Für viele ist es schwer, die unterschiedlichen Anschlüsse eines Projektors richtig zu identifizieren bzw. ihre Funktion richtig zuzuordnen.
Nachdem ihr aus dem Beitrag „Grundwissen Audiotechnik bei Schmalfilm“ nun schon mal die unterschiedlichen Steckerarten usw. kennt, kommen wir nun zu den Anschlüssen unserer Maschine(n) und für was sie zuständig sind.
Dieses Mal muss ich hie und da allerdings ein wenig mehr ins technische Detail gehen, aber ich hoffe, dass es nach wie vor verständlich bleibt.
Lautsprecher-Anschluss
Für den Anschluss von Lautsprechern wurden zwar hauptsächlich 2 verschiedene Steckertypen verwendet, aber es gibt auch einige Exoten, die ich aber nicht näher vorstellen möchte.
Im Zusammenhang mit Lautsprechern müsst ihr aber unbedingt darauf achten, dass die Box, die ihr anschließen möchtet, auch den richtigen Widerstand besitzt! Wenn sie zu niedrig ist, schrottet ihr die Endstufe eures Projektors!
An die Lautsprecherbuchsen werden immer nur passive Boxen, also ohne eingebauten Verstärker, angeschlossen. Ansonsten müsst ihr entweder – sofern vorhanden – den Aux-/Line- oder Kopfhörer-Anschluss oder einen High-/Low-Impedance-Konverter (siehe hier) verwenden.
Lautsprecher DIN 41529
Der Lautsprecher DIN-Anschluss, den ich wegen seines Aussehens auch gerne als „Strich-Punkt-Stecker“ bezeichne, ist die am weitesten verbreitete Variante für externe Lautsprecher.
6,3mm Klinke
Manche Projektoren, wie z.B. der Eiki RT-2, benutzen für den Lautsprecher-Anschluss ebenfalls eine 6,3mm Mono-Klinke.
Nicht wundern! Das nachfolgende Bild musste ich „bauen“, da ich keinen Projektor mit Klinke-LS-Ausgang habe. Aber zeigen wollte ich es euch zumindest.
Kopfhörer-Anschluss
Der Kopfhörer-Anschluss eines Projektors ist meistens schon an dem entsprechenden Zeichen erkennbar. Völlig klar, dass es sich hierbei um einen reinen Ausgang handelt und dessen Pegel abhängig von der Stellung des Lautstärkereglers des Projektors ist. Eine getrennte Kopfhörerregelung gibt es eher nicht.
Die drei gängigsten Anschlussmöglichkeiten zeige ich euch nun:
3,5mm Klinke
Sehr weit verbreitet ist der Kopfhöreranschluss mit 3,5mm Klinke. Von außen ist zunächst nicht erkennbar, ob es sich um die Mono- oder Stereo-Variante handelt. Wer allerdings seinen gesunden Menschenverstand einschaltet, dem wird schnell klar, dass die Wahrscheinlichkeit einer Stereoausgabe bzw. eines Stereoanschlusses bei einem Mono-Projektor bei Null liegt. Hinzu kommt, dass Stereo-Projektoren zumeist andere Anschlüsse verwendet haben, die zu deren Baujahren im HIFI.Bereich geläufiger waren.
5pol Würfel
Etwa ab Mitte der 1970er Jahre hat sich für Stereo-Kopfhörer der 5pol Würfelstecker etabliert. Daher ist er auch bei vielen Projektoren dieser Zeit, z.B. der Bauer Studioklasse, zu finden.
Nochmal ein kurzer Hinweis zum Stecker: Es gibt Varianten mit und ohne Unterbrechungen im Rand zwischen den beiden Anschlüssen rechts – sieht aus wie ein Quadrat. Eine durchgehende Bauform ermöglicht, bei entsprechend ausgelegten Buchsen, ein Parallelbetrieb von Kopfhörer und Lautsprecher, während Stecker mit dem „ausgeklinkten“ Quadrat die Lautsprecher abschalten. Um welche Art von Buchse es sich bei eurem Projektor handelt, müsst ihr der Bedienungsanleitung entnehmen.
Aber auch hier gilt, dass die Wiedergabe bei Mono-/Duoplay-Projektoren eben auch nur Mono, also ausschließlich auf der linken Seite, erfolgt.
Meistens haben die Buchsen – im Gegensatz zu den Steckern – 2 Einbuchtungen. Hierdurch wird ein Drehen des Steckers ermöglicht, falls eine seitenverkehrte Ausgabe erfolgt. Ein „Schaltbetrieb“ erfolgt aber nur in einer Position von beiden..
6,3mm Klinke
In den letzten Jahren der Super 8-Projektorproduktion wurden die Kopfhörer-Anschlüsse mancher Geräte auch mit der heute im Stereobereich noch üblichen 6,3mm Stereo-Klinke versehen. Diese findet man oftmals erst bei den letzten Produktreihen der verschiedenen Hersteller, wie z.B. dem Eumig S940 multiprocessor oder auch Revue Lux Sound 80/Revue Lux Stereo 80.
Aux-/Line-Anschluss
Mit dem Aux-Anschluss (heute zumeist Line-Anschluss genannt) können Geräte mit einem sogenannten „Hochpegel-Signal“, wie z.B. Notebook, Stereoanlage, Kassettenrekorder usw., mit dem Projektor verbunden werden. Im Fall von Tape-Decks, CD-Playern usw. sollte dieses mit einem „Umweg“ über einen HIFI-Verstärker erfolgen, um ein ordentliches Signal zu erhalten. Gleiches gilt am besten auch für einen Plattenspieler mit einem elektromagnetischen Wandler (siehe unten).
Aux-Anschlüsse gibt es wieder in verschiedenen Varianten. Je nach Projektor können es auch „reine“ Ein- oder Ausgänge sein, aber auch eine Kombischaltung ist möglich. Dies müsst ihr in eurer Bedienungsanleitung nachsehen oder ausprobieren.
3,5mm Klinke
Beispielsweise beim weit verbreiteten Elmo ST-1200 liegen die (getrennten) Aux-Anschlüsse in der 3,5mm Mono-Klinke-Bauform vor. Hierbei werden nur die Signale des linken Kanals eines Stereogerätes aufgenommen bzw. wiedergegeben. Es sei denn, man arbeitet mit einem Y-Kabel.
Ob es sich um eine Mono- oder Stereo-Variante der 3,5mm Klinke handelt, ist von außen nicht ersichtlich. Wer allerdings seinen gesunden Menschenverstand einschaltet, dem wird schnell klar, dass die Wahrscheinlichkeit einer Stereoausgabe bzw. eines Stereoanschlusses bei einem Mono-Projektor bei Null liegt. Es sei denn, man besitzt einen Elmo ST-1200 HD. Bei diesem gibt es nämlich Möglichkeiten. 😉
Vermutlich handelt es sich beim ST-1200 um einen Kombieingang, der auch den Anschluss eines Plattenspielers mit Kristalltonabnehmer (siehe unten) gestattet. Mangels fehlendem Tonabnehmer bei meinem alten Plattenspieler kann ich das leider nicht testen.
5pol DIN
Ebenfalls weit verbreitet ist die 5pol DIN-Buchse. Hier muss man allerdings aufpassen, dass man den richtigen Ein-/Ausgang erwischt, da oft mit Zeichen gearbeitet wurde. Des Weiteren gibt es Kombibuchsen, die Phono- und Aux-Signale verarbeiten können, wobei dies oftmals nur aus der Bedienungsanleitung hervorgeht, wie z.B. beim Braun Visacustic 1000. Bauer wiederum hat meistens seine Buchsen getrennt.
In der Bedienungsanleitung des Visacustic wird beispielsweise für den direkten Anschluss eines Tonbandgerätes ein „Tonband-Adapterstecker“ empfohlen. Hierbei werden die Eingangs- mit den Ausgangskanälen gebrückt. Damit es dabei nicht zu unkorrigierbaren Übersteuerungen kommt, wird jeweils ein 560 kOhm-Widerstand dazwischen geschaltet/gelötet.
Meistens sind die 5pol DIN-Buchsen für Aux sowohl für den Ein-, als auch für den Ausgang nutzbar. Dies erkennt man daran, dass das Zeichen sowohl nach links, wie nach rechts geht. Reine Ausgänge haben das Zeichen nur nach rechts, Eingänge nur nach links.
Phono-Anschluss
Der Phono-Eingang dient zum Anschluss eines Plattenspielers.
Wer jetzt jedoch glaubt, dass man da einfach jeden x-beliebigen dranknallen kann, der hat sich geschnitten. Dies ist nämlich abhängig vom Tonabnehmersystem und dessen eingesetzten Wandlers.
Man muss hier unterscheiden zwischen piezoelektrischem und elektromagnetischem Wandler (genaueres siehe bei Wikipedia). Letztere findet man oft bei Plattenspielern, die so ab den 1980er Jahren bei „normalen“ Bausteinanlagen üblich waren. Für deren Anschluss an die Phono-Buchse benötigt man entweder einen entsprechenden Entzerrvorverstärker oder geht den „Umweg“ über einen HIFI-Verstärker, der an den Aux-Eingang angeschlossen wird.
