In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der italienischen Super 8-Fassung des Filmklassikers „Die Klotzköpfe“ aus dem Hause „ie international“. Teilweise ist dieser Film auch als „Lange Leitung“ aufgeführt worden.

Die Rezension zur Blackhawk-Komplettfassung findet ihr hier…

Filmdaten:USA, 1938, s/w, Hauptspur: Deutsch, Ausgleichsspur: Englisch
Originaltitel:Blockheads
Darsteller:Stan Laurel, Oliver Hardy u.a.
Original-Laufzeit:ca. 55 min
Laufzeit der Super 8-Fassung:ca. 48 min
Super 8-Gesamtlänge:ca. 300 m
Anzahl Spulen:2x 180 m (Acetat)
(originär könnten es auch 3x 120m gewesen sein)
Hersteller der Super 8-Kopie:ie international

Inhalt:

Zwanzig Jahre nach Kriegsende entdeckt ein amerikanischer Flieger in einem Schützengraben einen Soldaten, der noch immer Wache schiebt. Ollie, der nicht versteht, wie jemand so dumm sein kann, wird alles klar, als er das Bild des Mannes in der Zeitung sieht. Es handelt sich um seinen alten Freund Stan. Sofort eilt er in das Soldatenheim, um Stan abzuholen und ihm von seiner Frau ein Festmahl bereiten zu lassen. Diese ist von der Idee überhaupt nicht begeistert, und es kommt zu einem schweren ehelichen Zerwürfnis. Das Ollie seine Nachbarin Mrs. Gilbert nur mit einem seiner Pyjamas bekleidet in einer Truhe verbirgt, trägt auch nicht zur Hebung der Stimmung bei.

Mit „Block Heads“ greifen Laurel und Hardy zurück auf das bewährte Konzept ihrer Kurzfilme. Der Film kommt ohne Musikeinlagen und Rahmenhandlung aus. Die Story ist im wesentlichen dem Kurzfilm „Unaccustomed as We Are“ (1929) entlehnt und konzentriert sich darauf, eine Reihe von gut durchdachten Gags zu präsentieren. Das destruktive Element in Laurel und Hardys Komik wird voll ausgespielt. Stan darf das neue Auto von Ollies Frau zu Schrott fahren, und Ollies Wohnung erleidet durch die Explosion des Gasherds massive Zerstörungen. (Video Jakob)

Hinweis zum deutschen Filmtitel: Block Heads wurde aus mir nicht bekannten Gründen mit zwei deutschen Titeln geführt. Daher heißt er zum einen „Die Klotzköpfe“. was ja eine direkte Übersetzung des Originaltitels ist und zum anderen auch „Lange Leitung“.

Super 8-Version:

Die mir vorliegende Kopie von „Die Klotzköpfe“ ist auf 2x 180m bei mir vom Vorbesitzer angekommen. Wenn ich mir allerdings das Filmmaterial auf den Spulen anschaue, könnte er originär jedoch durchaus auf 3x 120m konfektioniert gewesen sein.

Veröffentlicht wurde die italienische Fassung dieses Klassikers von ie international. Obwohl sie, meines Wissens, als Komplettfassung vertrieben wurde, ist die doch 7 Minuten kürzer, als das Original und daher bei mir unter den „Schnittfassungen“ zu finden.

Immerhin haben wir hier Schwarzweiß-Acetat vorliegen, wodurch zumindest der für Italo-Kopien übliche Rotstich nicht auftreten kann 🙂

Besonders auffallend finde ich, dass das eigentliche Vollbild auf allen vier Seiten abgekascht wurde – also nicht per Zoom verkleinert wurde. Dadurch entsteht rund um das Bild ein schwarzer Rahmen, durch den Teile des Bildes verloren gehen. Hierbei kann es auch passieren, dass Köpfe bis zur Nasenspitze abgeschnitten werden.

Zu Beginn sehen wir eine von ie international selbstgemachte Betitelung, die alle Elemente des Originals beinhaltet und auch dessen Länge hat. Lediglich der Hintergrund und die Schriftart sind anders.

Bild:

Wie eingangs bereits erwähnt, wurde das Original-Bild zusätzlich an allen vier Seiten abgekascht.

Bei italienischen Kopien kommt es sehr oft vor, dass die Vorlagen nicht bereinigt wurden und somit sämtliche Klebestellen und Schmutz mitkopiert wurden. Dies ist auch hier der Fall. Besonders an den Original-Aktübergängen kommt es vor, dass die Bildstörungen sehr stark zunehmen.

Auch bei den Laufstreifen, die bei der mir vorliegenden Kopie mehr oder weniger kontinuierlich und stark sowie in unterschiedlichen Positionen vorhanden sind, bin ich mir nicht sicher, ob diese von der Vorlage stammen, also einkopiert sind, oder von einem schlecht gereinigten Projektor eines Vorbesitzers stammen.

Meiner Meinung nach sind zumindest die Graustufen hervorragend angelegt und kommen sehr gut rüber.

Kontrast und Helligkeit sind noch gut gewählt, wobei ich mir hier auch nicht sicher bin, ob die Schwächen in den Gesichtern nicht auch schon von der Vorlage stammen. Schließlich war damals die Restaurationstechnik noch nicht so weit, wie heute.

Eine Einordnung der Schärfe ist bei der vorliegenden Kopie von „Die Klotzköpfe“ sehr schwierig. Grundsätzlich würde ich sie als befriedigend bezeichnen. Diese Schwäche würde ich, unter anderem, auch auf das verwendete grobe Korn zurückführen, was zusätzlich noch zu einem kontinuierlichen und sichtbaren Bildrauschen führt. Ob die Grundlage für beides beim Ausgangsmaterial oder der Super8-Kopie zu suchen ist, finde ich dabei unrelevant.

Als besonders nervig empfinde ich allerdings die ständig notwendigen Schärfekorrekturen. Man kann oft noch nicht mal für 2 Minuten die Hand vom Fokusknopf wegnehmen!

Ton:

Da ich kein italienisch verstehe, war es klar, dass der vorhandene Original-Ton der Kopie, der sowieso grottenschlecht war, weil er auch ständig im Pegel schwankte und auch soundtechnisch nicht der Brüller war, ersetzen musste. Also wird Deutsch auf der Hauptspur landen.

Durch die vorhandene Ausgleichsspur bot sich ebenfalls an, der Kopie auch gleichzeitig den englischen Originalton mit aufzuspielen.

Die vorhandene Kürzung gegenüber der Originallaufzeit um 7 Minuten wurde durch viele Schnitte realisiert, was im Tonbereich umfangreichere Bearbeitungen notwendig macht.

Das Bild wurde ohne wirkliche Rücksicht auf den Ton geschnitten. Wer also nach meinem Synchronisations-Guide geht, kann sich aus diesem Grund nicht einfach nur am Bild orientieren, sondern muss auch auf den jeweiligen Ton achten.

Hier kann es manchmal vorkommen, dass der Schnittpunkt von Bild und Ton differiert, um Sätze nicht mittendrin abzuschneiden. Auch treten an einigen Stellen massive Lautstärkedifferenzen, z.B. bei Musik usw. auf. Diese müssen dann z.B. per Crossfade aufeinander abgestimmt werden.

Nachdem beiden Tonspuren dann entsprechend bearbeitet waren, landete Deutsch auf der Haupt- sowie Englisch auf der Ausgleichsspur. Beides selbstverständlich synchron.

Der Sound ist gut und laut, was zumindest auf eine gute Tonspur schließen lässt..

Fazit:

Natürlich kann die vorliegende Fassung von „Die Klotzköpfe“ bzw. „Lange Leitung“ qualitativ nicht mit der Komplettfassung von Blackhawk mithalten. Wer aber mit der siebenminütigen Kürzung und den oben genannten Schwächen leben kann, der kann eine Anschaffung durchaus in Betracht ziehen. Getreu dem Motto: Lieber eine Kopie mit Schwächen, als gar keine 😉

Höchstpreise wird diese Version aber vermutlich nicht erzielen und ist eher im unteren Segment angesiedelt.

Zurück zur Plakat-Übersicht Zurück zur Text-Übersicht

Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung