In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des James Bond-Klassikers „Goldfinger“ (aktualisiert am 14.11.2021).
Filmdaten: | GB, 1964, color, mono, deutsch (ohne Ausgleichsspur) |
Originaltitel: | Goldfinger |
Darsteller: | Sir Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton u.a. |
Laufzeit: | ca. 110 min. (BluRay/Super8) ca. 105 min. (DVD) |
Gesamtlänge: | ca. 650 m (Acetat-Umkehrmaterial) |
Anzahl Spulen: | 2x 360 m |
Hersteller der Super 8-Kopie: | unbekannt |
Inhalt:
Geheimagent James Bond „007“ ist im Auftrag Ihrer Majestät und der Bank von England unterwegs im Einsatz gegen den Chef einer mit rotchinesischen Agenten durchsetzten Verbrecherorganisation, die – angeführt von dem größenwahnsinnigen Auric Goldfinger – die in Fort Knox eingelagerten Goldreserven der USA radioaktiv verseuchen will. (VideoMarkt)
Super 8-Version:
Bei der mir vorliegenden Fassung von „Goldfinger“ handelt es sich um eine Umkehrkopie der deutschen Kinofassung in Vollbild. Von daher kann man davon ausgehen, dass nur sehr wenige Kopien davon in Umlauf sind. Sowohl die Original-Konfektion, als auch der Hersteller sind mir unbekannt.
Die Kopie beginnt ohne Verleih- oder ähnliche Logos direkt mit der Gunbarrel-Sequenz.
Bild:
Die Bildschärfe kann man durchweg als gut bis sehr gut bezeichnen. Besonders an den Aktübergängen, aber auch teilweise innerhalb der Akte, sind einige Schärfekorrekturen notwendig.
Die Farben differieren von Akt zu Akt der Vorlage. Grundsätzlich sind sie, bedingt durch das Umkehrmaterial, etwas blasser als gewöhnlich. Des Weiteren neigen sie teilweise ins Rötliche und manchmal in Bläuliche, wenngleich die Restfarben durchaus erhalten bleiben.
Kontrast und Helligkeit wurden sehr gut gewählt. Es bleiben während des ganzen Films alle Details erkennbar. Den Bildstand kann man als gut bezeichnen.
Die verwendete Vorlage war leider in keinem guten Zustand. Vermutlich entstand die vorliegende Kopie Jahre nach der Erstaufführung, wodurch das Original schon einige Male vorher gespielt wurde. Dies erkennt man vor allem daran, dass viele Störungen einkopiert sind. Man könnte das Bild als “verregnet” bezeichnen.
Es wurde aller Staub und Schmutz mitkopiert. Dieses Problem kennt man ja von den Umkehrfassungen, deren Vorlagen eher selten vor dem eigentlichen Kopiervorgang – mangels Zeit – richtig gereinigt wurden.
Des Weiteren beinhaltete die Vorlage einige Klebestellen, die vor allem an den Aktübergängen, aber auch während des Films zu finden sind und zu erhöhten Störungen führen.
Dadurch entstehen oftmals Sprünge in den Dialogen, was allerdings nur in sehr wenigen Fällen etwas zur Unkenntlichkeit derer führt. Teilweise liegen die dadurch entfallenen Elemente im Sekundenbereich, wodurch die Kopie insgesamt ca. 4 min. kürzer ist, als die DVD-Fassung. Auch Laufstreifen schleichen sich immer wieder ins Bild ein.
Ich war jedoch erstaunt, wie schnell man sich an die einkopierten Störungen und die Farbschwankungen gewöhnen kann, denn schon nach relativ kurzer Zeit empfand ich beides nicht mehr als störend.
Ton:
Die Hauptspur beheimatet den deutschen Mono-Ton. Eine Ausgleichsspur ist nicht vorhanden. Der Vorbesitzer hat versucht, den Originalton zu ersetzen, was ihm – bedingt durch die entfallenen Sekunden – nicht so gut gelungen war.
Daher wurde er von mir neu und synchron aufgespielt (siehe unten).
Fazit:
Es ist ein riesiges Vergnügen, den – meiner Meinung nach – besten Bond auf seiner heimischen Leinwand sehen zu können. Trotz der ein oder anderen Schwäche ist die vorliegende Kopie von „Goldfinger“ absolut empfehlenswert und das nicht nur für Bond-Fans !
Nachvertonung / Synchronisation:
Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen, so sind auch hier die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität. Lediglich bei den alten DVDs (ich glaube vor 2008) liegt der Ton nur in Mono vor.
Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation...“) die BluRay. Diese habe ich auch bei meiner Kopie verwendet. Leider war der originäre deutsche Mono-Ton, der eventuell sogar von einer Erstaufführungkopie stammen könnte, durch einen der Vorbesitzer mehr schlecht, als recht ersetzt worden. Dieser ist ein ganzes Stück asynchron und teilweise recht stark übersteuert gewesen, sodass ich ihn ersetzen musste.
Da der Ton des Films originär aber Mono ist und auch die Kopie nur eine Tonspur besitzt, wurde die deutsche (BluRay-)Fassung ebenfalls in Mono aufgespielt.
Hierzu müsst ihr zunächst die 5.1-Spur auf 2.0 umrechnen. Um das Signal nun in Mono in den Projektor zu bekommen, führt ihr mittels Y-Kabel beide Kanäle zusammen und geht dann in den Aufnahme-Eingang des Projektors. Da sich aber nun die Lautstärke der beiden Kanäle aufaddiert, müsst ihr den Kanalzug der 2.0-Spur am besten auf -6 dB reduzieren, um Übersteuerungen zu vermeiden.
Auch ist eine 1:1-Übernahme der digitalen Quelle aufgrund der Tatsache, dass die Vorlage eine Kinokopie war, nicht möglich. Sie hatte bestimmt auch schon einige Kinodurchläufe hinter sich, was sich an der Menge von Klebestellen und Schnitte erkennen lässt, die etliche Korrekturen zwischen den beiden Quellen erforderlich machen. Die Längen derer sind unterschiedlich und treten nicht nur an den Aktübergängen auf. Diese haben auch nichts mit Gleichlaufschwankungen eures Projektors zu tun und sind normal. Es sind wirklich einige und teilweise auch recht drastische! Ihr müsst also wirklich Sekunde für Sekunde vergleichen.
Zurück zur Plakat-Übersicht | Zurück zur Text-Übersicht |
Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung