Auch die Reinigung von Filmen hat in den verschiedenen Foren schon wahre Glaubenskriege ausgelöst. Hier schreibe ich nun über meine Vorgehensweise.

Bei der Umstellung der Website im Dezember 2020 musste ich allerdings feststellen, dass es bei Wittner weder meinen Filmreiniger, noch Filmrenew gibt. Die haben lediglich nur noch diesen Film-O-Clean im Angebot, der mir einfach zu teuer ist. Okay – dürfte vermutlich daran liegen, dass der flüssige Filmreiniger mittlerweile Gefahrgut ist.

Ansonsten tut es auch reines (!!!) Isopropanol (mind. 99%). Nur dieses trocknet schnell genug. Ebenfalls sollte der Weg zwischen Aufbringen und Aufwickeln lang genug sein, damit es vollständig verdunsten kann, um Rückstände (Flecken usw,) sowie Verklebungen zu vermeiden. Bitte die Gefahrenhinweise und Empfehlungen unbedingt beachten!!!

Reinigung von Filmen mit „normalem“ Filmreiniger:

Für die Erstreinigung benutze ich entweder “normalen” Filmreiniger (siehe oben) oder bei leicht geschrumpften Acetat-Filmen “Filmrenew” (finde ich aktuell nirgends mehr).

Benötigt werden ausserdem ein fusselfreies Baumwolltuch – sollte möglichst weich sein -, entweder zwei Filmumroller oder einen Filmbetrachter und – sofern vorhanden – eine Metallspule zum Aufrollen.

Tipp:
Wer kein Baumwolltuch zur Verfügung hat, der kann auch das feine Microfasertuch (grün) von Lidl benutzen. Funktioniert auch und macht keine Laufstreifen. (Danke für den Tipp an Jörg Niggemann)

Nun das Baumwolltuch leicht befeuchten, zu einer Art Kissen zusammenfalten und dort den Film unter leichtem Andruck durchlaufen lassen. Ihr solltet diese Stelle des öfteren wechseln, um zu vermeiden, dass ihr den Dreck über den gesamten Film zieht…

Ausserdem sollte das Tuch wirklich nur leicht befeuchtet sein, da ansonsten evtl. Folienklebestellen angegriffen werden könnten !

Eigentlich sollten bei dieser Methode zwar keine Rückstände auf dem Film sein, aber sicherheitshalber spule ich ihn wieder durch trockene Stellen in dem Tuch zurück.

Ungewöhnlich, aber wirkungsvoll: ArmorAll

Ist der Film dann sauber, kommt jetzt ein sehr ungewöhnlicher Durchgang, der vielleicht bei manchen Kopfschütteln auslöst, aber wirkungsvoll ist.

Um den Film gleichfähiger und geschmeidig zu machen, benutze ich nun – dank dem Hinweis von Jörg Niggemann – die “Tiefenpflege Seidenmatt” von ArmorAll in der Sprühflasche (300ml). Bekommt man in nahezu jedem Baumarkt, Real usw. bei den Autopflegemitteln.

Einen Sprühstoß AmorAll auf das Baumwolltuch sprühen und “einmassieren”, damit es besser verteilt ist.

Nun den Film wieder wie oben unter leichtem Andruck durch das Baumwolltuch bzw. das Mikrofasertuch laufen lassen und evtl. bei Bedarf die Stelle wechseln.

Um Rückstände zu vermeiden, sollte ArmorAll wirklich sparsam angewendet werden!

Danach den Film einfach wieder zurückspulen. Das Projektorgeräusch wird stark vermindert und klingt auch weniger “angestrengt”, da der Film besser durch den Kanal gleitet.

War am Anfang auch etwas skeptisch und habe es mit einem “Testfilm” ausprobiert, der bis dato nicht sauber auf meinen Elmos lief (schlechter Bildstand, Bildzittern). Es hilft wirklich ! Der Film läuft absolut sauber und ruhig durch !

Ist der Film dann mit ArmorAll behandelt, genügt es bei zukünftigen Vorführungen, den Film einfach durch das trockene Mikrofasertuch zurückzuspulen.

Update vom 10.12.2020: Auch noch über zehn Jahre nach ihrer Behandlung laufen die Filme ganz sauber und ruhig durch den Projektor. Veränderungen an Farbe o.ä. sind nicht erkennbar – im Gegenteil. Ich behaupte sogar, dass diese Schicht den Film auch konserviert.

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