In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „La Bamba“.

Filmdaten:USA, 1987, color, Mono-Lichtton, deutsch
Originaltitel:La Bamba
Darsteller:Lou Diamond Philips, Esai Morales u.a.
Laufzeit:ca. 109 min. (16mm)
ca. 104 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.170 m (Polyester)
Anzahl Spulen:3x 500 m
Hersteller der 16mm-Kopie:Atlas Film

Inhalt:

Für Ritchie Valens, dem Sohn mexikanischer Einwanderer, zählt in seiner Jugend nur die Musik. Dabei kann sich der junge Bursche auf seine Mutter Connie Valenzuela sowie seinen Halbbruder Bob Morales verlassen. Trotz der harten Zeiten geben sie Ritchie so oft wie möglich die Gelegenheit, seinem Talent freien Lauf zu lassen. Seine jugendliche Energie und der unbedingte Wille zum Erfolg treiben Ritchie voran, ohne dass er den Spaß aus den Augen lässt. Seine Freundin Donna Ludwig gibt ihm zusätzlich Halt. Und schließlich landet Ritchie einen ersten Hit, der seine kurze Karriere anstößt.
(Quelle: Filmstarts.de)

16mm-Version:

„´La Bamba“ zeigt sich durchweg in Vollbild. In Anbetracht der Kinoratio von 1,85:1 halten sich daher die weggefallenen Bildteile in Grenzen.

Bei der mir vorliegenden Kopie wurde das Verleihlogo entfernt, wodurch sie direkt in den „normalen“ Filmbeginn hineingeht.

Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile gibt es keine.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „La Bamba“ mit einer sehr guten Schärfe. Auch bei Helligkeit und Kontrast gibt es keinerlei Kritikpunkte.

Die Farben sind ordentlich angelegt und ausgewogen. Sie zeigen keinerlei Tendenz zur Überbetonung eines Farbtons. Allerdings habe ich auch schon kräftigere Farben bei Kopien gesehen. Ein Rotstich ist nicht erkennbar.

Die vorliegende Kopie wurde seinerzeit nicht über einen Projektor mit zu starker Lichtquelle abgespielt. Dadurch ist kein halbtransparenter rosa/violetter Fleck in der Bildmitte, der fälschlicherweise oft als Kopierfehler deklariert wird, vorhanden (siehe Beitrag „Kopierfehler…oder was anderes?„).

Da mir keinerlei einkopierte Bildstörungen aufgefallen sind, wurde demzufolge eine hervorragende Vorlage verwendet.

Bei 16mm-Kopien muss man immer davon ausgehen, dass diese aus dem Verleih stammen. Aus diesem Grund sind Laufstreifen, Klebestellen usw. nahezu immer vorhanden. Allerdings muss ich sagen, dass sich diese in der mir vorliegenden Kopie sehr stark in Grenzen halten und zu keiner Zeit störend wirken.

Das gewählte Korn kann man als gut bezeichnen. Ein leichtes Bildrauschen ist aber während des gesamten Films erkennbar.

Ton:

Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono vor. Da die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten, was meiner Meinung nach bei einem Musikfilm stark den Hörgenuss beeinträchtigt. Der Baßbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber kräftig.

Insgesamt ist er sehr sauber und ohne auffallende Schwankungen auf der Kopie vorhanden.

Fazit:

Mal abgesehen davon, dass „La Bamba“ zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen dieses Genres gehört, ist die 16mm-Fassung dieses Klassikers absolut empfehlenswert, wenn man auf die Musik der 1950er Jahre steht. Dem Publikum fällt das Stillsitzen wirklich schwer.

Synchronisation:

Auf der Suche nach einer digitalen Vorlage bin ich schier verzweifelt. Obwohl in den USA bereits mehr als eine BluRay-Version erhältlich und sogar bereits eine 4k-Abtastung erfolgt ist, gibt es in Deutschland „nur“ die bereits jahrzehntealte DVD, die ich Gott sei Dank bereits besaß, denn sie ist im Handel nicht mehr erhältlich.

Und genau an diesem Punkt fingen dann meine (persönlichen) Probleme an, denn wie wir ja aus meiner Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“ wissen, liegt die Differenz der Geschwindigkeit zwischen 24 (16mm) und 25 Bildern pro Sekunde (DVD) bei rund 4%. Bei Sprache fällt dies nicht sonderlich ins Gewicht, aber für Musikstücke, vor allem, wenn sie so bekannt sind, wie „La Bamba“, ist das schon recht viel. Ganz davon abgesehen, dass musikalisch ein Unterschied von einem Halbton entsteht. Wenn also der digitale Ton, der von der DVD stammt, bei der Wiedergabe um 4% gedrosselt wird, pennt man bei den Songs ein. Das ist für mich als DJ und Audio Engineer unerträglich und geht gaaaar nicht!!! 🙂

Allerdings habe ich das „Glück“, dass einer meiner P8 etwas zu schnell läuft und dadurch beinahe an die 25 Bilder pro Sekunde herankommt. Dadurch verringert sich zwar die Laufzeit um rund 5 Minuten, aber die Musik ist nahezu in der korrekten Geschwindigkeit und dadurch wieder hörbar.

Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.

Und dann ist da noch mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen werden die deutschen Zuschauer auch hier mal wieder mit einer (in diesem Fall immerhin schon mal) Stereo-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand für ein Ummischen von 2.0 zu 5.1 eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.

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