Nachdem nun die digitalen Medien für unsere Verfahren vorbereitet sind, folgt nun das Abfilmen unserer Super 8-Quelle.

Eine Anmerkung vorweg: sofern ihr mit Ton abfilmt und diesen auch zum Videoschnitt mitnehmen wollt, so müsst ihr in den nachfolgenden Beschreibungen natürlich zum einen den Haken bei „Audio exportieren“ drin lassen (empfohlene Bitrate: 160 kBit/s) und zum anderen im Adobe Premiere-Projekt eine zusätzliche Stereo-Tonspur, am besten direkt als erste, hinzufügen.

Die Vorgehensweise ist zunächst einmal abhängig von der Art der Synchronisation, d.h. master-/slavefähiger Projektor oder einer ohne Synchronmöglichkeit. Notwendige Korrekturen der unterschiedlichen Bildrate zwischen Projektor und digitaler Datei bei den genannten Kategorien 1 und 3 werden (erst) in Teil 6 beseitigt bzw. korrigiert. Und nein, wir müssen grundsätzlich dafür nicht ständig schneiden und neu ansetzen!

Für einen masterfähigen Projektor stelle ich, mangels anderer Hardware, nur das Verfahren für das Synchronisieren mit Synkino vor.
Der Braun Visacustic 1000 mit Steuergerät dient als Grundlage für die slavefähige Kategorie.
Bei den Projektoren ohne Synchronmöglichkeit ist es eh egal 🙂

Des Weiteren muss man unterscheiden, ob mit einer Videokamera oder einem Smartphone abgefilmt wird.

Übrigens: einen evtl. benötigten Anamorphoten lasse ich beim Abfilmen weg, da sonst das Bild zu klein wird.

Beitragsreihe „Nachvertonung / Synchronisation“:

Vorbereitungen

Masterfähige Projektoren / Synkino

Synkino beginnt seine Wiedergabe mit Beendigung des weißen/grünen Vorspanns. Ergo wählen wir hier einen Startpunkt vor dessen Ende. Dieser sollte so weit vorne liegen, dass der Projektor bereits auf seiner vollen Wiedergabe-Geschwindigkeit läuft, wenn das erste Bild nach dem Vorspann das Startauge erreicht.

Andere steuerfähige Tonquellen dürften aber ähnlich arbeiten, wenngleich diese vermutlich ein eindeutiges Startbild (wie auch die Slave-Projektoren) benötigen.

Gerade bei 16mm-Kopien ist es allerdings gang und gäbe, dass die Akte mit transparentem, grünen Vorspann, gefolgt von Schwarzfilm beginnen und dann direkt in das erste Filmbild gehen – also ohne Vorspann, Einzähler oder ähnlichem. Ergo hat Synkino nichts, an was es sich für den Tonstart orientieren kann und einen manuellen Start notwendig macht.

In diesem Fall fahre ich den Film an eine Position, mit der zum einen der Film schon fest auf der Aufwickelspule sitzt, aber zum anderen auch noch genug Vorlauf für das Erreichen der vollen Wiedergabe-Geschwindigkeit vor dem ersten Filmbild hat.

Nun klebe ich direkt vor den Filmeinlauf einen kleinen, blauen Klebepunkt, um diese Position später mit Hilfe des Handrades wieder genau anfahren zu können.

Klebepunkt vor Filmeinlauf
Der Klebepunkt vor dem Filmeinlauf für den Startpunkt

Im Vorgriff auf die nachfolgenden Kapitel: hier müsst ihr mit Ton abfilmen, damit ihr bei der Verkleinerung der Datei euren genauen Startpunkt (Motorgeräusch) wiederfindet!

Wenn ihr eine Videokamera für das Abfilmen benutzt, klickt hier…, bei einem Smartphone hier…, um die nachfolgenden Unterkapitel zu überspringen.

Slavefähige Projektoren

In dieser Kategorie benötigen wir lediglich ein eindeutiges Startbild. Ich nehme hierbei gerne – sofern vorhanden – „Picture Start“ oder etwas ähnliches.

Fahrt euren Projektor per manuellem Drehknopf genau auf dieses Bild mit dem ersten freien Segment eurer Flügelblende – also sofern euch das möglich ist.

Kleiner Tipp am Rande: Sobald das Startbild im Bildfenster positioniert ist, klebe ich direkt vor den Filmeinlauf einen kleinen, blauen Klebepunkt auf den Film. Das erleichtert das spätere Wiederfinden des Startbildes, auch wenn es rundherum heller ist.

Klebepunkt vor Filmeinlauf
Der Klebepunkt vor dem Filmeinlauf für den Startpunkt

Für das synchrone Abfilmen benötigen wir bei slavefähigen Projektoren bereits jetzt schon deren Steuerverbindung zum Notebook. Im Fall des Braun Visacustic ist das die Verbindung zwischen Soundkarte und Steuergerät mittels Video-DIN-Kabel o.ä. Sofern ihr keins besitzt, zeige ich euch hier…, wie ihr es selber bauen könnt.

Des Weiteren muss der Projektor mit dem richtigen Steuersignal „gefüttert“ werden (Erzeugung wird hier… erklärt). Die richtige Impulsfrequenz ist natürlich abhängig von unserem digitalen Medium. Während DVDs mit 25 Bildern pro Sekunde laufen, benötigen BluRays nur 23,976 fps. In einigen sehr seltenen Fällen werden auch mal genau 24 fps benötigt. Achtet auch darauf, dass euer Projektor auf der richtigen Geschwindigkeit steht. Der Braun Visacustic hat z.B. sowohl eine Einstellung für 24, als auch für 25 fps.

Wer keine Möglichkeit zur Erzeugung hat, der hat hier die Möglichkeit zum Download von ca. 5 Sekunden langen Schnipseln. Diese müsst ihr euch nur selbst verlängern. Die jeweiligen Pausen am Ende sind bereits so gewählt, dass ihr direkt ansetzen könnt.

Steuersignale für Braun Visacustic (ca. 5 sek. lang):

Wenn ihr eine Videokamera für das Abfilmen benutzt, klickt hier…, bei einem Smartphone hier…, um das nachfolgende Unterkapitel zu überspringen.

Nicht synchronisierbare Projektoren

Sofern der Projektor nicht synchronisierbar ist, suchen wir uns zwei (!) geeignete Startbilder für unsere Aufnahme, welche dann bei der Nachvertonung wieder als Beginn unserer Wiedergabe dienen.

Warum zwei?
Ganz einfach: der Projektor braucht ja immer eine gewisse Zeit, um hochzulaufen. Auch die Zeit für das Durchschalten des Wiedergabeschalters des Projektors kann differieren. Damit man da mit nur einem Bild nicht zu überrascht ist, wenn es auf der Leinwand auftaucht, ist das erste Bild lediglich ein Richtpunkt für den Projektorstart.

Das Auftauchen des zweiten Bildes wiederum dient uns zum Start der Wiedergabesoftware (bei uns VirtualDJ) – aber dazu später mehr in Teil 7 der Reihe.

Ich empfehle, einen „Einzähler“ zu benutzen. Darauf befindet sich zum einen meist ein Bild namens “Picture Start” oder so ähnlich, welches ich dann als Startbild für den Projektor verwende.

Das 2. erwähnte Bild dient ja für den Start des Tons, z.B. die „5“ des Einzählers. Bis dahin hat nämlich der Projektor dann schon seine „normale“ Geschwindigkeit erreicht und man selbst noch ein bisschen Zeit, um die richtige „Taktung“ des Einzählers für den Tonstart zu haben.

Fahrt also euren Projektor vor der Aufnahme Pi mal Daumen auf/an euer erstes Bild..

Gerade bei 16mm-Kopien ist es allerdings gang und gäbe, dass die Akte mit transparentem, grünen Vorspann, gefolgt von Schwarzfilm beginnen und dann direkt in das erste Filmbild gehen – also ohne Vorspann, Einzähler oder ähnlichem. Ergo hat man nichts, an was es sich für den Projektorstart orientieren könnte.

In diesem Fall fahre ich den Film an eine Position, mit der zum einen der Film schon fest auf der Aufwickelspule sitzt, aber zum anderen auch noch genug Vorlauf für das Erreichen der vollen Wiedergabe-Geschwindigkeit vor dem ersten Filmbild hat.

Nun klebe ich direkt vor den Filmeinlauf einen kleinen, blauen Klebepunkt, um diese Position später mit Hilfe des Handrades wieder genau anfahren zu können.

Klebepunkt vor Filmeinlauf
Der Klebepunkt vor dem Filmeinlauf für den Startpunkt

Im Vorgriff auf die nachfolgenden Kapitel: hier müsst ihr mit Ton abfilmen, damit ihr bei der Verkleinerung der Datei euren genauen Startpunkt (Motorgeräusch) wiederfindet!

Wenn ihr ein Smartphone für das Abfilmen benutzt, klickt hier…, um das nachfolgende Kapitel zu überspringen.

Abfilmen mit einer Videocam

Voraussetzung hierfür ist eine Videocam, die mit 25 Bildern pro Sekunde (25 fps) – also PAL – abfilmt und ihr Bild am besten direkt an die Videoschnitt-Software übertragen kann. Oftmals funktioniert das allerdings nur über Firewire und weniger über USB, aber wenn es doch geht, dann umso besser.

Selbstverständlich könnt ihr auch zuerst auf Karte oder Band aufnehmen und anschließend übertragen, aber das kostet bei Zweiterem auch zusätzlich Zeit. Hängt natürlich auch davon ab, was ihr nachvertonen wollt – also eine Schnitt- oder Komplettfassung und deren Spulengrößen (Stichwort: Laufzeit des Videobandes).

Sofern ihr eine Komplettfassung nachvertonen wollt, genügt es, nur das Bild aufzuzeichnen.
Bei Schnittfassungen sollte der Ton dabei sein, um gegebenenfalls bei kniffligen Tonstellen schauen zu können, wie es originär gelöst wurde. In letzterem Fall sollte auch die Kamera auf der linken Seite des Projektors stehen, um möglichst nah am Lautsprecher des Projektors zu sein. Wie bereits gesagt, braucht ihr im späteren Projekt dann eine zusätzliche Stereospur.

Richtet den automatischen Fokus eurer Videocam am besten einmal an einem Standbild aus und schaltet dann auf manuellen Betrieb um, damit sie keine Schärfekorrekturen während des Abfilmens vornimmt.

In eurer Videoschnitt-Software legt ihr für das Abfilmen ein neues PAL-(DV-)Projekt an, welches wir allerdings nur hierfür, also temporär, benötigen. Anschließend öffnet ihr das Fenster für die Aufnahme (in Adobe Premiere mit der Taste „F5“) und macht dort eure entsprechenden Einstellungen.

Für eine Aufzeichnung ohne Ton wählt rechts oben im Dropdown nur „Video“ aus, ansonsten lasst dort „Video und Audio“ stehen.

Wechselt nun in das Register „Einstellungen“. Hier könnt ihr einen Speicherort für die abgefilmte Datei(en) hinterlegen. Dies kann der des Projektes, aber auch jeder andere, frei wählbare Ordner sein.

Einstellungen für das Abfilmen in Adobe Premiere
Beispiel für die Einstellungen zur Aufnahme in Adobe Premiere
Hauptfenster für die Aufnahme in Adobe Premiere zum Abfilmen
Einstellungen im Hauptfenster für die Aufnahme in Adobe Premiere

Wenn ihr dann soweit seid, startet zuerst die Aufnahme in der Videoschnitt-Software bzw. die eurer Videocam, anschließend die Wiedergabe eures Projektors (ggfls. mittels Steuersignal) und filmt eure Fassung für die Nachvertonung ab.

Sofern ihr ein Messgerät für die Bildfrequenz besitzt, kontrolliert diese während des Abfilmens von Zeit zu Zeit. Lustigerweise muss ich bei meinem immer 2,5 dazu rechnen, um die korrekte Frequenz zu erhalten 🙂

Wenn ihr fertig seid, solltet ihr die abgefilmte Datei noch verkleinern, um Speicherplatz zu sparen.

Verkleinerung der abgefilmten Datei

Die beim Abfilmen entstandene Datei ist natürlich noch ziemlich groß. Hier bietet sich eine Reduzierung an, um Speicherplatz zu sparen. Schließlich brauchen wir sie nur in unserem Vorschaufenster von Premiere. Also können wir die Datei drastisch verkleinern.

Sofern ihr mit einem eindeutigen Startbild arbeitet, so könnt ihr direkt weiterlesen. Wenn ihr allerdings auf den Start des Motorgeräuschs des Projektors angewiesen seid, klickt hier…

Verkleinerung mit eindeutigem Startbild

Öffnet den Adobe Media Encoder, zieht eure abgefilmte Datei in das Fenster und klickt unter „Vorgabe“ auf den dort stehenden Eintrag. Lasst euch im Beispiel nicht vom eingetragenen Dateinamen irritieren. Das Verfahren ist ähnlich der DVD-Konvertierung.

Klick auf Eintrag Vorlage im Media Encoder
Klickt auf den Eintrag unter „Vorlage“

In dem sich öffnenden Fenster wählt ihr unter „Format“ MPEG2 und bei „Vorgabe“ zunächst „PAL-DV Hohe Qualität“ aus.

Presetauswahl MPEG2 und PAL DV
So sollte das Fenster jetzt mit den gewählten Einträgen aussehen.

Den Haken bei „Audio exportieren“ entfernen wir. Klickt im unteren Teil des Fensters auf „Video“ und scrollt in diesem Bereich zu den „Bitrateneinstellungen“ nach unten.

Hier stellt ihr die „Bitratecodierung“ auf „CBR“ und ändert den Wert der „Bitrate (MBit/s)“ auf 2.

Änderung der Videowerte
Ansicht nach der Änderung der Einträge im Media Encoder

Jetzt könnt ihr beispielsweise dieses Preset noch unter einem eigenen Namen abspeichern oder mit „OK“ ins Hauptfenster zurück wechseln.

Dort braucht ihr nur noch rechts oben auf den „Play“-Button zu drücken und die Konvertierung beginnt. Nach Beendigung des Vorgangs sollte nun eine m2v-Datei entstanden sein und ihr könnt eure AVI-Datei löschen.

Position des Start Buttons zur Umrechnung
Die Umwandlung mit dem Play-Button starten.

Damit sind wir auch mit der Vorbereitung unserer Super 8-Quelle fertig und können uns nun im Teil 5 der Reihe der Vorbereitung des Videoschnitts widmen.

Verkleinerung mit Motorgeräusch

Sofern der Start eurer abgefilmten Quelle vom Motorengeräusch eures Projektors abhängt, ist die Verkleinerung ein bisschen aufwändiger. Die Erklärung klingt zwar teilweise etwas kompliziert, ist es aber eigentlich nicht wirklich.

Öffnet Adobe Premiere und legt ein neues Projekt an. Ich kann euch jetzt schon sagen, dass es nur für die Verkleinerung dient und danach wieder gelöscht werden kann.

Nach dem Anlegen des Projektes erscheinen die Einstellungen für eine neue Sequenz. Wählt hier zunächst unter DV – PAL den „Standard 48 kHz“. Noch nicht OK drücken!!!

Premiere Projekt-Preset
Preset „PAL-DV“ – „Standard 48 kHz“ auswählen

Wechselt in das Register „Tracks“ und legt hier nur eine Video- sowie eine Stereo-Spur an. Alle anderen Werte setzt ihr auf 0.

Tonspuren des anzulegenden Projekts
Tonspuren gemäß Bild anlegen

Nach einem Klick auf „OK“ öffnet sich die Sequenz und mit einem Rechtsklick in den Medienbereich (links Seite) importiert ihr eure abgefilmte Datei.

Adobe Premiere - Kontextmenü Import
Rechte Maustaste in das Projektfenster öffnet das Menü zum Import

Nachdem diese komplett eingelesen wurde, könnt ihr sie in den Schnittbereich ziehen. Vergrößert euch die Ansicht etwas, damit ihr den Pegelbeginn des Motorengeräuschs eindeutig seht. Falls ihr dort nichts erkennen solltet, könnt ihr, mit einem Rechtsklick auf die Spur, in dem sich öffnenden Kontextmenü noch den Gain auf -6 dB erhöhen.

Genau an dem Punkt, an dem der Motor startet, positioniert ihr framegenau den Wiedergabemarker, denn das ist euer Startpunkt.

Startpunkt des Motorengeräuschs
Wiedergabemarker am Start des Motorengeräuschs positionieren

Markiert mit Strg+A beide Spuren und geht mit dem Mauszeiger genau an den Spuranfang, so dass er sich in eine rote, eckige Klammer verwandelt. Klickt, haltet die Maustaste gedrückt und zieht den Spuranfang so weit nach rechts, dass er am Wiedergabemarker einrastet.
Achtet darauf, dass sich tatsächlich auch nur der Anfang verschiebt und nicht die ganze Spur.

Anfang bis Wiedergabemarker verschieben
Verschiebt den Startpunkt bis an den Wiedergabemarker

Anschließend greift ihr die Spur an irgendeiner Stelle mit dem Mauszeiger und positioniert sie wieder auf dem Wiedergabe-Nullpunkt.

Spur auf Nullpunkt verschieben
Verschiebt die Spur auf den Wiedergabenullpunkt

Über das Menü „File – Export – Media“ (Strg+M) gelangt ihr in die Einstellungen hierfür.

In dem sich öffnenden Fenster wählt ihr unter „Format“ MPEG2 und bei „Vorgabe“ zunächst „PAL-DV Hohe Qualität“ aus.

Auswahl der Preset-Settings
Presetauswahl von MPEG2 und „PAL DV High Quality“

Den Haken bei „Audio exportieren“ entfernen wir jetzt. Klickt nun im unteren Teil des Fensters auf „Video“ und scrollt in diesem Bereich zu den „Bitrateneinstellungen“ nach unten. Hier stellt ihr die „Bitratecodierung“ auf „CBR“ und ändert den Wert der „Bitrate (MBit/s)“ auf 2.

Settings für den Export
Settings für den Export

Nachdem nun alle Einstellungen gemacht sind, könnt ihr den Export über den gleichnamigen Button starten.

Button "Export"
Export starten

Damit sind wir auch mit der Vorbereitung unserer Super 8-Quelle fertig und können uns nun im Teil 5 der Reihe der Vorbereitung des Videoschnitts widmen.

Abfilmen mit dem Smartphone

Beim Abfilmen mit dem Smartphone verhält es sich ähnlich. Wie bereits in Teil 1 kurz erläutert, könnten hierbei durchaus auch Bilddifferenzen auftreten. Dies ist stark modellabhänigig. Falls euch die Camera-App eures Smartphones zu spartanisch ist, stelle ich euch hier… für Android noch 2 Alternativen vor.

Generell unterscheiden sich die „Bordapps“ der Kameras in ihrer Ausstattung, von daher ist die Vorstellung eines Beispiels sehr schwierig. Als Beispiel zeige ich die Einstellungen an einem Huawei P30 Lite.

Vom Grundsatz her solltet ihr eine möglichst geringe Auflösung für die Aufnahme wählen, um die Dateigröße in Grenzen zu halten. Beim genannten Gerät ist die kleinste wählbare Auflösung 720p bei 30 fps. Auch wenn hier, dem Anschein nach, mit konstanter Bildrate gefilmt wird, ist es nicht so.

Die Einstellung einer Bitrate ist hier zwar nicht möglich, aber sie sollte möglichst niedrig sein. Eine Ratio von 4:3 wäre ebenfalls ausreichend.

Aus Kompatibilitätsgründen wählt als Codec „h.264“. Natürlich ist die Blitzautomatik für die Aufnahme zu deaktivieren.

Screenshot der Huawei Camera-App
Meine Einstellungen in der Huawei Camera-App

Wenn ihr eine Komplettfassung nachvertonen wollt, genügt es, nur das Bild aufzuzeichnen.
Bei Schnittfassungen sollte der Ton dabei sein, um gegebenenfalls bei kniffligen Tonstellen schauen zu können, wie es originär gelöst wurde. In letzterem Fall positioniert die Kamera auf der linken Seite des Projektors, um möglichst nah am Lautsprecher des Projektors zu sein.

Wie bereits gesagt, braucht ihr im späteren Projekt dann eine zusätzliche Stereospur.

Richtet den automatischen Fokus eurer Kamera am besten einmal an einem Standbild aus und schaltet dann – sofern möglich – auf manuellen Betrieb um, damit sie keine Schärfekorrekturen während des Abfilmens vornimmt.

Startet zuerst die Aufnahme eures Smartphones, anschließend die Wiedergabe eures Projektors (gegebenenfalls mittels Steuersignal) und filmt eure Fassung ab.

Wenn ihr fertig seid, solltet ihr die abgefilmte Datei noch verkleinern, um Speicherplatz zu sparen.

Verkleinerung der abgefilmten Datei

Die beim Abfilmen entstandene Datei ist natürlich noch ziemlich groß. Hier bietet sich, aus Speicherplatzgründen, eine Reduzierung an. Schließlich brauchen wir sie nur in unserem Vorschaufenster von Premiere. Also können wir die Datei drastisch verkleinern.

Wie bereits erwähnt, müssen wir als Erstes die mit höchster Wahrscheinlichkeit vorhandene variable Bildrate in eine konstante umwandeln.

Dies geschieht mit der Software „Handbrake“, welche diese Aufgabe am verlässlichsten erledigt. Es gibt zwar noch andere Produkte, die dies durchführen können, jedoch liegen deren Fehlerquoten meist höher.
Natürlich lassen sich die Dateien auch ohne Umrechnung in Premiere importieren, jedoch zeigte ein Test, dass schon nach wenigen Sekunden eine Differenz von 1 Bild im Vergleich zur Videocam und der Handbrake-Datei auftrat. Klingt zunächst nicht viel, kann sich aber aufaddieren.

Öffnet hierin zunächst eure abgefilmte Datei und wählt als Preset „Fast 576p25“ in der Kategorie „General“.

Handbrake - Preset auswählen
In Handbrake zunächst das gezeigte Preset auswählen

Wechselt anschließend in das Register „Video“, wählt als Videocodec „MPEG2“, setzt den Auswahlpunkt bei „Konstante Bitrate“ und stellt den Regler für die Qualität auf 10.

Videosettings in Handbrake
Videosettings in Handbrake

Die Einstellungen im Register Audio hängen nun davon ab, ob ihr mit oder ohne Ton aufgenommen habt. Bei Ersterem (Motorengeräusch) braucht ihr hier nichts zu tun, Ohne Ton könnt ihr den Eintrag durch
Drücken des Buttons löschen.

Änderungen in Audio den Audio-Settings
Mögliche Audio-Settings in Handbrake

Zur Ausführung der Konvertierung klickt ihr in der oberen Leiste auf „Encodierung starten“.

Start-Button
Button für den Start der Konvertierung drücken.

Sofern ihr auf den Start des Motorengeräuschs angewiesen seid, könnt ihr euch nun entscheiden, ob ihr die Datei schon „mundfertig“ für Premiere vorbereiten wollt, was (leider) einen weiteren Kodierungsvorgang erfordert, oder die notwendigen Schritte (ohne eigenes Projekt und Export) später im eigentlichen Projekt machen wollt. Denkt aber daran, dass ihr dort dann auch eine weitere Tonspur benötigt. Die Vorgehensweise findet ihr hier…

Diejenigen, welche nur ein Startbild beim Abfilmen benutzt haben, können nun mit Teil 5, also der Vorbereitung des Videoschnitts, fortfahren.

Alternative Kamera-Apps (Android)

Unter Android sind mir bisher 2 gute, aber nicht ganz billige Kamera-Apps bekannt, mit denen man das Abfilmen der analogen Quelle etwas komfortabler gestalten kann:

  • mcpro24fps von Chantal Pro SIA (benutze ich mit einem Huawei P30 Lite)
  • 4K Kamera Pro von Appuccino Dev. (leider nicht mehr im Google PlayStore verfügbar)

Die Einstellungen von 4K Kamera Pro zu gelangen, klickt hier…

mcpro24fps

Obwohl dies die teuerste App ist, die ich in diesem Bereich kenne, ist es doch die einzige, die mit meinem Huawei P30 Lite tatsächlich die konstanten 25 fps lieferte. Daher zeige ich sie zuerst.

Einstellungen in der App

Öffnet die App, tippt zuerst unten auf das Kamera-Symbol und anschließend rechts oben auf die drei Punkte.

mcpro24fps - Video-Settings
Öffnet über das Kamerasymbol die Video-Settings

In dem sich öffnenden Menü mit den „Presets“ tippt zunächst auf „With GPU“ und sucht euch darunter „25fps“ heraus.

Aus Gründen des möglichst geringen Datenverbrauchs scrollt in der darunter befindlichen Liste hinunter zu „25fps, 720×720 (1:1)“ und wählt das aus. Klingt erstmal bisschen komisch, aber spart Daten. Natürlich könnt ihr auch die 4:3-Einstellung wählen, wenn ihr genug Speicherplatz auf dem Smartphone verfügbar habt.

mcpro24fps - Presetansicht
Wählt in mcpro24fps die Framerate von 25 fps aus

Über das X könnt ihr dieses Menü schließen und geht zu der Überschrift „Codec Settings“. Hier wählt ihr über die Pfeiltasten „AVC (h264)“, eine Bitrate von „10Mbps“ und setzt den Wert bei „Target frame rate“ auf „Off“.

mcpro24fps - Codec-Settings
Die Eintragungen im Menü unter „Codec Settings“

Scrollt anschließend hinunter zu den „Experimental Settings“. Auch wenn dies etwas komisch klingt, funktioniert die Einstellung auf meinem Huawei. Setzt hier die Auswahl unter „Constant FPS Mode“ auf „Yes“.

mcpro24fps - Konstante Framerate aktivieren
Aktiviert die Option der konstanten Bildrate

Wenn ihr auf das Mikrofon-Symbol tippt, könnt ihr optional auch noch die Audio Settings anpassen. Bei Komplettfassungen wird eigentlich kein Audio benötigt, aber bei Schnittfassungen empfiehlt sich das Mitschneiden. Natürlich müsst ihr die Wiedergabe am Projektor aktivieren 🙂

mcpro24fps - Audio-Settings
Optionale Audio-Einstellungen

Bevor wir mit der Aufnahme beginnen, solltet ihr die Einstellungen für Helligkeit usw. auf Automatik stellen, indem ihr auf das „A“ tippt. Wenn an dieser Stelle ein „M“ steht, ist dies bereits geschehen.

mcpro24fps - Automatik für Helligkeit aktivieren
Die Automatik für Helligkeit usw. sollte aktiviert werden.

Das Abfilmen

Eigentlich ist es am besten, wenn ihr den automatischen Fokus eurer Cam einmal an einem Standbild ausrichtet und schaltet dann auf manuellen Betrieb um, damit sie keine Schärfekorrekturen während des Abfilmens vornimmt. Laut dem App-Tutorial ist das auch in mcpro24fps auf der rechten Fensterseite möglich, ich habe allerdings noch nicht gefunden, wo.

Zum Starten der Aufnahme tippt rechts oben auf den Button, startet anschließend die Wiedergabe eures Projektors (ggfls. mittels Steuersignal) und filmt eure Fassung für die Nachvertonung ab.

Aufnahme für das Abfilmen starten
Zum Start der Aufnahme rechts oben auf den Button tippen.

Falls ihr ein Messgerät für die Bildfrequenz besitzt, kontrolliert diese während des Abfilmens von Zeit zu Zeit. Lustigerweise muss ich bei meinem immer 2,5 dazu rechnen, um die korrekte Frequenz zu erhalten 🙂

Nachdem ihr fertig seid, solltet ihr die abgefilmte Datei noch verkleinern, um Speicherplatz zu sparen. Sofern es mit einer konstanten Bildrate funktioniert, so könnt ihr entsprechend dem Abfilmen per Videocam vorgehen (klickt hier…), ansonsten hier…

Verfahren mit 4K Kamera Pro

Die zweite App im Bunde hatte ich im Zuge meiner Experimente bereits gekauft. Obwohl sie auf meinem Smartphone nicht so funktioniert, wie ich wollte, zeige ich euch meine empfohlenen Einstellungen trotzdem. Eventuell funktioniert sie ja bei euch. Allerdings ist sie – aus welchen Gründen auch immer – mittlerweile nicht mehr im Google PlayStore verfügbar.

Einstellungen in der App:

Nachdem ihr die App geöffnet habt, klickt auf das zweite Icon von links oben, um die die Video-Settings zu gelangen.

4k Camera Pro - Button für Video-Settings
Button für die Video-Settings in 4k Kamera Pro

Dort stellt ihr zunächst die Ratio nach euren Wünschen entweder auf 16:9 oder 4:3.

Die wohl wichtigste Einstellung in diesem Fenster ist die „Frame Rate (FPS)“, die auf 25 zu stellen ist. Auch bei der Bitrate könnt ihr einstellen, was ihr möchtet, wobei die kleinste Rate ausreicht.

Anmerkung

Selbst wenn ihr hier als Frame Rate 25 auswählen könnt, heißt das nicht, dass die App damit auch filmt. Das musste ich bei meinem Huawei nach einem Import in Adobe Premiere Pro leider feststellen. Die Aufnahme wurde dort nämlich mit 26,25 fps ausgewiesen. Daher erst mit einer kurzen Sequenz prüfen, ob euer Smartphone auch tatsächlich die 25 fps liefert.

Jetzt könnt ihr die Auflösung (Resolution) auf 720p stellen, was uns genügt.

Um Speicherplatz zu sparen und aus Kompatibilitätsgründen empfehle ich, das Video Format auf „MP4 H264“ zu stellen.

4k Camera Pro - Einstellungen bei Video-Settings
Einstellungen der Video-Settings in 4k Kamera Pro

Sofern ihr eine Komplettfassung nachvertonen wollt, genügt es, nur das Bild aufzuzeichnen, bei Schnittfassungen sollte der Ton dabei sein, um gegebenenfalls bei kniffligen Tonstellen schauen zu können, wie es originär gelöst wurde. In letzterem Fall sollte auch die Kamera auf der linken Seite des Projektors stehen, um möglichst nah am Lautsprecher des Projektors zu sein.

Wenn ihr den Ton also aufzeichnet, öffnet über den mittleren Button auf der linken Seite die Audio-Settings.

4k Camera Pro - Button für Audio-Settings
Button für die Audio-Settings in 4k Kamera Pro

Was ihr dort wiederum einstellt, bleibt ganz euch und der Kompatibilität eures Videoschnitt-Programms überlassen. Bei mir sieht es folgendermaßen aus:

4k Camera Pro - Einstellungen bei Audio-Settings
Meine Einstellungen der Audio-Settings in 4k Kamera Pro

Sowohl DVD, als auch BluRay, arbeiten mit einer Sample Rate von 48 kHz. Daher solltet ihr diese Einstellung im Bedarfsfall nicht ändern!

Das Abfilmen:

Richtet den automatischen Fokus eurer Cam am besten einmal an einem Standbild aus und schaltet dann auf manuellen Betrieb um, damit sie keine Schärfekorrekturen während des Abfilmens vornimmt.

Hierzu klickt rechts unten auf den Eintrag „Focus“ und wählt dann das „M“ aus.

4k Camera Pro - Focus auf manuellen Modus einstellen
Den Fokus auf manuellen Modus umstellen in 4k Kamera Pro

Falls ihr ohne Ton aufnehmen wollt, denkt daran, auf das Mikrofon-Icon zu drücken, um es zu deaktivieren.

4k Camera Pro - Button für Mikrofon
Button zum Deaktivieren des Mikrofons in 4k Kamera Pro

Startet nun zuerst die Aufnahme in 4k Kamera Pro, anschließend die Wiedergabe eures Projektors (ggfls. mittels Steuersignal) und filmt eure Fassung für die Nachvertonung ab.

Falls ihr ein Messgerät für die Bildfrequenz besitzt, kontrolliert diese während des Abfilmens von Zeit zu Zeit. Lustigerweise muss ich bei meinem immer 2,5 dazu rechnen, um die korrekte Frequenz zu erhalten 🙂

Nachdem ihr fertig seid, solltet ihr die abgefilmte Datei noch verkleinern, um Speicherplatz zu sparen. Sofern es mit einer konstanten Bildrate funktioniert, so könnt ihr entsprechend dem Abfilmen per Videocam vorgehen (klickt hier…), ansonsten hier…