Der Elmo ST-1200 D magnetic & optical gehört zur „mittleren“ Generation der ST-Serie aus der japanischen Projektorschmiede, welche auch am weitesten verbreitet sein dürfte.
Diese ist ja dafür bekannt, dass die Geräte absolute Arbeitstiere sind. Ohne großartigen Serviceaufwand ist er über mehrere Stunden gelaufen und gelaufen und gelaufen. Aus diesem Grund war der ST-1200 aller Generationen auch oft z.B. in Pornokinos und auf Langstreckenflügen zu finden.
Auch wenn der Text bei den Elmos in weiten Teilen nahezu identisch ist, unterscheidet er sich doch in einigen Bereichen.
Wer von hier aus direkt in die Bilderserie springt: nicht wundern!!! Meine Maschine wurde modifiziert!!! (siehe unten bei „Tipps & Tricks“)
Es gab 2 verschiedene Modelle in der Serie: den ST-1200 D magnetic und den ST-1200 D magnetic & optical. Hier geht es um die zweite Variante.
Diese ist eine der wenigen Super 8-Projektoren, die Lichtton spielen konnte. Dadurch kam die M&O-Variante auch sehr oft auf Langstreckenflügen, auf denen ein Film vorgeführt wurde, zum Einsatz. Schließlich ist Lichtton für eventuell entstehende Magnetfeldern unempfindlich, allerdings auch nicht veränderbar.
Im Heimkinobereich kam der Lichtton wiederum weniger zum Einsatz, wodurch diese Geräte auch seltener anzutreffen sind – war ja auch eine Kostenfrage.
Der Gleichlauf des Projektors ist sehr konstant, das Bild sehr ausgewogen.
Bei der Wiedergabe ist der Bildstand sehr stabil.
Den Sound aus dem eingebauten Lautsprecher des ST-1200 D magnetic & optical kann man als gut bezeichnen, obwohl er ein wenig mittenlastig ist. Bassmäßig ist er sehr sparsam und die Höhen werden bei 24 Bilder pro Sekunde mit Magnetton bis rund 12.000 Hz sowie mit Lichtton bis 6.500 Hz unterstützt. (Lichtton klingt eh wie besseres Telefon 😉
Technische Daten des Elmo ST-1200 D magnetic & optical:
Offizielle Bezeichnung: | Elmo Sound ST-1200 D magnetic & optical |
Maximale Spulenkapazität: | 360 m |
Objektiv (originär): | Elmo Super Zoom Lens 1:1,3/15-25mm |
Objektiv (optional): | Elmo Super Zoom Lens 1:1,1/12,5-25mm |
Lampe: | 15V/150W (OSRAM HLX 64634 (EFR)) |
Lichttonlampe: | 4V/0,75 A mit horizontaler Wendelung |
Geschwindigkeiten: | 18 & 24 Bilder/sek. (bei mir nur 24 B/s – siehe unten) |
Ton-Wiedergabe: | Magnetton & Lichtton |
Lautsprecher: | eingebaut, 1 Stück |
Anschluß für ext. Lautsprecher: | Ja, 1 Stück |
Aux Out (=Line Out): | Ja, mono, Klinke (3,5 mm) |
Kopfhörer-Ausgang: | Ja, mono, Klinke (3,5 mm) |
Stereo-Wiedergabe möglich: | Nein |
Spur-Wiedergaben: | Nur Hauptspur |
Anwendungsgebiete:
Privataufnahmen, Kurzfilme, Schnittfassungen, Komplettfassungen (eingeschränkt)
Stärken:
- sehr zuverlässig
- große Spulenkapazität
- Lichtton-fähig
- mit 1,1er Objektiv sehr licht- und zoomstark
- sehr servicefreundlich (auch im Motorraum)
- kaum Verschleißteile
- keine „Standardkrankheiten“ bekannt (also mir zumindest nicht)
- kein „elektronischer Schnick-Schnack“ beim Antrieb, Verstärker usw., dadurch weniger anfällig für Ausfälle
- sehr gute Reinigung des Filmkanals möglich (u.a. durch wegklappbares Objektiv)
- Mikrofondurchsage auch ohne Aufnahme möglich
- bessere Aufnahme- und Editiermöglichkeiten als das Vorgängermodell
Schwächen:
- recht lautes Laufgeräusch
- nur Wiedergabe der Hauptspur möglich
- Anschluss an Verstärker zwar durch Kopfhöreranschluss möglich, aber Pegel ist schwierig zu händeln
Fazit:
Wie man unschwer erkennen kann, gehört die ST-Serie von Elmo zu meinen absoluten Favoriten. Obwohl sie relativ laut sind, so punkten sie absolut bei der Zuverlässigkeit.
Wenngleich der Elmo ST-1200 D magnetic & optical nicht unbedingt meine erste Wahl der Serie ist, so kann er dennoch bedenkenlos für die Wiedergabe von Mono-Filmen bzw. der Hauptspur benutzt werden.
Auch habe ich einige wenige Lichttonfilme in meiner Sammlung. Wenn ich denn mal eine von diesen schaue, kommt entweder dieses oder das „Ur“-Modell zum Einsatz. Der Super 8-Lichtton war eh immer nur mono und grottenschlecht :-).
Natürlich kann er technisch mit seinem „großen Bruder“, dem GS-1200, nur bedingt mithalten, ist aber auch entschieden günstiger zu haben.
Aber für all diejenigen, die sich einfach nur Filme ohne viel technischen Schnick-Schnack auf einem zuverlässigen Projektor anschauen möchten und auch mit seinem Laufgeräusch leben können, ist der ST-1200 wirklich zu empfehlen.
Jedoch denjenigen, die umfangreiche Tonschnitt- und -editierfunktionen suchen, kann ich den Elmo ST-1200 nicht empfehlen. Die Möglichkeiten sind bei dieser Serie bis zum Schluss sehr spartanisch gewesen. Da sollte eher auf die Bauer-Studioklasse (wie z.B. mein Bauer T520 duoplay) oder den Eumig S940 zurückgegriffen werden.
Tipps & Tricks:
Durch Einsatz eines 1,1er Objektivs kann ein ordentlicher Lichtgewinn erzielt werden. Auch der Zoomfaktor ist hervorragend.
Beim Wechsel des Motorriemens ist es übrigens egal, ob man hierfür den serienmäßig eckigen oder einen runden „Nachbau“ z.B. aus Ebay verwendet.
Das hier gezeigte Modell wurde (vermutlich von einem der Vorbesitzer) auf eine 2-Flügel-Blende umgebaut, was einen richtig enormen Lichtgewinn gibt.
Die Maschine ist modifiziert mit 2-Flügel-Blende und umgebautem Antrieb, da ja die 3-Flügel-Blende per Gummirad angetrieben wird.
Es wurden andere Riemen verwendet und diverse Widerstände eingelötet. Dadurch treibt die Motorwelle mit Rad direkt per Riemen die Blende an – ohne Umlenkung. Aus diesem Grund ist nur noch eine Wiedergabe mit 24 Bildern/s möglich. Möglich wäre auch, dass die Widerstände für den Filmtransfer mit 25 Bildern/s eingelötet wurden.
Allerdings wird die Abdeckung vom Motorraum so richtig sch… heiß. In der Bilderserie findet ihr übrigens auch welche, die das jetzige (umgebaute!) Innenleben zeigen.
Der ST ist auch ohne Weiteres mit einer Langspieleinheit einsetzbar. Motor und Riemen haben außerdem genug Kraft, um mit wenigen Handgriffen und etwas feilen am Lampenhaus, den Projektor 700m-fähig zu machen.
Bilder des Elmo ST-1200 D magnetic & optical:
Weitere interessante Beiträge für den Elmo ST-1200 D:
- Beitragsreihe „Nachvertonung und Synchronisation„
- Elmo ST-1200 700m-fähig machen
Downloads für den Elmo ST-1200 D magnetic & optical:
Da es die Seite „Super8-Projektor.de“ leider nicht mehr gibt, stelle ich „seine“ Bedienungsanleitung für den Elmo ST-1200 D unverändert hier zur Verfügung.