In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Cleopatra“.

Filmdaten:USA, 1963, color, Mono-Lichtton, englisch
Logo Cinemascope
Originaltitel:Cleopatra
Darsteller:Elisabeth Taylor, Richard Burton, Rex Harrison u.a.
Laufzeit:ca. 174 min. (16mm)
ca. 251 min. (BluRay)
ca. 241 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.850 m
Anzahl Spulen:2x 600 m, 2x 500m
Hersteller der 16mm-Kopie:20th Century-Fox

Inhalt:

Im Jahre 48 vor Christus wickelt die ägyptische Königin Cleopatra Julius Cäsar um den Finger, um ihren verlorenen Thron zurückzugewinnen. Nach Cäsars jähem Ende tröstet sie sich mit Antonius. Der muss zwar aus politischen Gründen die Schwester Octavians heiraten, aber an Cleopatras verführerischen Argumenten zerschellt die Staatsräson. Antonius schenkt ihr Roms Ostprovinzen und nimmt sie zur zweiten Frau – was ihm die Truppen Octavians auf den Hals hetzt…
(Quelle: BluRay-Klappentext)

16mm-Version von „Cleopatra“:

„Cleopatra“ präsentiert sich erfreulicherweise in Cinemascope, was für mich der Hauptgrund für den Kauf darstellte.

Die mir vorliegende Kopie startet mit dem 20th Century-Fox-Logo und geht anschließend in die Titelsequenz hinein. Auf Ouvertüre, Entr’acte und End Music wurde verzichtet. Diese finden sich nur auf den digitalen Medien und haben eine Gesamtlaufzeit von rund 8 Minuten. Allerdings ist die Intermission am Ende von Akt 2 und damit nach rund 82 Minuten vorhanden.

Bezüglich der Laufzeit dieser Kopie warfen sich bei mir jedoch einige Fragen auf, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menge an Klebestellen insgesamt knappe 20 Minuten gekostet haben. Die heute erhältliche BluRay ist nach meinen Informationen tatsächlich die Uraufführungsversion, die kurze Zeit später auf etwa 194 Minuten gekürzt wurde und für Jahre die überall gezeigte Fassung darstellte. Lediglich die (west-)deutsche (!) VHS wurde auf runde 3 Stunden gekürzt, was der Laufzeit meiner 16mm-Fassung entsprechen würde. Vermutlich, damit sie auf eine 180er Kassette passte. Dagegen spricht jedoch bei der vorliegenden Kopie, dass sie eine englische Tonspur besitzt. Darüber hinaus war das Erscheinungsdatum der VHS in der zweiten Hälfte der 1980er und das verwendete 16mm-Acetatmaterial ist älteren Datums. Also bleibt es für mich ein Mysterium.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „Cleopatra“ auch im Cinemascope-Format mit einer sehr guten Schärfe. Helligkeit und Kontrast geben ebenfalls keinen Anlass zur Kritik.

Bedingt durch das seinerzeit verwendete Material ist die mir vorliegende Kopie leider komplett rot mit nahezu keinen Restfarben. Jedoch lässt sich dieser Rotstich mit meinen Filterfolien auf ein erträgliches Maß reduzieren. Allerdings wirkt er dadurch stark in Richtung Schwarz-Weiß. Aber ich wollte diesen Klassiker unbedingt einmal auf der großen Leinwand in Cinemascope sehen. Da nehme ich ausnahmsweise dieses Manko mal hin, das mir auch vor dem Erwerb bekannt war.

Einkopierte Bildstörungen sind mir zu keiner Zeit störend aufgefallen. Demzufolge wurde eine hervorragende Vorlage verwendet.

Die mir vorliegende Kopie stammt definitiv aus dem Verleih und wurde dort stark beansprucht bzw. auch unsachgemäß behandelt, da sie wirklich viele Klebestellen und zeitweise auch stärkere Laufstreifen in verschiedenen Teilen des Bildes besitzt. Da ich sie durch den Rotstich (und natürlich auch wegen der Laufzeit) vermutlich immer nur alleine schauen werde, kann ich damit leben.

Das gewählte Korn kann man als gut bezeichnen. Das Bildrauschen hält sich sehr in Grenzen.

Ton:

Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono und in Englisch vor. Da die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Baßbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber kräftig. In der Sequenz, die ich für diesen Bericht kurz getestet habe, wies der Lichtton ein leichtes Rauschen auf, was ich aber auch auf das Alter des Films zurückführe. Davon abgesehen ist er sehr sauber und verständlich.

Wir ihr euch denken könnt, führe ich ihn per Synkino jedoch in Deutsch vor (siehe Synchronisation).

Fazit:

Es ist schon ein besonderes Vergnügen, „Cleopatra“ in Cinemascope zu erleben. Trotz der genannten Defizite der mir vorliegenden Kopie, in Bezug auf Farbe und Menge der Klebestellen, zieht er den Zuschauer dennoch in seinen Bann. Wer also auf Monumentalfilme steht und sich nicht durch den Farbmangel gestört fühlt, für den ist die Anschaffung wirklich zu empfehlen.

Synchronisation von „Cleopatra“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen, so sind auch hier die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität.

Für die Synchronisation empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch bei meiner Kopie verwendet.

Wie ihr bestimmt schon oben in der Tabelle gesehen habt, unterscheidet sich die Laufzeit von 16mm und digital massiv. Dadurch sind beim Synchronisieren sehr viele Schnitte notwendig, da die entfallenen Szenen meistens nur im Bereich von 1-2 Minuten liegen. Hinzu kommen eine Unmenge an Klebestellen bei meiner Kopie, wodurch ich hier noch nicht mal ansatzweise eine hilfreiche Tabelle der notwendigen Schnittzeiten erstellen kann.

Die oben bereits erwähnten nicht vorhandenen Musikteile spiele ich an entsprechender Stelle über andere Medien zu.

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