In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des Filmklassikers „Schreckenshaus der Zombies“.

Filmdaten:USA, 1932, s/w, deutsch
Originaltitel:The white Zombie
Darsteller:Bela Lugosi, Madge Bellamy u.a.
Laufzeit:ca. 68 min. (Super8 / DVD)
Gesamtlänge:ca. 420m
Anzahl Spulen:4x 120 m
Hersteller der Super 8-Kopie:vermutlich Niles Films

Inhalt:

Das junge Paar Neal und Madelaine will auf Haiti heiraten, doch kaum auf der Insel angekommen, bemerken sie merkwürdige Gestalten. Der Kutscher verrät es ihnen: Es sind Zombies, doch das Paar will dem Geschwätz nicht glauben. Als sie zum Anwesen ihres Freundes Beaumont, einem Plantagenbesitzer, kommen, macht dieser sich an Madelaine ran, um sie für sich zu gewinnen, doch leider bleibt das erfolglos. Daher wendet er sich an Legendre, dem Betreiber einer nahen Papiermühle, der sich Zombies zur Sklavenarbeit hält. Er soll Madelaine ebenfalls zu einem willenlosen Wesen machen…
(DVD-Klappentext)

Super 8-Version:

Zunächst möchte ich anmerken, dass sich dieser Film nicht in meiner Sammlung befindet, sondern mir von einem Filmfreund zur Nachvertonung und Rezension zur Verfügung gestellt wurde.

Die mir vorliegende Acetat-Kopie von „Schreckenshaus der Zombies“ startet direkt mit der Titelsequenz und läuft durchweg in Vollbild, was auch der originären Ratio des Films entspricht.

Hierbei handelt es sich um eine englische Komplettfassung, die vermutlich von Niles Films hergestellt wurde, da die Betitelung – genau wie bei der DVD – auf Englisch ist.

Bild:

Auffällig ist zunächst, dass die Bildausleuchtung zum Rand hin nachlässt, d.h. etwas dunkler wird.

Selbst für einen Film diesen Alters kann die Bildschärfe von „Schreckenshaus der Zombies“ nur als befriedigend bezeichnet werden. Hinzu kommt, dass während der vier Akte einige Korrekturen der Schärfe und sogar des Bildstrichs notwendig sind. In dem Umfang, wie es bei der mir vorliegenden Kopie vorkommt, hatte ich es bisher noch bei keinem Film!

Helligkeit und Kontrast wurden zu hoch gewählt, da Konturen hierdurch sehr schnell verschwinden bzw. verwaschen, was gerade bei Gesichtern und Kleidung stark auffällt.

Die Graustufen wiederum würde ich in weiten Teilen als gut bezeichnen.

Wenn man bedenkt, dass die Vorlage, die für diese Kopie verwendet wurde, zum Herstellungszeitpunkt zwischen 30 und 40 Jahren auf dem Buckel hatte, muss ich sagen, dass diese, was Bildstörungen angeht, in einem wirklich guten Zustand war, denn mir sind kaum einkopierte aufgefallen. Dies gilt jedoch nicht für Klebestellen. Hiervon sind jede Menge vorhanden, was vor allem bei der Nachvertonung aufgefallen ist. Der Wegfall reicht hier von 2-3 Einzelbildern bis hin zu rund 1,5 Sekunden.

Die mir vorliegende Kopie wiederum hat im rechten Drittel des Bilds nahezu die ganze Zeit einen dünnen schwarzen Laufstreifen. Allerdings kann ich auch nicht zu 100% sagen, ob er tatsächlich nur hier vorhanden oder doch einkopiert ist.

Das verwendete Korn wurde meiner Meinung nach zu grob gewählt, da ein deutliches Bildrauschen vorhanden ist. Ob dies jedoch schon auf die Kopiervorlage zurückzuführen ist, vermag ich ebenfalls nicht zu sagen.

Ton:

Originär war die mir vorliegende Kopie von „Schreckenshaus der Zombies“ mit dem englischen Originalton ausgestattet. Interessanterweise hatte dieser während des 1. Aktes einen Verzug von etwa 200 Millisekunden, doch während der restlichen 3 Akte war er zumeist synchron.

Auch wenn augenscheinlich eine Ausgleichsspur bei der rezensierten Kopie vorhanden zu sein scheint, hat sie dennoch nur eine Hauptspur, wodurch der Erhalt des Originaltons nicht möglich war.

Der Originalton an sich ist geprägt von einem sehr hohen Rauschanteil. Ja, ich weiß, dass der Film sehr alt ist, aber schon zur Entstehungszeit dieser Super 8-Kopie gab es hierfür bereits Filter-Möglichkeiten, die man hätte anwenden können.

Frequenzmäßig dominierten die Mitten sehr stark und Bässe waren eigentlich keine vorhanden.

Von daher würde ich den Originalton zwischen „befriedigend“ und „ausreichend“ einordnen.

Auch wenn mich das „Eindeutschen“ der Kopie jede Menge Nerven gekostet hat (siehe „Nachvertonung/Synchronisation„), so kann ich sagen, dass zumindest die Tonspur an sich eine gute Qualität hat, da die deutsche Tonspur mit einem ordentlichen Pegel aufgespielt werden konnte.

Der Ton der verwendeten DVD wurde sehr gut restauriert, wodurch es nahezu kein Rauschen gibt und auch das Frequenzspektrum wurde, so gut es ging, voll ausgenutzt.

Dass der neue Ton durchweg synchron ist, muss ich wohl nicht erwähnen. 🙂

Fazit:

Eigentlich mag ich ja diese alten Horror-Schinken mit Lugosi und/oder Karloff, aber im Fall von „Schreckenshaus der Zombies“ muss ich sagen, dass ich noch nie so etwas schlechtes gesehen habe. Dies gilt hauptsächlich für die Bildqualität der mir vorliegenden Komplettfassung, aber auch die Handlung, ist mehr als dünn.

Natürlich darf man für einen Film diesen Alters nicht die heutigen Maßstäbe ansetzen, da ja damals, als die Super 8-Kopie entstand, noch keine PC’s für die Restaurierung zur Verfügung standen und daher die Mittel und Möglichkeiten begrenzt waren. Dennoch habe ich auch in der Alterskategorie der Vorlage, also Filme aus den 1930er Jahren, schon weitaus besseres gesehen.

Eine Anschaffung würde ich persönlich nur denjenigen empfehlen, die entweder echte „Hardcore-“ Zombie-Fans sind und/oder diesen Film als filmhistorisches Dokument in ihre Sammlung aufnehmen möchten, da es der erste Tonfilm ist, bei dem „lebende Tote“ auftreten.

Ansonsten lautet meine (persönliche) Meinung: Finger weg!

Nachvertonung / Synchronisation:

„Schreckenshaus der Zombies“ ist in Deutschland ausschließlich als DVD und auch nur mit der deutschen Synchronisation, zu der ich besser nichts sage, erhältlich. (Stand: 10/2022)

Im Falle einer Nachvertonung wäre dadurch eigentlich notwendig, dass mit 25 fps gearbeitet werden müsste (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“), da die DVD ja diese Bildrate hat.

Doch schon nach dem ersten Abfilmen und Synchronisationsversuch zeigte sich, dass der Projektor hierfür nicht mit 25 Bildern pro Sekunde angefahren werden darf, da ansonsten das Tempo der analogen Quelle um runde 4% zu hoch ist. Fragt mich bitte nicht, warum!

Um einen Synchronbetrieb zu ermöglichen, benötigt der Projektor – trotz DVD – ein Steuersignal von genau 24 Bildern pro Sekunde.

Sofern man dies berücksichtigt, kann die digitale Version für die Niles-Fassung verwendet werden. Durch das Vorhandensein von vielen Klebestellen bei der für die Super 8-Kopie verwendeten Vorlage muss man hier sehr genau fast jeden Szenenschnitt kontrollieren. Dies beginnt schon in der Betitelungssequenz. Also plant hierfür genügend Zeit ein!

Und dann ist da noch mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme werden die deutschen Zuschauer mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand hierfür eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung