In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Verrückt nach Mary“.

Filmdaten:USA, 1998, color, Mono-Lichtton, deutsch
Originaltitel:There’s something about Mary
Darsteller:Ben Stiller, Cameron Diaz, Matt Dillon u.a.
Laufzeit:ca. 119 min. (BluRay/16mm)
ca. 134 min. (BluRay – Extended Special Edition)
ca. 114 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.300 m (Polyester)
Anzahl Spulen:2x 600 m
Hersteller der 16mm-Kopie:20th Century Fox

Inhalt:

13 Jahre nachdem Teds Rendezvous mit seiner angebeteten Mary in einem peinlichen Fiasko endete, träumt er immer noch von ihr und engagiert den windigen Privatdetektiv Healy um sie aufzuspüren. Der findet Mary in Florida und verliebt sich auf den ersten Blick in die atemberaubende Traumfrau. Um Ted als Nebenbuhler auszuschalten, tischt er ihm dicke Lügen über Mary auf. Ted läßt sich jedoch nicht abschrecken, eilt nach Miami und versucht nun alles, um Healy die Balztour zu vermasseln. Doch nicht nur Healy ist verrückt nach Mary und Ted bekommt es mit einer ganzen Legion liebeskranker Konkurrenten zu tun…
(cinema.de)

16mm-Version:

„Verrückt nach Mary“ zeigt sich durchweg in Vollbild. In Anbetracht der Kinoratio von 1,85:1 halten sich daher die weggefallenen Bildteile in Grenzen.

Bei der mir vorliegenden Kopie wurden sämtliche Verleihlogos entfernt und es geht direkt in den „normalen“ Filmbeginn hinein.

Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile sind mir nicht aufgefallen.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „Verrückt nach Mary“ mit einer guten Schärfe, wenngleich ich schon besseres gesehen habe. Okay – das ist gerade im Bereich 16mm Kritik auf sehr hohem Niveau! Bei Helligkeit und Kontrast gibt es keinerlei Kritikpunkte.

Die Farben sind kräftig, aber ausgewogen, zeigen jedoch eine leichte Tendenz ins gelbliche. Dennoch kann man nicht von Überbetonung des Farbtons sprechen. Ein Rotstich ist nicht erkennbar.

Die vorliegende Kopie wurde seinerzeit nicht über einen Projektor mit zu starker Lichtquelle abgespielt. Dadurch ist kein halbtransparenter rosa/violetter Fleck in der Bildmitte, der fälschlicherweise oft als Kopierfehler deklariert wird, vorhanden (siehe Beitrag „Kopierfehler…oder was anderes?„).

Bis auf die Aktübergänge sind mir keinerlei einkopierte Bildstörungen aufgefallen. Demzufolge wurde eine hervorragende Vorlage verwendet.
Bei 16mm-Kopien muss man eigentlich immer davon ausgehen, dass diese aus dem Verleih stammen. Aus diesem Grund sind Laufstreifen, Klebestellen usw. nahezu immer vorhanden. Von daher bin ich mir auch bei den Aktübergängen nicht sicher, ob die Störungen einkopiert sind oder aus der Verleihzeit herrühren.

Die mir vorliegende Kopie weist diese üblichen Auffälligkeiten nur in äußerst geringem Maß auf und wirken daher auch nicht störend, sondern geben dem Film einen gewissen analogen Charme.

Das gewählte Korn würde ich als einen kleinen Tick zu grob kategorisieren, denn es ist ein leichtes Bildrauschen zu erkennen.

Ton:

Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono vor. Da die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Baßbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber kräftig. In der Sequenz, die ich für diesen Bericht kurz getestet habe, klang der Lichtton sehr sauber.

Fazit:

Trotz kleinerer Schwächen ist „Verrückt nach Mary“ dennoch empfehlenswert. Auch bei diesem Klassiker ist es einfach etwas anderes, ihn auf der großen Leinwand, statt im TV, zu sehen. Ein idealer Film für das „leichte Sommerkino“.

Synchronisation:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen, so sind auch hier die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität. Allerdings muss man aufpassen, welche Edition man kauft. Die „Extended Special Edition“ ist rund 10 Minuten länger, als die Kinofassung. Ergo sind dann umfangreiche Schnittarbeiten notwendig.

Für die Synchronisation empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch bei meiner Kopie verwendet.

Hat man das Glück, an eine „normale“ Edition mit der Kinofassung zu kommen, kann die digitale Version grundsätzlich nahezu 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.

Bei der bereits erwähnten „Extended Special Edition“ wurden zumeist bestehende Szenen verlängert. Die zusätzlichen Inhalte sind jeweils so 30-45 Sekunden lang und können weitestgehend problemlos entfernt werden. Jedoch sollte man die Schnitte kontrollieren, da manchmal das Einfügen eines Audio-Crossfades notwendig ist, damit die Musik nicht abrupt losbrettert oder zu auffällige Soundveränderungen entstehen.

Und dann ist da noch mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme werden die deutschen Zuschauer mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand hierfür eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.

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