In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Auf der Flucht“.

Filmdaten:USA, 1993, color, Mono-Lichtton, deutsch
Originaltitel:The Fugitive
Darsteller:Harrison Ford, Tommy Lee Jones u.a.
Laufzeit:ca. 130 min. (BluRay/16mm)
ca. 125 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.410 (Polyester)
Anzahl Spulen:3x 500 m
Hersteller der 16mm-Kopie:Atlas Film

Inhalt:

Schlagartig gerät das Leben des Chirurgen Dr. Richard Kimble aus den Fugen: In seiner Wohnung überrascht er einen Einbrecher, der gerade seine Frau ermordet hat. Der Täter entkommt, Kimble wird wegen Mordes zum Tode verurteilt. Zwar gelingt ihm die Flucht, doch Marshal Gerard hetzt ihn mit an Besessenheit grenzendem Eifer. Der Doktor hat nur eine Chance: Er muss den Killer finden, um seine Unschuld zu beweisen…
(cinema.de)

16mm-Version:

„Auf der Flucht“ zeigt sich zwar durchweg in Vollbild, aber in Anbetracht der Kinoratio von 1,85:1 halten sich die weggefallenen Bildteile dadurch in Grenzen.

Die mir vorliegende Kopie startet zunächst mit dem atlas-Intro. Anschließend wurde das Warner Bros.-Logo entfernt, denn es geht direkt mit dem „normalen“ Filmbeginn weiter.

Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile sind mir nicht aufgefallen.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „Auf der Flucht“ mit einer sehr guten Schärfe. Auch bei Helligkeit und Kontrast gibt es keinerlei Kritikpunkte, was gerade in Anbetracht einiger dunkler Szenen bei diesem Film nicht unwichtig ist.

Die Farben sind kräftig, aber ausgewogen. Allerdings zeigen sie eine leichte Tendenz in bläuliche. Trotzdem kann man hier nicht von einer Überbetonung des Farbtons sprechen. Ein Rotstich ist nicht erkennbar.

Die vorliegende Kopie wurde seinerzeit nicht über einen Projektor mit zu starker Lichtquelle abgespielt. Dadurch ist kein halbtransparenter rosa/violetter Fleck in der Bildmitte, der fälschlicherweise oft als Kopierfehler deklariert wird, vorhanden (siehe Beitrag „Kopierfehler…oder was anderes?„).

Bis auf die Aktübergänge sind mir keinerlei einkopierte Bildstörungen aufgefallen. Demzufolge wurde eine hervorragende Vorlage verwendet. Obwohl meine Kopie originär aus dem Verleih stammt, sind nahezu keine Laufstreifen, Klebestellen usw. vorhanden, was ja eigentlich bei solchen Kopien vermehrt vorkommt. Von daher bin ich mir bei den Aktübergängen nicht sicher, ob die Störungen einkopiert sind oder aus der Verleihzeit herrühren.

Das gewählte Korn ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen, da nahezu kein Bildrauschen zu erkennen ist.

Ton:

Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono vor. Da die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Baßbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber kräftig. In der Sequenz, die ich für diesen Bericht kurz getestet habe, klang der Lichtton sehr sauber.

Fazit:

Obwohl man „Auf der Flucht“ ja schon unzählige Male im TV gesehen hat, schafft er es auf der großen Leinwand immer noch, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und – obwohl man die Story kennt – mit dem Protagonisten mitzufiebern.

Qualitativ ist die mir vorliegende Kopie in jeglicher Hinsicht auf sehr hohem Niveau. Auch die leichte Farbtendenz ins bläuliche fällt dem „normalen“ Zuschauer eigentlich nicht auf,

Wenn ihr die Chance habt, eine Kopie dieses Film zu bekommen, solltet ihr auf jeden Fall zuschlagen.

Synchronisation:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen, so sind auch hier die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität.

Für die Synchronisation empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch bei meiner Kopie verwendet.

Grundsätzlich kann die digitale Version 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.

Und dann ist da noch mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme werden die deutschen Zuschauer mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand hierfür eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.

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