In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des Karl May-Klassikers „Old Shatterhand“ (aktualisiert am 14.11.2021).

Filmdaten:BRD/F/I/YU, 1964, color, mono, deutsch
Logo Cinemascope
Darsteller:Lex Barker, Pierre Brice, Daliah Lavi, Ralf Wolter u.a.
Laufzeit:ca. 122 min. (BluRay/Super8)
ca. 115 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 700 m (Polyester)
Anzahl Spulen:2x 360 m (Originär: 5x 180m)
Hersteller der Super 8-Kopie:Wolfgang Plank und Günter Sippert

Inhalt:

Winnetou und Old Shatterhand entdecken, dass Banditen Siedler überfallen und indianische Waffen als Beweis zurücklassen. Die Banditen wollen Verhandlungen zwischen Apachen, Komantschen und Militärs hintertreiben und die Indianer aufeinanderhetzen. Old Shatterhand kommt dank Einsiedlerin Paloma auf die Spur der Banditen und verräterischer Offiziere. Er kann den Angriff der Komantschen auf das Fort nicht verhindern. Das Fort wird zerstört, der Häuptlingssohn getötet. In letzter Minute bringt die Kavallerie die Friedensbotschaft. (VideoMarkt)

Hierbei handelt es sich übrigens um den einzigen Film, dem kein Karl May-Roman, sondern lediglich Motive zugrunde lag. Auch die berühmten Leitthemen von Martin Böttcher sind hier nicht zu finden. Vielmehr erinnert die Filmmusik von Riz Ortolani an den Film “Die glorreichen Sieben”, wenngleich er sogar einen Chor einsetzen durfte. Mit rund 5 Mio. DM Produktionskosten war es die teuerste Karl May- Verfilmung.

Super 8-Version:

„Old Shatterhand“ wurde von Wolfgang Plank und Günter Sippert auf den Markt gebracht. 1995/1996 wurden in deren Auftrag bei Derann 40 Polyesterkopien gezogen. Davon waren zwar sechs mangelhaft, wurden aber dennoch nicht von der britischen Firma zurückgenommen. Veröffentlicht wurde er auf 5x 180m Polyestermaterial (Agfa 3S), wobei die letzten beiden Spulen nur zu 2/3 gefüllt sind, so dass er auf 2x 360m-Spulen passt. Verkauft wurde er seinerzeit für 1.198,00 DM.

Die mir vorliegende Kopie startet ohne Verleihlogos o.ä. und steigt somit direkt in die Handlung ein, der dann die deutsche Betitelung folgt. Nach dem Ende des Films folgt noch einmal das instrumentale Leitthema auf Schwarzbild.

Bild:

Die Farben dieser Kopie sind strahlend und kräftig. Dennoch wirken sie keinesfalls übertrieben, sondern sehr ausgewogen.

Helligkeit und Kontrast wurden sehr gut gewählt, da auch auf Halblichtstufe in den dunklen Szenen die Details erkennbar bleiben.

Die Bildschärfe dieser Scope-Fassung würde ich als gut einstufen, da sich in den Tiefen recht schnell Schwächen zeigen.

Über die Vorlage ist zu sagen, dass sie grundsätzlich in einem sehr guten Zustand war. Abgesehen von den Original- Aktwechseln sind mir nur wenige einkopierte Störungen aufgefallen. Man muss sich vor Augen halten, dass als Grundlage der Theaterkopie ein geschrumpftes 35mm-Negativ diente.

Ganz im Gegensatz zu der mir vorliegenden Kopie: Der Vorbesitzer hat sie auf einem ziemlichen Filmhobel abgespielt, wodurch sich nahezu durch den ganzen Film – mehr oder weniger störend – Laufstreifen ziehen. Dies war mir allerdings im Vorfeld bekannt ! Die Laufstreifen sind in beiden Filmhälften zu finden und teilweise auch grün. Zumeist handelt es sich allerdings um schmale Streifen. Störend wirken Sie allerdings nur dann, wenn sie in beiden Bildhälften gleichzeitig auftauchen und “tanzen”.

Ton:

Der deutsche Mono-Ton ist auf der Hauptspur zu finden. Er ist sauber und lippensynchron aufgespielt, wenngleich er im Bassbereich deutlich Schwächen zeigt. Dadurch wirkt er teilweise etwas grell. Mit Hilfe eines Equalizers kann man dies aber etwas ausgleichen.

Der Pegel ist ordentlich und neigt nicht zu Übersteuerungen.

Fazit:

Auch wenn „Old Shatterhand“ schon gefühlte 10.000 mal im Fernsehen lief, so erzielt eine Vorführung der Scope-Fassung auf der großen Leinwand ihre ganz eigene Wirkung und ist daher absolut empfehlenswert.

Nachvertonung / Synchronisation:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen üblich, sind die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität.

Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch für meine Kopie verwendet, da der vorhandene Ton ein unangenehmes Fehlsignal enthielt.

Auch auf den aktuellen digitalen Medien liegt der Ton nur in Mono vor. Zur Nachvertonung dürft ihr nur einen Kanal eurer Soundkarte mit dem Aufnahme-Eingang des Projektors verbinden. Ansonsten kommt es nämlich zu Übersteuerungen.

Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 für die vorliegende Fassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung