In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der 16mm-Komplettfassung des Filmklassikers „Don Camillo und Peppone“.
Filmdaten: | F/I, 1952, s/w, Mono-Lichtton, deutsch |
Originaltitel: | Le petit monde de Don Camillo |
Darsteller: | Fernandel, Gino Cervi u.a. |
Laufzeit: | ca. 107 min. (BluRay/16mm) ca. 102 min. (DVD) |
Gesamtlänge: | ca. 1.150 m |
Anzahl Spulen: | 2x 600 m |
Hersteller der 16mm-Kopie: | unbekannt |
Inhalt:
In einem winzigen Dorf in der Po-Ebene liegen sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Pfarrer Don Camillo und der kommunistische Bürgermeister Peppone ständig in den Haaren, um die Seelen ihrer jeweiligen Schäfchen zu retten, auf die eigene Seite zu ziehen oder zurückzuholen und jeder auf seine Weise den Ort glücklich zu machen. Die Auseinandersetzungen nehmen oft handgreifliche Formen an, aber als Peppone Vater wird, läutet Don Camillo für ihn die Glocken.
(Quelle: VideoMarkt)
16mm-Version von „Don Camillo und Peppone“:
„Don Camillo und Peppone“ zeigt sich durchweg in Vollbild. In Anbetracht der Kinoratio von 1,77:1 halten sich daher die weggefallenen Bildteile in Grenzen.
Die mir vorliegende Kopie startet direkt mit der Einleitungsmusik und der anschließenden Titelsequenz.
Herausgeschnittene bzw. zensierte Filmteile sind mir nicht aufgefallen. Für die Hardcore-Don Camillo-Fans: es handelt sich um das französische Master als Bildquelle mit deutscher Titelsequenz, aber dazu später mehr.
Bild:
Bildmäßig präsentiert sich „Don Camillo und Peppone“ mit einer guten Schärfe. Auch bei Helligkeit und Kontrast gibt es grundsätzlich keinerlei Kritikpunkte.
Die Graustufen sind sehr ordentlich angelegt und neigen nicht zur Weichzeichnung der Konturen. Es wurde auch auf Schwarz-Weiß-Material kopiert, wodurch es keinen Rotstich gibt.
Bei der mir vorliegenden Kopie gibt es einige einkopierte Bildstörungen, meist in Form von weißen „Spratzern“ und hie und da auch mal ein kurzer feiner Laufstreifen. Diese wirken jedoch nicht störend, sondern geben dem Film einen analogen Charme. Lustigerweise sind sie an den meisten Stellen identisch mit den auf der DVD-Fassung ebenfalls vorhandenen, was die Vermutung wachsen lässt, dass die gleiche Vorlage verwendet wurde.
Obwohl meine 16mm-Kopie aus dem Verleih stammt, hat sie dafür relativ wenige Laufstreifen, Klebestellen usw. Dies lässt darauf schließen, dass sie pfleglich und sachgemäß behandelt oder nicht oft verliehen wurde, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann. 😉
Das gewählte Korn ist ebenfalls als gut zu bezeichnen, da nahezu kein Bildrauschen zu erkennen ist.
Ton:
Der Original-Lichtton der Kopie liegt in Mono vor. Da die Höhen im Frequenzgang meines Bauer 16mm-Projektors bei 7 kHz enden, fehlen ihm dementsprechend die oberhalb dieses Wertes. Infolgedessen herrscht natürlich eine ziemliche Dominanz bei den Mitten. Der Bassbereich wiederum lässt sich schwer beurteilen, da hauptsächlich gesprochen wird und auch die Filmmusik wenige Bassanteile besitzt. Dies resultiert aber auch teilweise aus dem Alter des Films, weil seinerzeit ein anderer Frequenzlauf gang und gäbe war. Auch den Ton als Ganzes gibt ja sowieso nur in Mono.
Aber an dieser Stelle muss ich sagen, dass hier keine gute Übertragung auf das 16mm-Format stattgefunden hat. Die Lautstärke ist während des gesamten Films stark schwankend. Man ist irgendwie ständig am korrigieren, denn es gibt Teile, die nahezu unverständlich sind und andere, welche stark überbetont wirken. Hier kann man wirklich nur entgegen wirken, indem man die DVD- oder BluRay-Fassung per Synkino zuspielt.
Damit scheint aber meine Kopie kein Einzelfall zu sein, da ich das auch schon von anderen Kopien gehört/gelesen habe.
Fazit:
„Don Camillo und Peppone“ auf der großen Leinwand zu sehen, ist einfach göttlich. 😉
Auch wenn man ihn schon hundertmal im TV oder auf DVD gesehen hat, macht er im 16mm-Format so richtig Spaß! Absolute Empfehlung für diejenigen, welche die Don Camillo-Filme lieben!!!
Synchronisation von „Don Camillo und Peppone“:
Für die erste Synkino-Version verwendete ich zunächst die Kinowelt-DVD aus dem Jahr 2000, die ich bereits mein Eigen nannte. Aber für die Synchronisation empfehle ich ja eigentlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese war aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr im Handel verfügbar. Im November 2023 ist dann eine neue Edition erschienen. Also habe ich mir diese besorgt, um auch die 4% Geschwindigkeitsunterschied abzufangen.
Aber genau da kam es dann zu einer bisher für mich noch nie dagewesenen Überraschung!
Denn die filmischen/bildlichen Inhalte bei den bisher veröffentlichten DVD- und BluRay-Editionen unterscheiden sich teilweise sehr stark. Während bei der 2000er Kinowelt-DVD das (auch für 16mm verwendete) französische Master herangezogen wurde, so ist auf den neueren Veröffentlichungen die italienische Fassung zu sehen. Diese ist nicht mit der französischen identisch!
Dies erkennt man schon ziemlich frühzeitig, als Don Camillo das erste Mal mit Jesus spricht. Nicht nur, dass teilweise andere Kameraeinstellungen verwendet werden, es sind sogar ganz andere Takes! Hierdurch entsteht teilweise eine sichtbare Asynchronität von Sprache und Mundbewegungen und es werden hie und da sogar Untertitel bei italienischer Sprache eingeblendet. Dies resultiert daraus, dass die verwendete (alte) Synchronisation nun mal auf das französische Master gemacht wurde. Außerdem sind auch Szenen weggefallen, wie z.B. als Peppone nach der Prügelei mit Don Camillo mit den Beinen im Glockenseil hängt. Für weitere Infos schaut bei Schnittberichte.com. Diese gelten auch für die 2023er Edition.
Also alles in allem: sämtliche bisherigen BluRay-Veröffentlichungen (Stand: 03/2024) sind unbrauchbar!!!
Die DVD-Version wiederum kann grundsätzlich nahezu 1:1 verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen. Hinzu kommen individuelle Klebestellen aus dem Verleihbetrieb, die natürlich von Kopie zu Kopie unterschiedlich sind.
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