In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Fassung des Filmklassikers „Dick & Doof im wilden Westen“ aus dem Hause Walton. Teilweise ist dieser Film auch unter „Zwei ritten nach Texas“ bekannt.

Die Rezension der Komplettfassung von „Modern Home Movies“ findet ihr hier…

Filmdaten:USA, 1937, s/w, mono, deutsch
(keine Ausgleichsspur)
Originaltitel:Way Out West
Darsteller:Stan Laurel, Oliver Hardy u.a.
Original-Laufzeit:ca. 62 min
Laufzeit der Super 8-Fassung:ca. 55 min
Super 8-Gesamtlänge:ca. 360 m
Anzahl Spulen:2x 120 m (Acetat)
Hersteller der Super 8-Kopie:Walton Films

Inhalt:

Stan und Ollie reisen nach Brushwood Gulch, um Mary Roberts die Besitzurkunde für eine Goldmine zu übergeben, die ihr von ihrem verstorbenen Vater hinterlassen wurde. Als Finn, der Besitzer des Saloons, in dem Mary als Küchenhilfe arbeitet, davon erfährt, gibt er die Tänzerin Lola als Erbin aus, um so an die Urkunde zu gelangen. Stan und Ollie überreichen die Urkunde der Falschen, aber der Schwindel wird entdeckt, und die beiden versuchen, die Urkunde zurückzubekommen. Dazu müssen sie sich allerlei einfallen lassen…

Der Film enthält zwei Tanz- und Gesangsnummern mit Stan und Ollie, deren eine – „The Trail of the Lonesome Pine“ – ein besonders schönes Duett der Beiden ist. Die Westernparodie „Way out West“ gehört zu den gelungensten Filmen von Laurel und Hardy. Sie war so erfolgreich, dass Hal Roach Stan Laurel, trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten, einen neuen Vertrag anbot, in dem er ihn als Autor, Regisseur und Schauspieler verpflichtete.

Zur Zeit der Dreharbeiten befanden sich sowohl Laurel als auch Hardy in aufreibenden Rechtsstreitigkeiten mit ihren Ehefrauen, was man dem Film zum Glück aber nicht anmerkt. (Amazon.de)

Super 8-Version:

Obwohl Walton Films meines Wissens „Dick & Doof im wilden Westen“ bzw. „Way Out West“ als Komplettfassung vertrieb, so ist er doch 7 Minuten kürzer, als das Original. Aus diesem Grund ist es hier auch unter den Schnittfassungen einsortiert.

Insgesamt ist der Schnitt eigentlich gut angelegt. Grundsätzlich sind alle wichtigen Szenen vorhanden, wenngleich man über die Auswahl der ausgelassenen/geschnittenen Szenen diskutieren kann. Glücklicherweise sind zumindest alle Musiknummern des Films ungekürzt vorhanden.

Zu Beginn der Fassung sehen wir das Walton-Logo, gefolgt von der etwa um die Hälfte gekürzten Original-Betitelung

Bild:

Diese Schnittfassung von „Zwei ritten nach Texas“ präsentiert sich in Vollbild und recht guter Bildqualität, Jedoch wurde, meiner Meinung nach, das Korn zu grob gewählt, was sich zum einen in einigem Bildrauschen ausdrückt, das allerdings auch schon vom Ausgangsmaterial herrühren könnte, und zum anderen auf Kosten der Gesamtschärfe geht, die stark in Richtung befriedigend tendiert.

Helligkeit und Kontrast wurden sehr gut gewählt. Wenngleich im zweiten (Original-)Akt der Kontrast einen Tick zu hoch ist. Stört allerdings nicht wirklich. Generel ist zu sagen, dass selbst in den dunklen Szenen alle Details erkennbar bleiben.

Auch hinsichtlich der Graustufen kann man nichts aussetzen. Diese sind durch die Bank im Bereich „gut“.

Bei der mir vorliegenden Kopie gibt es an den äußeren Rändern oftmals Laufstreifen – nahezu kontinuierlich. Ein paar wenige tauchen teilweise auch in der Bildmitte auf, verschwinden aber nach relativ kurzer Zeit wieder. Ob dies jedoch auf die verwendete Vorlage oder den „Filmhobel“ eines Vorbesitzers zurückzuführen ist, kann ich dieses Mal nicht beurteilen. Diese sind allerdings meistens nicht störend und verleihen dem Film einen „Vintage-Look“. 😉

Ton:

Der originär vorhandene englische Ton war meines Erachtens etwas zu stark aufgespielt und neigte an einigen Stellen zu Verzerrungen/Übersteuerungen. Des Weiteren waren einige Knackser hörbar und auch der Sound war mir etwas sehr dünn. Daher war für mich eine Nachvertonung unumgänglich.

Jedoch kann der von der DVD extrahierte Ton aufgrund der Schnitte nicht 1:1 übernommen werden,. Geht man vom Material der Komplettfassung aus, so sind auch im Tonbereich umfangreichere Bearbeitungen notwendig. Die Schnitte wurden unabhängig vom Ton durchgeführt, wodurch die Musik teilweise schlagartig abreißt oder abrupt Lautstärkeunterschiede auftreten.

Daher ist bei nahezu jedem Schnitt auch eine Tonblende (meist Crossfade) notwendig. Ebenso kann es manchmal vorkommen, dass der Schnittpunkt von Bild und Ton differiert, um Sätze nicht mittendrin abzuschneiden.

Da die wenigsten in meinem Umfeld des Englischen so mächtig sind, dass sie einen kompletten Film verstehen würden, habe ich die Fassung eingedeutscht. Mangels Ausgleichsspur ist eben nur eine Sprache möglich.

Der Sound ist gut und laut, was zumindest auf eine gute Tonspur schließen lässt..

Fazit:

Natürlich kommt diese „Schnittfassung“ von „Dick & Doof im wilden Westen“ bzw. „Zwei ritten nach Texas“ qualitativ nicht mit den Komplettfassungen von Modern Home Movies oder Blackhawk mit. Wer aber mit ihren Schärfeschwächen und den eventuell einkopierten Laufstreifen leben kann, dem bereitet sie rund eine Stunde beste Unterhaltung.

Höchstpreise kann man mit ihr jedoch nicht erzielen und ist eher im unteren Verkaufssegment angesiedelt, zumal Sammlern normalerweise die Schwäche von Walton-Kopien bekannt sind.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung