Wenn Schmalfilm-Technikfreaks miteinander telefonieren, kommen manchmal die abenteuerlichsten Ideen dabei raus. Als Sammlerfreund Thomas Knappstein und ich uns über Synkino unterhielten, entwickelte sich der Gedanke, wie man den GOKO RM 8008 mit Synkino synchronisieren könne, um eben dieses für eine Nachvertonung per GOKO zu benutzen.

Thomas ist ja nicht nur DER Experte, wenn es um den Elmo GS-1200 geht, sondern kennt sich auch hervorragend mit dem GOKO aus. Diese Tatsache und meine Kenntnis über Synkino zeigten, dass das Vorhaben eigentlich ganz einfach zu realisieren ist.

Jetzt stellt ihr euch vermutlich die Frage: Warum sollte ich den GOKO mit Synkino synchronisieren wollen?

Die Antwort:
Manche Projektoren liefern bei der Aufnahme einfach nicht genug Pegel, d.h. die Aufnahme ist im Vergleich zu anderen ein ganzes Stück leiser. Dieses Problem habe ich beispielsweise beim Braun Visacustic. Die Aufnahme ist zwar qualitativ gut und synchron, aber eben relativ leise im Vergleich zu anderen Komplettfassungen.

Der GOKO wiederum erlaubt zwar eine recht hohe Aussteuerung, kann aber grundsätzlich nicht auf eine genaue Bildrate „festgenagelt“ werden und hat dadurch ganz leichte Schwankungen. Dieses gleicht dann Synkino (meist unhörbar) aus. Wenn man also beide Geräte synchron hat, können ganze Akte am Stück ohne Korrekturen synchron nachvertont werden.

Voraussetzung für diese Synchronisationsmöglichkeit:
Ihr habt die Stroboskop-Scheibe des GOKO und seid bereit, eine Seite davon, z.B. die für 60 Hz, zu überkleben.

Synkino genügt schon 1 „Impuls“ pro Bild am entsprechenden Auge, was ja in dessen Menü einstellbar ist.

Beim GOKO entspricht eine Umdrehung der Stroboscheibe 16 Bildern, d.h. alle 22,5 Grad muss ein Impuls an Synkino erfolgen.

Entweder nehmt ihr ein Stück schwarzen Karton, schneidet einen Kreis mit einem Durchmesser von 4 cm aus und zeichnet alle 22,5 Grad einen weißen Strich darauf oder benutzt diese Grafik und druckt sie auf ein weißes Blatt Papier aus:

Raster zum Aufkleben auf die Stroboscheibe des GOKO RM 8008
Raster zum Aufkleben auf die Stroboscheibe des GOKO RM 8008

Das Ergebnis klebt ihr auf eine Seite der Stroboscheibe des GOKO. Ich habe dafür die Seite mit 60Hz benutzt.

Die mit dem Raster beklebte Stroboscheibe des GOKO RM 8008
Mit dem Raster beklebte Stroboscheibe

Nun steckt ihr die Stroboscheibe mit dem Raster nach hinten auf die dafür vorgesehene Welle. Warum nach hinten? Ganz einfach: dadurch lässt sich das Impulsauge des Synkino besser am Gehäuse des GOKO positionieren und fixieren. Für die Fotos habe ich es allerdings nur provisorisch zu Testzwecken befestigt.

Seitlicher Blick auf Impulsauge und Stroboscheibe des GOKO RM 8008
Seitlicher Blick auf Impulsauge und Stroboscheibe
Blick von oben auf Impulsauge und Stroboscheibe des GOKO RM 8008
Blick von oben auf Impulsauge und Stroboscheibe
Blick von vorne auf den GOKO RM 8008 mit Impulsauge von Synkino
Blick von vorne auf den GOKO RM 8008 mit Impulsauge von Synkino

Natürlich könnt ihr euch auch eine Konstruktion mit Tesa Sugru o.ä. herstellen, damit das Raster nach vorne zeigt und das Impulsauge davor positioniert werden kann.

Jetzt braucht ihr nur noch euer Startbild im Betrachterbildschirm und schon funktioniert das Synchronisieren von GOKO RM 8008 mit Synkino.

Natürlich müsst ihr entsprechende Vorarbeiten schon gemacht haben 🙂
Welche? Die Antwort findet ihr in meiner Beitragsreihe „Nachvertonung und Synchronisation„.

Allerdings würde ich jetzt nicht vom GOKO abfilmen wollen, wenn man einen slavefähigen Projektor besitzt (was das ist, steht auch in der Beitragsreihe :-)).

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