In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des James Bond-Klassikers „Moonraker – Streng geheim“ (aktualisiert am 14.11.2021).

Filmdaten:GB, 1979, color, mono, deutsch
Logo Cinemascope
Originaltitel:Moonraker
Darsteller:Roger Moore, Lois Chiles, Michael Lonsdale, Richard Kiel, Desmond Llewelyn, Bernard Lee, Corinne Clery, Lois Maxwell u.a.
Laufzeit:ca. 126 min. (BluRay/Super8)
ca. 121 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 740 m (Acetat-Umkehrmaterial)
Anzahl Spulen:2x 240 m, 1x 360 m
Hersteller der Super 8-Kopie:unbekannt

Inhalt:

Als ein Moonraker-Shuttle beim Flugzeugtransport gestohlen wird, ruft der MI 6 James Bond auf den Plan. 007 ermittelt mit neuen Erfindungen aus Qs Labor in der französischen Firma des Herstellers Hugo Drax. Nach einem Anschlag auf sein Leben trifft Bond in Drax‘ Schloss auf CIA-Agentin Holly Goodhead. Drax schickt vergeblich die Killer Chang und Beißer. Bond folgt Drax ins All, wo der in einer Raumstation eine Superrasse züchten will. (VideoMarkt)

Super 8-Version:

Ein anderer Filmfreund war so freundlich, mir seine Kopie von „Moonraker – Streng geheim“ für eine Rezension zur Verfügung zu stellen.

Es handelt sich dabei um eine der in Umlauf befindlichen Umkehrkopien dieses Streifens. Allerdings sind diese nicht identisch in der Qualität. Im Gegenteil: manche kann man sogar als indiskutabel bezeichnen !

Die mir vorliegende Scope-Fassung startet mit dem UA-Logo. Vermutlich handelt es sich um eine Kinokopie, da die Reinigung der Vorlage teilweise etwas vernachlässigt wurde – was aber typisch für Umkehrkopien ist.

Allerdings fällt spätestens bei der Betitelung auf, dass nicht das gesamte Bild kopiert wurde. Sofern die Titel an den Bildrändern eingeblendet sind, fehlen entweder Buchstaben oder ganze Zeilen. Ergo wurde vermutlich per Pan & Scan auf die Super 8-Auflösung gezoomt.

Bild:

Die Bildschärfe schwankt von unscharf über akzeptabel bis zu (ganz selten) okay. Als gut kann man sie wirklich nur in Nahaufnahmen bezeichnen. Bei Totalen liegt eine Tiefenschärfe eigentlich nicht vor. Details gehen schnell verloren.

Ebenso ist der Kontrast sehr durchschnittlich. Die Farben sind gerade noch okay, wobei sie in einigen Einstellungen zu blass wirken. Generell fallen diese leicht ins bläulich-grünliche.

Die Ausleuchtung der Vorlage wurde etwas stiefmütterlich behandelt. Dadurch ist das Bild insgesamt recht dunkel. Es benötigt auf jeden Fall einen lichtstarken Projektor. Meinen Elmo habe ich auf die Vollstufe geschaltet.

Die Laufstreifen, die in der mir vorliegenden Fassung auftauchen, sind einkopiert. Grundsätzlich taucht in der rechten und in der linken Bildhälfte immer mal wieder ein mittelstarker Laufstreifen auf und verschwindet wieder – stört eigentlich nicht.

Teilweise nervig ist allerdings der recht starke Laufstreifen, der zentriert während der ersten 8 Minuten immer mal wieder auftaucht und wieder verschwindet.

Ton:

Der deutsche Ton liegt synchron anfangs sogar auf beiden Tonspuren. Allerdings ist es kein Stereo, sondern lediglich gedoppelt. Ebenso ist die Ausgleichsspur mindestens im 2. Akt nicht bespielt – weitere Akte hatte ich nicht mehr geprüft.

Vom Pegel her ist der Ton in den ersten beiden Akten gut aufgespielt und neigt nicht zu Übersteuerungen. Im 3. und 4. Akt schwankt er allerdings sehr stark. Man muss oftmals nachregeln.

Insgesamt hätte der Klang aber generell ein paar Bässe mehr vertragen können. Der Frequenzbereich liegt daher sehr stark bei den Höhen und Mitten. Manchmal leiert der Ton etwas. Das fällt allerdings nur auf, wenn Streicher im Hintergrund sind.

Fazit:

Wer einen hohen Wert auf Bildqualität legt, der sollte die Finger von „Moonraker – Streng geheim“ lassen!

Manche Filmverkäufer denken allerdings, da dieser Film ein Bond und selten ist, könnte man auch einen utopischen Preis verlangen. Den ist diese Kopie allerdings wirklich nicht wert !

„Moonraker – Streng geheim“ ist zwar – meiner Meinung nach – nur ein durchschnittlicher Bond, aber da es nur sehr wenige Bond-Streifen in noch akzeptabler Qualität auf Super 8 gibt, kann man eine Anschaffung in Erwägung ziehen.

Ach ja, nur so als Hinweis: Sein Nachfolger “Der Spion, der mich liebte”, der sich auch als Umkehrkopie im Umlauf befindet, ist übrigens eine richtig schlechte Kopie, wie ich gehört habe !

Nachvertonung / Synchronisation:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen üblich, sind die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität. Lediglich bei den alten DVDs (ich glaube vor 2008) liegt der Ton nur in Mono vor.

Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Im Moment sehe ich bei mir noch keinen Grund für eine Nachvertonung, weshalb ich die 5.1-Tonspuren in Deutsch und Englisch lediglich zur Synchronisation mit Synkino benutze. Das könnte sich aber auch ändern 🙂

Sofern ihr dennoch eure Kopie nachvertonen wollt, so müsst ihr natürlich die 5.1-Spur mittels headAC3he auf 2.0 umrechnen (siehe o.g. Beitragsreihe). Wenn ihr dann noch Mono bevorzugt, führt ihr mittels Y-Kabel beide Kanäle zusammen und geht dann in den Aufnahme-Eingang des Projektors. Da sich aber nun die Lautstärke der beiden Kanäle aufaddiert, müsst ihr den Kanalzug der 2.0-Spur am besten auf -6 dB reduzieren, um Übersteuerungen zu vermeiden.

Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 für die vorliegende Umkehrfassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Da es sich um eine Kinokopie handelt, die auch schon den ein oder anderen Einsatz hatte, können während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, dennoch Differenzen zwischen den beiden Quellen auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung