In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Ronja Räubertochter“.

Filmdaten:S, 1984, color, Mono-Lichtton, deutsch
Originaltitel:Ronja Rövardotter
Darsteller:Hanna Zetterberg, Dan Håfström u.a.
Laufzeit:ca. 126 min. (16mm)
ca. 121 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.380 m (Polyester)
Anzahl Spulen:3x 600 m, aber nur 500m drauf
Hersteller der 16mm-Kopie:unbekannt

Inhalt:

Mitten in einem Gewittersturm kommt Ronja als Tochter des Räuberhauptmanns Mattis zur Welt. Etwa elf Jahre später: Ronja darf endlich in den Wald hinaus, in dem sie sich jedoch vor dem Fluss, vor Wilddruden, Graugnomen, Dunkeltrollen und Rumpelwichten hüten muss.

Auf einer ihrer Streifzüge durch den Wald trifft Ronja eines Tages den gleichaltrigen Birk, Sohn von Borka, dem Erzfeind der Mattisräuber. Zwischen den beiden Kindern entwickelt sich nach anfänglichem Zögern eine tiefe Freundschaft, die sogar den harten Winter übersteht. Gegen den Willen der Familie lernen sie gemeinsam das Leben im Wald und seine Geheimnisse kennen. Ist ihre Freundschaft stark genug, auch die verfeindeten Räubersippen zu versöhnen? (Quelle: DVD-Klappentext)

Anmerkung von mir: „Ronja Räubertochter“ ist ein recht spät, nämlich „erst“ 1981, erschienenes Buch von Astrid Lindgren. Die im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte, filmische Umsetzung ist jedoch nicht nur ihrer Buchvorlage zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass sie selbst das Drehbuch geschrieben hat.

16mm-Version:

„Ronja Räubertochter“ zeigt sich durchweg als Balkenbild und somit in der originalen Kinoratio von 1,85:1. Der Neupreis belief sich damals auf 3.819,90 DM (inkl. 7% MwSt.). Wenn ich die Aufkleber richtig interpretiere, wurde diese Kopie 1994 gefertigt.

Jeder der drei Akte besitzt das Original-Start- und Endband mit einem Einzähler. Interessanterweise steht dort „Ronja, die Räubertochter“ geschrieben, obwohl als Titel im Film „Ronja Räubertochter“ eingeblendet wird.

Die mir vorliegende Kopie startet mit einer Texttafel „Matthias Film gemeinnützige GmbH in Zusammenarbeit mit KJF – Kinder- und Jugendfilmzentrum in der Bundesrepublik Deutschland“, gefolgt von der Titelsequenz.

Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile sind mir nicht aufgefallen.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „Ronja Räubertochter“ mit einer guten Schärfe, wenngleich ich auf 16mm auch schon besseres gesehen habe. Bei Helligkeit und Kontrast gibt es jedoch keinerlei Kritikpunkte.

Farblich ist die Kopie kräftig angelegt, tendiert aber geringfügig zu einer Gelbdominanz. Auch die Balken oben und unten sind nicht schwarz, sondern leicht rötlich, obwohl die Kopie keinerlei Rotstich aufweist.

Die vorliegende Kopie wurde seinerzeit nicht über einen Projektor mit zu starker Lichtquelle abgespielt. Dadurch ist kein halbtransparenter rosa/violetter Fleck in der Bildmitte, der fälschlicherweise oft als Kopierfehler deklariert wird, vorhanden (siehe Beitrag „Kopierfehler…oder was anderes?„).

Bedingt durch den bei diesem Film recht hohen Verleihbetrieb und der damit verbundenen (leider teilweise schlecht gewarteten bzw. gereinigten) Projektoren, sind bei der mir vorliegenden Kopie nahezu immer einige Laufstreifen zu sehen, die auch teilweise störend wirken. An den Aktübergängen treten sie noch vermehrter auf und sind zeitweise sogar grün. In den ersten 5 Minuten von Akt 2 ist es richtig heftig, da rechts und links der Bildmitte jeweils ein sehr sichtbarerer grüner Streifen vorhanden ist. Während nach dieser Zeit der rechte verschwindet, tut dies der linke erst in der 2. Hälfte des Aktes. Der 3. Akt beinhaltet wiederum nur wenige Laufstreifen.

Da dies bei einigen Kopien dieses Films der Fall zu sein scheint, solltet ihr dies im Falle eines Kaufvorhabens vorher beim Verkäufer erfragen.

Trotz der wirklich vielen Laufstreifen hat meine Kopie interessanterweise während der kompletten Laufzeit lediglich 2 oder 3 Klebestellen, von denen nur eine auffällt und direkt am Anfang ist.

Einkopierte Bildstörungen sind mir wiederum keine aufgefallen.

Das gewählte Korn ist, meiner Ansicht nach, etwas zu grob, da ein Bildrauschen – vor allem in dunklen Szenen – durchaus zu erkennen ist.

Ton:

Der deutsche Original-Lichtton der Kopie liegt natürlich in Mono vor. Da die Höhen im 16mm-Lichtton-Bereich bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Baßbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber kräftig. In der Sequenz, die ich für diesen Bericht kurz getestet habe, klang der Lichtton jedoch sehr sauber.

Fazit:

Dieser Klassiker aus der Feder von Astrid Lindgren eignet sich – meiner Meinung nach – vor allem in der Vorweihnachtszeit zu einem Filmabend für die komplette Familie. Obwohl er eigentlich jährlich im TV zu finden ist, entfaltet er auf der großen Leinwand, mit einem analogen Projektor vorgeführt, erst richtig seine Wirkung und Faszination. Da können auch die mittlerweile großen Bildschirme oder Beamer zuhause definitiv nicht mithalten.

Auch wenn es einige Kopien gibt, so wie die mir vorliegende, die viele Laufstreifen besitzen, macht es trotzdem unheimlichen Spaß sie zu erleben. Dafür ist es eben analoger Film, der runde 30 Jahre alt ist und keine Scheibe.

Alles in allem hat der Film „Ronja Räubertochter“ auch rd. 40 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Magie eingebüßt und ist eine absolute und zeitlose Empfehlung für die gesamte Familie!

Synchronisation:

Leider existiert von „Ronja Räubertochter“ keine BluRay-Veröffentlichung (Stand 12/2022). Daher musste ich mit der DVD vorlieb nehmen.

Für die Synchronisation empfehle ich zwar aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay, aber was soll man machen, wenn es keine gibt. 🙂

Da weder ich, noch sonst jemand aus meiner Familie schwedisch kann, reichte mir auch die auf der DVD vorhandene (alleinige) deutsche Tonspur. Leider ist sie auch „nur“ mehr oder weniger Stereo.

Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.

Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
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