In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Pünktchen und Anton“.

Filmdaten:D, 1999, color, Mono-Lichtton, deutsch
Darsteller:Elea Geissler, Max Felder u.a.
Laufzeit:ca. 109 min. (BluRay/16mm)
ca. 104 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.170 m (Polyester)
Anzahl Spulen:2x 600 m
Hersteller der 16mm-Kopie:filmothek der jugend nrw

Inhalt:

Eigentlich ist Luise, von allen nur Pünktchen genannt, ein Mädchen aus wohlhabendem Hause. Doch wirklich glücklich ist sie nicht. Ihre Eltern vernachlässigen sie und die französische Haushälterin treibt sie dazu, mit ihr auf der Straße nach Geld zu betteln, weil sich ihr zweifelhafter Liebhaber von ihr aushalten lässt. Als sie eines Tages wieder auf der Straße unterwegs sind, trifft Pünktchen auf den Jungen Anton. Der bettelt auch, tut es allerdings aus echter Not, weil er allein mit seiner kranken Mutter in ärmlichen Verhältnissen lebt. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft schließen die beiden Kinder dicke Freundschaft und erleben schon bald ein erstes gemeinsames Abenteuer, als sie bemerken, wie ein Fremder den Einbruch in Pünktchens Elternhaus plant…
(Quelle: Filmstarts.de)

16mm-Version:

„Pünktchen und Anton“ zeigt sich durchweg in einem Balkenbild, was in etwa der originären Kinoratio von 1,85:1 entspricht.

Die mir vorliegende Kopie startet mit dem Intro der „filmothek der jugend nrw“ und geht anschließend „normal“ in die Titelsequenz hinein.

Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile sind mir nicht aufgefallen.

Bild:

Bildmäßig präsentiert sich „Pünktchen und Anton“ mit einer guten Schärfe. .

Die Farben sind mir persönlich etwas zu flach angelegt und zeigen eine recht hohe Tendenz ins Gelbliche. Ein Rotstich wiederum ist in Anbetracht des benutzten Polyester-Materials nicht erkennbar.

Auch Helligkeit und Kontrast geben bei dieser Veröffentlichung ein wenig Anlass zur Kritik. Beides wurde ein wenig zu hoch gewählt, wodurch manche Szenen überbelichtet wirken und teilweise sogar Konturen bzw. Details verschwinden.

Die vorliegende Kopie wurde seinerzeit nicht über einen Projektor mit zu starker Lichtquelle abgespielt. Dadurch ist kein halbtransparenter rosa/violetter Fleck in der Bildmitte, der fälschlicherweise oft als Kopierfehler deklariert wird, vorhanden (siehe Beitrag „Kopierfehler…oder was anderes?„).

Wie bei 16mm-Kopien meistens üblich, stammt auch die meinige aus dem Verleih. Allerdings wurde sie offensichtlich mehrmals durch nicht ordnungsgemäß gereinigte Projektoren gejagt, wodurch sie jetzt einige Laufstreifen aufweist. Zwar nicht in einem (mich) störenden Maß, aber dennoch sind sie vorhanden – teilweise (aber sehr selten) sogar grüne.
Klebestellen wiederum sind kaum zu finden und wenn, dann zumeist ohne Bildverlust.

Aufgrund dessen ist es schwer abzuschätzen, ob gewisse Bildstörungen, wie zum Beispiel die ein oder anderen „Spratzer“, einkopiert sind oder nicht. Demzufolge kann ich den Zustand der verwendeten Vorlage nur schwer beurteilen, wenngleich ich sagen würde, dass sie mindestens in einem guten bis sehr guten war.

Das gewählte Korn ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen, da nahezu kein Bildrauschen zu erkennen ist.

Ton:

Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono vor. Da dabei die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Bassbereich wiederum präsentiert sich sehr ausgewogen, aber dennoch kräftig.

Alles in allem klingt der Ton der Kopie sehr sauber und in Anbetracht dessen, dass hier Musik und räumliche Effekte nur eine untergeordnete Rolle spielen, könnte man auch mit dem Mono-Lichtton der Kopie eine recht gute Akkustik erzielen.

Fazit:

Da die Regisseurin Caroline Link mit „Pünktchen und Anton“ eine tolle Neuverfilmung dieses Erich Kästner-Klassikers geschaffen hat und die Übertragung auf das 16mm-Format durch die Verwendung eines Balkenbildes gefördert wird, bietet der Film auf Zelluloid für die ganze Familie auf der großen Leinwand Unterhaltung auf gutem Niveau. Lediglich die Gelbtendenz und der zu hohe Kontrast sind zu Beginn etwas irritierend, aber wenn man sich erst daran gewöhnt hat, macht es echt Spaß.

Synchronisation:

Für die Synchronisation empfehle ich zwar eigentlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay, aber von „Pünktchen und Anton“ existiert (leider) nur eine DVD-Fassung, die ich auch bei meiner Kopie verwendet habe.

Ob man sich die Arbeit für diesen Film machen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Der deutsche Ton liegt auf der DVD zwar in 5.1 vor, allerdings halten sich die „räumlichen“ Toninhalte stark in Grenzen und beschränken sich hauptsächlich auf Center und Front. Etwas hörbar sind sie in den Szenen in der Bahnhofshalle.

Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.

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