Nachdem wir im zweiten Teil der Reihe die Bildbearbeitung der DVD- und BluRay-Dateien abgeschlossen haben, folgt nun die Konvertierung der AC3-Dateien in die verschiedenen Ton- und Kanalformate. Dies erfolgt mit der Freeware headAC3he.
Bevor wir aber in das Thema einsteigen, möchte ich euch ein paar grundsätzliche Dinge über die verschiedenen Einstellungen in der Software erklären, um Irritationen zu vermeiden.
Beitragsreihe „Nachvertonung / Synchronisation“:
- 1. Teil: Einführung und benötigte Hard- und Software
- 2. Teil: Vorbereitung der DVD-/BluRay-Dateien
- 3. Teil: Umwandlung der AC3-Dateien (diese Seite)
- 4. Teil: Das Abfilmen (inkl. Einrichtung der Software)
- 5. Teil: Vorbereitung Videoschnitt für DVD und BluRay
- 6. Teil: Der Videoschnitt
- 7. Teil: Nachvertonung / Synchronisation ohne echte Synchronmöglichkeit
- 8. Teil: Videoschnitt für Synkino umwandeln
Grundsätzliches zu Einstellungen in headAC3he
Wichtig: Wenn ihr von AC3 in WAV umwandelt, müsst ihr unbedingt darauf achten, dass der Wert der Dateigröße in „Size“ kleiner als 4000 MB ist. Sollte er doch einmal größer sein (kann im 6ch-Mode schnell passieren), so ist die Teilung der Datei mittels „Start Frame“ und „End Frame“ notwendig. Diese arbeitet framegenau!
Als Beispiel schneidet Teil 1 von Frame 0 bis 100.000 und Teil 2 von 100.001 bis 187.321. Nach dem Splitten könnt ihr die einzelnen Mono-WAV’s dann einfach in einem Schnittprogramm (z.B. mit Audacity) wieder aneinanderschieben und speichern.
HeadAC3he verfügt über einen „2-Pass Mode“, d.h. im Gegensatz zu BeSweet, führt es zuerst einen Analysevorgang durch, um eventuelle „Downmix Overflows“ – also Übersteuerungen beim Zusammenmischen der Kanäle – zu erkennen. Anschließend folgt ein „Regaining“-Durchgang, in dem die Lautstärke bei erkannten Übersteuerungen für die Datei einheitlich absenkt wird.
Standardmäßig startet das Programm im 2-Channel-Modus (2ch). Möchtet ihr das ändern, so klickt auf den Button „Options“, aber dazu später.
Bei der „Stream Info“ seht ihr u.a. auch, in welchem Kanalformat euer AC3 ist (hier 5.1).
Grundsätzlich kann headAC3he auch in mehrere Dateiformate („Destination Format“) umwandeln, u.a. auch Ogg/Vorbis für Synkino (brauchen wir in Teil 8 nochmal). Allerdings wollen wir erstmal die bestmögliche Qualität und nicht ein bereits komprimiertes Audiofile noch einmal komprimieren. Also lassen wir es vorerst auf WAV stehen.
Bei der Konvertierung der AC3-Dateien in ein Kanalformat ab 4.0 wird ein sogenanntes Multichannel-WAV erzeugt, d.h. dass alle 4 oder 6 Kanäle in einer WAV-Datei zu finden sind. Hierauf werde ich dann im entsprechenden Kapitel näher eingehen.
Hinweis zu VirtualDJ für Projektoren ohne Synchronmöglichkeit
In bestimmten Hardware-Konstellationen kann VirtualDJ (VDJ) leider kostenpflichtig werden. Solange ihr mit der internen Soundkarte arbeitet, bleibt es kostenlos. Da aber – wie so oft – versucht wurde, möglichst günstig (also mit den deutlich günstigeren Heimlizenzen, statt der Pro-Version) auch im professionellen Bereich damit zu arbeiten und damit die Lizenzbestimmungen zu umgehen, wurden diese verschärft.
So ist es zum Beispiel nicht mehr möglich, kostenlos externe Soundkarten zu benutzen. Hierfür wird dann eine sogenannte „Heim-Lizenz für analoge Mixer“ mit einem Preis von 99 Dollar plus VAT (sowas wie die Mehrwertsteuer) fällig.
Sofern ihr aber zum Beispiel eine interne 5.1-Soundkarte benutzt, kann diese auch voll ausgereizt werden. Allerdings kann ich das leider nicht testen. Sollte dies nicht der Fall sein, funktioniert aber auf jeden Fall eine Wiedergabe in 4.0, indem ihr den Masterausgang auf die Kanäle 1&2 und den Kopfhörer auf 3&4 legt. Was ihr dann zu machen habt, erkläre ich dann im Thema von Teil 7.
Die Benutzung von Stereo bzw. 2.0 mit „Surround 2“ funktioniert aber auf jeden Fall mit eurer internen Soundkarte, auch wenn diese nicht 5.1 kann.
Konvertierung der AC3 nach Stereo / 2.0
Sofern ihr die vorhandene AC3-Datei, unabhängig von ihrem ursprünglichen Kanalformat, in eine Stereo- bzw. 2.0-WAV umwandeln wollt, ist das ganz einfach.
Öffnet hierzu headAC3he, klickt zuerst auf den Button „Options“ und dann im neuen Fenster auf „2ch“.
Euch wird vielleicht auffallen, dass sich eventuell der Eintrag „Surround“ in „Surround 2“ ändert. Hierbei werden die Rear-Kanäle phasengedreht in die Datei mit eingerechnet. Auf einem „normalen“ Stereo-Verstärker hört ihr hier keinen Unterschied. Ein Dolby Surround-Prozessor, wie z.B. mein Shure HTS 5000 oder auch jeder handelsübliche Dolby Surround-Verstärker, erkennt dies jedoch und gibt die entsprechenden Signale an Front, Center und Rear aus.
Wenn ihr mit unterschiedlichen Kanalformaten arbeiten wollt, so wie ich, empfehle ich noch, den Namen bei „Destination File“ entsprechend anzupassen. Für Synkino ist 2.0 in Surround 2 ausreichend. Genauer arbeitet 4.0, benötigt aber auch doppelt soviel Speicherplatz.
Jetzt braucht ihr nur noch auf „Start“ zu drücken und der Prozess beginnt. Wie gesagt, lasst euch nicht davon irritieren, falls „Downmix Overflow“-Fehlermeldungen im ersten Durchgang ausgeworfen werden. HeadAC3he passt dies im 2. Durchgang an, sofern der Haken bei „2-pass Mode“ sitzt.
Wenn ihr keine weiteren Kanalformate anlegen wollt, könnt ihr nun zu Teil 4 der Betragsreihe gehen, in dem wir uns mit dem Abfilmen unserer Super 8-Bildquelle beschäftigen.
Konvertierung der AC3 nach 4.0
Soll die vorhandene AC3-Datei, unabhängig von ihrem ursprünglichen Kanalformat, in eine 4.0-WAV (also nur Front und Rear) umgewandelt werden, ist das so ähnlich wie bereits beschrieben.
Öffnet hierzu headAC3he, klickt zuerst auf den Button „Options“ und dann im neuen Fenster auf „4ch“.
Wenn ihr mit unterschiedlichen Kanalformaten arbeiten wollt, so wie ich, empfehle ich noch, den Namen bei „Destination File“ entsprechend anzupassen.
Achtet aber unbedingt auf die Dateigröße (nicht größer als 4000 MB) !!! Eventuell müsst ihr eure Datei, wie bereits ganz oben beschrieben, framemäßig aufteilen.
Jetzt braucht ihr nur noch auf „Start“ zu drücken und der Prozess beginnt. Wie gesagt, lasst euch nicht davon irritieren, falls „Downmix Overflow“-Fehlermeldungen im ersten Durchgang ausgeworfen werden. HeadAC3he passt dies im 2. Durchgang an, sofern der Haken bei „2-pass Mode“ sitzt.
Mono-WAV-Dateien erzeugen mit Simple WAV-Splitter
Da Adobe Premiere Pro jedoch bei der Kanalaufteilung von den sogenannten Multichannel-WAV’s etwas zickig ist, nehmen wir ihm diese Arbeit im Vorfeld ab, und lassen unsere Datei von einem anderen Programm in 4 Mono-WAV’s aufteilen.
Die Aufteilung erfolgt mit einem kleinen Programm namens „Simple WAV Splitter„.
Hier könnt ihr zuerst über den Button „…“ einen Ausgabepfad festlegen. Lasst ihr dieses Feld leer, so werden die Dateien im gleichen Pfad wie euer Multichannel-WAV angelegt.
Wählt nun über den Button „Split WAV Files“ eure Datei aus. Das Programm fängt auch direkt mit der Verarbeitung an. Auf dem Bildschirm seht ihr aber mehr oder weniger nichts. Der Vorgang dauert – je nach Filmlänge – so 2-3 Minuten.
Wenn das leere Feld in der Mitte dann plötzlich grün wird, ist die Aufteilung abgeschlossen.
In eurem Pfad liegen nun 4 WAV-Dateien, die ihr umbenennen könnt. Die Reihenfolge lautet Front links, Front rechts, Rear links und Rear rechts.
Wenn ihr keine weiteren Kanalformate anlegen wollt, könnt ihr nun zu Teil 4 der Betragsreihe gehen, in dem wir uns mit dem Abfilmen unserer Super 8-Bildquelle beschäftigen.
Konvertierung der AC3 nach 5.1
Soll die vorhandene AC3-Datei, unabhängig von ihrem ursprünglichen Kanalformat, in eine 5.1-WAV umgewandelt werden, ist das so ähnlich wie bereits beschrieben.
Öffnet hierzu headAC3he, klickt zuerst auf den Button „Options“ und dann im neuen Fenster auf „6ch“.
Wenn ihr mit unterschiedlichen Kanalformaten arbeiten wollt, so wie ich, empfehle ich noch, den Namen bei „Destination File“ entsprechend anzupassen. Für eine 5.1-Wiedergabe bei Projektoren ohne Synchronmöglichkeit müsst ihr diese WAV aber auf jeden Fall herstellen.
Im 6ch-Modus könnt ihr aber den Haken bei „2-pass Mode“ herausnehmen, da das Ursprungsformat ja 1:1 übernommen wird und kein Regaining erforderlich ist.
Achtet aber unbedingt auf die Dateigröße (nicht größer als 4000 MB) !!! Eventuell müsst ihr eure Datei, wie bereits ganz oben beschrieben, framemäßig aufteilen.
Jetzt braucht ihr nur noch auf „Start“ zu drücken und der Prozess beginnt.
Mono-WAV-Dateien erzeugen mit Simple WAV-Splitter
Da Adobe Premiere Pro jedoch bei der Kanalaufteilung von den sogenannten Multichannel-WAV’s etwas zickig ist, nehmen wir ihm diese Arbeit im Vorfeld ab, und lassen unsere Datei von einem anderen Programm in 6 Mono-WAV’s aufteilen.
Die Aufteilung erfolgt mit einem kleinen Programm namens „Simple WAV Splitter„.
Hier könnt ihr zuerst über den Button „…“ einen Ausgabepfad festlegen. Lasst ihr dieses Feld leer, so werden die Dateien im gleichen Pfad wie euer Multichannel-WAV angelegt.
Ich habe für dieses Beispiel die Screenshots übrigens nicht angepasst.
Wählt nun über den Button „Split WAV Files“ eure Datei aus. Das Programm fängt auch direkt mit der Verarbeitung an. Auf dem Bildschirm seht ihr aber mehr oder weniger nichts. Der Vorgang dauert – je nach Filmlänge – so 2-3 Minuten.
Wenn das leere Feld in der Mitte dann plötzlich grün wird, ist die Aufteilung abgeschlossen.
In eurem Pfad liegen nun 6 WAV-Dateien, die ihr umbenennen könnt. Die Reihenfolge lautet Front links, Center, Front rechts, Rear links, Rear rechts und LFE (Subwoofer).
Wenn ihr keine weiteren Kanalformate anlegen wollt, könnt ihr nun zu Teil 4 der Betragsreihe gehen, in dem wir uns mit dem Abfilmen unserer Super 8-Bildquelle beschäftigen.