In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des berühmten Elvis-Konzertes „Aloha from Hawaii“. Am 28.12.2020 wurde der Inhalt komplett überarbeitet.

Filmdaten:USA, 1973, color, Stereo, englisch
(originär: mono)
Originaltitel:Aloha from Hawaii
Darsteller:Elvis Presley & Band
Laufzeit:ca. 58 min.
Gesamtlänge:ca. 360 m (Polyester)
Anzahl Spulen:1x 360 m
Hersteller der Super 8-Kopie:unbekannt

Inhalt:

“Aloha from Hawaii” ist der Mitschnitt des sogenannten „Rehearsal Concerts“ im Vorfeld des in 40 Länder der Erde per Satellit übertragenen Konzerts des Kings. Dieses fand am 12. Januar 1973 statt, das eigentlich übertragene Konzert dann am 14.01.1973. Die Setlist war weitestgehend die gleiche, mit dem Unterschied, dass bei der Übertragung „Johnny B. Goode“, „I can’t stop loving you“ sowie ein Medley von „Long Tall Sally“ und „Whole lotta shakin‘ goin‘ on“ hinzu kam.

Setlist des Rehearsal Concerts:

  • See See Rider
  • Burning Love
  • You Gave Me a Mountain
  • Steamroller Blues
  • My Way
  • Love Me
  • It’s Over
  • Blue Suede Shoes
  • I’m So Lonesome I Could Cry
  • Hound Dog
  • What Now My Love
  • Fever
  • Welcome to My World
  • Suspicious Minds
  • Introductions by Elvis
  • I’ll Remember You
  • An American Trilogy
  • A Big Hunk o’ Love
  • Can’t Help Falling in Love

Super 8-Version:

Die mir vorliegende Version von „Aloha from Hawaii“ ist eine der 12 produzierten Super 8-Kopien aus dem Jahr 1978 und entspricht dem vorgenannten „Rehearsal Concert“ vom 12.01.1973. Der Film präsentiert sich auf einer randvollen 360 m-Spule mit Polyestermaterial in Vollbild.

Zu Beginn sehen wir allerdings zunächst das Intro des amerikanischen TV-Specials vom 04. April 1973, in dem Elvis’ Ankunft auf Hawaii gezeigt wird. Nach diesen Szenen geht es dann, nach einer kurzen Ab- und Aufblende, in den Schlussakkord von „Also sprach Zarathustra“ und somit direkt ins Konzert.

Bild:

Die Farben sind sehr ausgewogen. Obwohl es sich um eine Polyesterkopie handelt, ist aber eine Rotdominanz zu erkennen, die man besonders am schwarzen Hintergrund erkennt. Alle anderen Farben bleiben aber absolut erkennbar. Von der Stärke her neigen sie eher ins Blasse, als ins brüllende.

Kontrast und Helligkeit geben keinen Grund zur Beanstandung und sind bestens gewählt.

Gerade in den Totalen zeigen sich sehr starke Schwächen bei der Schärfe. Diese könnte um einiges besser sein. Bei Nahaufnahmen sind Details aber recht gut erkennbar. Insgesamt würde ich die Schärfe jedoch als gerade noch befriedigend einordnen. Ich würde mal vermuten, dass diese Schwäche auch auf ein zu grob gewähltes Korn zurückzuführen ist, wenngleich sich das Bildrauschen in Grenzen hält.

Ansonsten bekommt man ein störungsfreies Bild zu sehen. Die Vorlage war demnach in einem hervorragenden Zustand. Auch der Bildstand ist beanstandungsfrei.

Ton:

Der Original-Ton:

Der aufgespielte Mono-Ton hätte ist für meine Ansprüche zwar etwas zu dünn, aber die Nummern kommen dennoch sauber und ordentlich rüber.

Allerdings hat er eine ganz hauchfeine Asynchronität, die jedoch mit höchster Wahrscheinlichkeit nur von einem Musiker bzw. Schlagzeuger gesehen wird. Da ich aber beides bin, hat sie mich geringfügig gestört.

Die Nachvertonung:

Also ging ich an die Nachvertonung, die mich aber ein paar Jahre bis zur Fertigstellung beschäftigen sollte, denn keine der DVD-Fassungen, die ich besaß bzw. mir besorgte, wollte so richtig passen 🙁

Da es sich ja um live gespielte Stücke handelt, differiert das Tempo naturgemäß mit jeder Aufführung. Ergo können die DVD’s, die lediglich das übertragene Konzert beinhalten, nicht herangenommen werden. Obwohl es auch bereits Veröffentlichungen des Rehearsal Concerts gab, sind diese ebenfalls nicht brauchbar, da sie teilweise geschnitten sind und nicht das Intro des TV-Specials beinhalten.

Lediglich die – leider nicht mehr neu erhältliche – Deluxe Edition von „Aloha from Hawaii“ kann für eine Nachvertonung benutzt werden. Dort sind auf 2 DVD’s sowohl das Rehearsal Concert, das „originale“ Konzert sowie das TV-Special in einer remasterten Version enthalten. Daher braucht man für die Nachvertonung von der 1. Disc das Rehearsal Concert und von der zweiten das TV-Special.

Wer jetzt jedoch glaubt, dass man nun ohne Probleme einfach synchronisieren und nachvertonen könne, hat leider weit gefehlt!

Nach mehreren Fehlversuchen musste ich festgestellen, dass die DVD für den PAL-Standard nicht, wie sonst üblich, einfach nur verschnellert wurde, womit das „normale“ Steuersignal mit 25 Bildern pro Sekunde verwendet werden könnte. Nein – im vorliegenden Fall wurde ganz sauber von der NTSC- auf die PAL-.Bildrate hochgerechnet! Aus diesem Grund muss das Steuersignal von 25 auf 24 Bilder pro Sekunde angepasst werden.

Des Weiteren können die harten Bildschnitte der DVD nicht für die Synchronisation herangezogen werden. Der Grund liegt darin, dass das Bildmaterial komplett überarbeitet wurde. Aus den drei existierenden Kameratapes sind neue Kameraperspektiven und -einstellungen verwendet worden. Daher muss man sich ausnahmslos an Elvis‘ Mundbewegungen orientieren.

Der Ton des Rehearsal Concerts wiederum ist zwar remastered, entspricht ansonsten aber 1:1 der Super 8-Version, wodurch man eine Wiedergabe von bis zu 5.1 ermöglichen kann.

Fazit:

Selbst wenn es sich „nur“ um das Rehearsal Concert handelt, ist „Aloha from Hawaii“ ein absolutes Muss für Elvis-Fans wie mich. Obwohl bei dem Konzert die Rock ‘n’ Roll-Nummern eher im Hintergrund standen und der etwas hektische Schnitt des damaligen Regisseurs leicht störend wirkt, neigt man dazu, die Boxen beben zu lassen. Wer mit den Schärfe-Schwächen in den Totalen leben kann, für den ist diese Kopie absolut empfehlenswert.

Falls ihr Fragen bezüglich der Nachvertonung habt oder ich euch dabei irgendwie helfen kann, scheut euch nicht, mit mir in Kontakt zu treten.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung