In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Schnittfassung des Science Fiction-/Actionklassikers „Jurassic Park“.

Filmdaten:USA, 1993, color, Stereo, deutsch
Originaltitel:Jurassic Park
Darsteller:Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum, Sir Richard Attenborough u.a.
Original-Laufzeit:ca. 127 min.
Laufzeit der Super 8-Fassung:ca. 30 min.
Super 8-Gesamtlänge:ca. 180 m (Polyester)
Anzahl Spulen:1x 180 m,
Hersteller der Super 8-Kopie:Dave Baker (USA)

Inhalt:

Ein reicher Unternehmer errichtet auf einer einsamen Insel heimlich einen Erlebnispark, der für seine Gäste außergewöhnliche Attraktionen bereithält. Es ist gelungen, aus einer urzeitlichen DNA leibhaftige Dinosaurier ins Leben zu rufen. Bevor der Park für das Publikum geöffnet wird, lädt er einen führenden Paläontologen, dessen Freundin, eine Paläobotanikerin, einen berühmten Mathematiker und seine beiden wissbegierigen Enkel ein, um die besorgten Investoren zu beruhigen. Aber der Besuch seiner ersten Gäste verläuft alles andere als nach Plan. Die urzeitlichen Monster brechen aus, entziehen sich jeder Kontrolle und starten eine mörderische Jagd auf ihre Schöpfer… (BluRay-Klappentext)

Super 8-Version:

Die Schnittfassung von „Jurassic Park“ haben wir dem Amerikaner Dave Baker zu verdanken (Kontakt siehe „Fazit“). Sie präsentiert sich grundsätzlich in Vollbild. Eine Handvoll Szenen erscheinen als Balkenbild im originären Breitwand-Format.

Diese Rezension konnte entstehen, da ich den Film zum Eindeutschen von einem Sammlerfreund bekommen habe.

Die vorliegende Version steigt ohne Verleihlogo o.ä. direkt in die stark, aber sehr gut gekürzte Original-Titelsequenz ein.

Am Ende werden keine Filmmeter für den Abspann „verschwendet“. Es erscheint, unter den Tönen der Endmusik, kurz das Jurassic Park-Logo, welches dann, zusammen mit der Musik, ausblendet.

Bevor ich näher darauf eingehe, muss ich sagen, dass diese Schnittfassung zu den Besten gehört, die ich jemals gesehen habe.

Dave hat hier außerordentliche und hervorragende Arbeit geleistet! Die Handlung bleibt zu jeder Zeit nachvollziehbar. Alle wichtigen Szenen und Handlungsstränge sind berücksichtigt, wodurch dem Publikum allerdings auch keine Verschnaufpausen gegönnt werden. 🙂 Es treten keinerlei Längen auf oder Stellen, bei denen man denken könnte: „Naja – hätte man sich sparen können.“ oder welche, die man vermisst, wenn man den gesamten Film kennt. Nein – hier passt einfach alles!

Sogar die Musik wurde taktgenau (!) geschnitten. Ich war echt überrascht! Wie ihr ja wisst, bin ich jetzt nicht sooooo der Fan von Schnittfassungen. Dennoch hat mich diese hier wirklich in ihren Bann gezogen. Sogar diejenigen, die den kompletten Film nicht kennen, können zu jeder Zeit der Handlung folgen.

Bild:

Wie bereits erwähnt, läuft „Jurassic Park“ vornehmlich in Vollbild. Jedoch fallen, aufgrund des originären Breitwand-Formates der Kinoversion, nur wenige und eher unwichtige Bildinhalte weg. Wo es drauf ankommt, wechseln eine Handvoll Szenen in das originäre Format mittels leichtem Balkenbild. Sofern man nicht darauf achtet, passiert dies meist unmerklich.

Das Bild selbst präsentiert sich in einer sehr guten Schärfe. Helligkeit und Kontrast sind perfekt gewählt. Dadurch bleiben auch in den Nachtszenen sämtliche Details erkennbar.

Ausgewogene und strahlende Farben, welche aber nicht knallig angelegt sind, erinnern stark an Derann-Qualität und tragen zusätzlich zum besonderen Filmvergnügen bei.

Die Vorlage war in einem hervorragenden Zustand, weil mir keinerlei einkopierte Störungen aufgefallen sind. Der Schnitt wurde zunächst mit einer 35mm Fuji-Vorlage angelegt. Hiervon wurde ein 16mm-Negativ gefertigt, das wiederum für die Super8-Kopien verwendet wird.

Das verwendete Korn ist perfekt gewählt, da ein Bildrauschen nahezu nicht vorhanden ist.

Ton:

Der originär aufgespielte englische Stereo-Ton kommt kräftig, in sehr gutem Pegel und sauber rüber. Frequenzmäßig nutzt er die komplette Bandbreite aus und neigt nirgends zu einer unangenehmen Dominanz. Selbst in den lauten und stark basshaltigen Szenen kommt es zu keinen Übersteuerungen. Der Originalton der Super 8-Kopien stammt von der DVD und nicht vom 35mm-Original.

Allerdings habe ich diesen durch den deutschen Stereo-Ton ersetzt (siehe unten).

Fazit:

Mit der absolut empfehlenswerten Schnittfassung von „Jurassic Park“ werden rund 30 Minuten bestes Actionkino präsentiert. Für Liebhaber dieses Genres ein absolutes Muss! Hinzu kommt das Gefühl, nach langen Jahren mal wieder eine „fabrikneue“ Kopie in den Projektor zu legen.

Die Neukopie mit Tonspur kostet 350 USD (Stand: 11/2021) und kann bei Dave Baker bestellt werden. Beachtet bitte, dass es hierfür keine Lagerhaltung gibt und es durch die „individuelle“ Produktion zu einer längeren Warte- und Lieferzeit kommen kann.

Wer mehr darüber wissen möchte, sollte unbedingt einen Blick auf das Interview von Joachim Schmidt (off2) mit Dave Baker werfen.

Nachvertonung / Synchronisation:

„Jurassic Park“ diente für mich als Experiment. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nämlich noch nie eine Schnittfassung nachvertont. Ich kann euch jetzt schon sagen, dass ihr hierfür ein paar Stunden einplanen müsst, wenn es gut werden soll.

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen, so sind auch hier die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität.

Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch bei der vorliegenden Kopie verwendet.

Sofern ihr eure ebenfalls in Stereo nachvertonen wollt, so müsst ihr natürlich die 5.1-Spur mittels headAC3he auf 2.0 umrechnen (siehe o.g. Beitragsreihe).

Vorsicht bei den Schnittpunkten!

Dass die digitale Version natürlich nicht 1:1 verwendet werden kann, muss ich ja nicht extra erwähnen 😉 Nehmt den originären Ton der Kopie unbedingt beim Abfilmen mit auf! Ohne ihn wird es schwierig bzw. unmöglich, eine ordentliche Schnittversion herzustellen, da die Bildschnitte nicht immer mit den Toninhalten übereinstimmen.

Wie ich eingangs erwähnt habe, wurde in musikalischen Szenen sehr auf einen taktgenauen Schnitt geachtet. Dadurch stimmt an diesen der Bildinhalt der digitalen Quelle nicht immer mit der analogen überein. Hier müsst ihr sehr genau auf die musikalischen Inhalte achten, da auch sie nicht einfach nur durchlaufen! An nahezu allen Schnitten empfehle ich auf der/den Tonspur(en) den Einsatz von Crossfades unterschiedlicher Länge, damit sie homogen und nicht abrupt klingen.

Hinzu kommt, dass zwei Szenen (Treffen in der Bar, Szene vor dem Elektro-Zaun) nicht an ihrer originären Filmposition, sondern später zu finden sind. Dies ist aber dem Handlungsverlauf der Schnittfassung geschuldet. Insofern passen sie erst an der neuen Stelle, um schlüssig zu bleiben.

Zusätzlich könnten bei Szenenwechsel eventuell Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung