In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des Filmklassikers „Der Untergang des römischen Reiches“ (aktualisiert am 14.11.2021).

Filmdaten:USA, 1964, color, Hauptspur: Deutsch / Englisch, Ausgleichsspur: Englisch
Logo Cinemascope
Originaltitel:The Fall of the Roman Empire
Darsteller:Sophia Loren, Stephen Boyd, Sir Alec Guinness u.a.
Laufzeit:ca. 174 min.
Gesamtlänge:ca. 1.060 m (Polyester)
Anzahl Spulen:2x 360 m, 1x 700 m (Originär: 8x 180 m)
Hersteller der Super 8-Kopie:Lone Wolf Films

Inhalt:

Im zweiten Jahrhundert nach Christi: Marc Aurel ist Herrscher über das Römische Reich. Da er seinen Sohn Commodus nicht als seinen Nachfolger benennen will, setzt er Tribun Livius, der in seine Tochter Lucilla verliebt ist, als Erben ein. Lucilla wird gegen ihren Willen mit dem König von Armenien vermählt. Als Commodus nach einem Attentat auf Marc Aurel Kaiser von Rom wird, führt er das Römische Reich wie befürchtet ins Chaos. In einem dramatischen Kampf gegen Livius stirbt Commodus. Doch Livius lehnt die Krone ab. (VideoMarkt)

Bei dem im Film vorkommenden römischen Forum handelt es sich mit seinen 400 x 230m Größe um eins der größten Filmbauten, die jemals errichtet wurden. 1.100 Arbeiter benötigten 7 Monate, um das Forum aus 170.000 Zementblöcken zu errichten. Sie bauten 6,7 km Betontreppen, 601 Säulen und errichteten 27 Gebäude in Originalgröße. Der höchste Punkt der Bauten war der Jupiter-Tempel. Dessen Bronze-Reiterstandbilder, die um das Dach herum aufgestellt waren, ragten in 79,25m Höhe über die Decke des Forums auf. (Quelle: Movie, Ausgabe 1/April 1998).

Super 8-Version:

Von „Der Untergang des römischen Reiches“ sind mehrere Fassungen in Umlauf, u.a. von Derann. Die mir vorliegende stammt jedoch von dem Distributor “Lone Wolf Films” und wurde, genau wie die Derann-Fassung, auf 8x 180m-Polyestermaterial veröffentlicht. Die letzten beiden Akte würden allerdings auch auf eine 240m-Spule mit kleinem Wickelkern passen. Bevor es in die Betitelung geht, hören wir zunächst – bei Schwarzbild – die kurze Ouvertüre. Es wurde auf ein Studio- oder Verleih-Logo verzichtet.

Bild:

Das Scope-Bild präsentiert sich durchweg in sehr guter Schärfe. Auch in puncto Tiefenschärfe zeigt die mir vorliegende Kopie kaum Schwächen.

Helligkeit, Farben und Kontrast sind ebenfalls sehr gut gewählt, differieren jedoch etwas von Akt zu Akt. Gerade an den Aktanfängen zeigen sich Unterschiede bei der Bildhelligkeit und teilweise auch der Farbe zum vorangegangenen Ende. Dem Zuschauer wird daher fast immer der Aktwechsel auffallen. Desweiteren neigen die Farben leicht ins bläuliche.

Der Bildstand ist zumeist auch sehr ruhig. In einigen Szenen wiederum neigt das Bild etwas zur vertikalen Unruhe.

Die verwendete Vorlage war in einem hervorragendem Zustand. Es sind keinerlei einkopierte Bildstörungen – auch an den Aktübergängen – aufgefallen. Auch das gewählte Korn lässt in puncto Bildkrisseln keine Wünsche offen.

Ton:

Der englische Original-Ton, den die Kopie hatte, als ich sie erstanden habe, ist leider etwas “dünn” aufgespielt. Hier wird nicht das komplette Frequenzspektrum ausgenutzt. Er ist stark mittenlastig. Auch der Pegel ist leider etwas zu niedrig gewählt.

Da meine Familie bzw. mein Bekanntenkreis der englischen Sprache nicht ganz so mächtig ist, wurde dieser durch die deutsche Fassung ersetzt (siehe unten).

Fazit:

Ansonsten handelt es sich um eine hervorragende Super 8-Umsetzung von „Der Untergang des römischen Reiches“, die dem Zuschauer rund 3 Stunden Filmvergnügen beschert und ist absolut empfehlenswert, wenn man auf diese ellenlangen Sandalenfilme steht.

Nachvertonung / Synchronisation:

„Der Untergang des römischen Reiches“ war für das „Eindeutschen“ meiner originär englischen Kopie eine echte Herausforderung!

Vorweg gilt auch hier, dass die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch sind – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität. Da ich aber Letztere nicht besitze, beziehen sich die nachfolgenden Inhalte alle auf die vorliegende DVD. Die Richtigkeit der Aussage hinsichtlich des identischen Inhalts wurde mir aber von einem anderen Sammler bestätigt.

Zunächst einmal die Ausgangslage:

Die “reine” deutsche Synchronfassung ist lediglich 162 Minuten lang, d.h. rund 12 Minuten kürzer, als die Originalfassung.

Mittlerweile wurde zwar eine “Komplettfassung” auf DVD/BluRay veröffentlicht, doch sind dort die fehlenden Szenen nicht etwa nachsynchronisiert, sondern in Originalsprache belassen, was durchaus Englischkenntnisse beim Betrachten voraussetzt und für manchen Zuschauer als störend und anstrengend empfunden wird. Jedoch verteilen sich diese 12 Minuten über den ganzen Film.

Hinzu kommt noch, dass auch in den digitalen Fassungen auf eine komplette Szene verzichtet wurde, was einen Einschnitt aus der Super 8-Version nach sich zieht, d.h. dass sie von der Filmpiste auf dem PC aufgenommen werden muss. Diese ist nach ca. 32 Minuten zu finden, in der Szene, in der Commodus und Livius betrunken den Raum verlassen. Die Länge ist rund 2 Minuten bis zu dem Punkt, als Commodus sich eine Frau von den Soldaten “bringen” lässt.

Des Weiteren differiert die Musik bei der in der Super 8-Version sehr kurzen Intermission. Auch hier muss (im Bedarfsfall) auf den Pistenton zurückgegriffen werden.

Warum die deutsche Fassung so drastisch gekürzt wurde, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.

Und dann ist da noch mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme werden die deutschen Zuschauer mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand hierfür eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.

Schlussendlich kann der Digitalton, bis auf die bereits genannten Ausnahmen, nahezu 1:1 übernommen werden. Dies ist mir relativ gut und synchron gelungen. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung