequenzbereich liegt.

Oftmals ist der P8 auch mit einem in den Deckel eingebauten externen Lautsprecher zu finden.

Technische Daten des Bauer P8 L Universal :

Maximale Spulenkapazität:600 m
Objektiv:Vario Kiptaron MC 1:1,3 / 35-65 mm
verschiedene Standard-Objektive möglich, z.B. mit Festbrennweite
Lampe:24V/250W (Osram Xenophot 64659)
(Beispiel 1 oder Beispiel 2)
Lichttonlampe:6V/1A (BSK)
Geschwindigkeiten:24 Bilder/sek.
Ton-Wiedergabe:Lichtton
Lautsprecher:eingebaut, 1 Stück, ein-/ausschaltbar
Anschluß für ext. Lautsprecher:Ja, 1 Stück
Aux Out (=Line Out):Nein
Kopfhörer-Ausgang:Nein
Stereo-Wiedergabe möglich:Nein

Anwendungsgebiete:

Privataufnahmen, Kurzfilme, Komplettfassungen

Stärken:

  • Durch Spulenanordnung wenig Platzbedarf nach hinten
  • Einfache Bedienung, da der Film – wie bei Super8-Projektoren – sozusagen automatisch durch den Filmkanal läuft.
  • Sehr zuverlässig und robust.
  • 2-Flügel-Blende
  • Recht leises Laufgeräusch für einen 16mm-Projektor (aber lauter, als sein Vorgänger P7). Dies resultiert daraus, dass zwar der Filmtransport sehr leise und schonend erfolgt, jedoch der verbaute Lüfter sehr laut ist.

Schwächen:

  • Nur Mono-Betrieb möglich.
  • Kein Aux-Ausgang (siehe Tipps & Tricks)
  • Kann nur 24 Bilder pro Sekunde wiedergeben (18 werden nur vom TS-Modell unterstützt)
  • Wie schon bei Super8-Projektoren von Bauer üblich, so gilt das gleiche auch für deren 16mm-Produktlinie: bei längerer Standzeit trocknen die Kondensatoren des Tonteils aus und müssen getauscht werden.
  • Recht hoher Wartungsaufwand, da beim P8 mindestens einmal pro Jahr die Schmierung kontrolliert und ggfls. erneuert/nachgefüllt werden sollte.
  • Die Abwickelfriktion ist recht anfällig für einen Defekt. Dadurch läuft der Film über das Objektiv. Meine Reparaturanleitung für den Austausch findet ihr hier…

Fazit:

Im 16mm-Bereich ist die Bauer P8-Reihe ein absolut empfehlenswertes Gerät und mein persönlicher Favorit.

Wer allerdings Magnettonwiedergabe benötigt, was jedoch im 16mm-Bereich eher selten der Fall ist, oder einen eingebauten Aux-Ausgang möchte, sollte nach der TS-Variante des P8 Ausschau halten.

Tipps & Tricks:

Die Objektive des Siemens 2000 sind voll kompatibel zum Bauer P8.

Um trotz fehlendem Aux-Ausgang doch einen HIFI-Verstärker anschließen zu können, lest euch den Beitrag „Keinen Aux-Ausgang – wie bekomme ich den Ton in den Verstärker?“ durch.

Den Antriebsriemen/Motorriemen bestelle ich persönlich hier…

Sofern bei euch auf der Abwickelseite der Film bis über das Objektiv rollt, so ist vermutlich das Friktionsrad gerissen. Hier reicht schon ein Haarriss. Ein entsprechendes Ersatzteil auf Plastik gibt es bei VanEck hier…
Meine Reparaturanleitung für den Austausch findet ihr hier…

Sofern bei euch ein Kondensatortausch notwendig ist, benötigt ihr folgende Teile: (folgt noch)

Bilder des Bauer P8 L Universal:

Weitere interessante Beiträge für den Bauer P8 L Universal:

Downloads für den Bauer P8 L Universal:

Der Download der Bedienungsanleitung wurde mir freundlicherweise von Olaf Carls (Olaf’s 16mm-Kino) genehmigt.

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