Aber vorwiegend ist der Phono-Anschluss der Projektoren für Plattenspieler mit Kristalltonabnehmern, die üblicherweise mit piezoelektrischem Wandlern ausgestattet und in den 1970er Jahren weit verbreitet waren, ausgelegt.
Dennoch gibt es auch Kombivarianten, wie z.B. beim Braun Visacustic 1000, die zwar als Phono-Anschluss beschriftet und für Plattenspieler mit Kristalltonabnehmern ausgelegt sind, aber dennoch den Anschluss von „normalen“ Aux-/Line-Signalen ermöglichen.
In der Bedienungsanleitung des Visacustic wird beispielsweise für den direkten Anschluss eines Tonbandgerätes ein „Tonband-Adapterstecker“ empfohlen. Hierbei werden die Eingangs- mit den Ausgangskanälen gebrückt. Damit es dabei nicht zu unkorrigierbaren Übersteuerungen kommt, wird jeweils ein 560 kOhm-Widerstand dazwischen geschaltet/gelötet.
Üblicherweise ist er als 5pol DIN-Buchse zu finden.
Sofern keine Beschriftung benutzt wurde, kam ein international übliches Zeichen für Phono-Anschlüsse zum Einsatz:
Mikrofon-Anschluss
Der letzte in der Reihe der Anschlüsse ist der für das Mikrofon. Ihn gibt es hauptsächlich in 3 Buchsen-Varianten.
Sofern der Pegel beim Aux-Eingang (z.B. bei einem Plattenspieler) nicht ausreichend sein sollte, so könnt ihr den des Mikros mal versuchen.
3,5mm Klinke
Bis heute wird bei Mikrofonen die 3,5mm Klinke verwendet. Hauptsächlich liegt sie in der Mono-Variante vor. Man fand sie im Audiobereich vornehmlich bei tragbaren Kassettenrekordern.
3,5mm / 2,5mm Doppelklinke
Einige Mikrofone für tragbare Kassettenrekorder oder Super 8-Kameras waren zusätzlich mit einem in Normabstand befindlichen 2,5mm Mono-Klinke ausgestattet. Dieser war dafür zuständig, dass das Laufwerk anhielt bzw. wieder weiterlief, wenn man am Mikro einen Schiebeschalter betätigte
Manche Projektoren, wie z.B. der Elmo ST-1200 sind ebenfalls mit dieser Doppelklinke ausgestattet und ermöglichen somit den Anschluss eines solchen. Allerdings ist die 2,5mm-Buchse hierbei unbeschaltet. Hat man „nur“ 3,5mm Klinke am Mikrofon, wird halt auch nur diese Buchse benutzt.
5pol DIN
Auch den Mikrofon-Eingang gibt es in der 5pol DIN-Variante. Als Buchse ist er fast ausschließlich in 5pol verbaut, wobei gerade bei Mikrofon-Anschlüssen – auch bei Stereo-Projektoren – oftmals nur eine Mono-Verdrahtung (3polig) verbaut wurde.
Passende Mono-Mikrofone der 1960er/70er-Jahre besitzen fast ausschließlich nur 3 Pins, da sie eben nur Mono sind. Echte Stereomikrofone gab es, bis in die 1980er hinein, eher selten,
Sofern keine Beschriftung erfolgte, wurde ein international bekanntes Zeichen für den Mikrofon-Anschluss verwendet.
Anschlüsse für (Fern-)Steuerungen
Verschiedene Projektoren boten auch Anschlüsse für diverse (Fern-)Steuerungsmöglichkeiten. Angefangen von einer Fernbedienung, über den Fernstart eines Tonbandgerätes bis hin zu einem Steuergerät, um die Geschwindigkeit des Projektors als „Slave“ zu steuern, gab es viele Varianten.
Der Anschluss wurde hierbei aber meistens mit einem 6pol DIN, wie man ihn in den 1980er Jahren bei VHS-Adaptersets fand, ausgeführt.
Allerdings gab es hier kein allgemeingültiges Zeichen. Jeder Projektorhersteller hat sein eigenes verwendet.
Beispielsweise Bauer für die Tonbandfernsteuerung:
Oder Braun für die Projektorfernsteuerung bzw. den Anschluss des „hauseigenen“ Steuergerätes:
Doch was ist, wenn ich genau diese Kabel nicht zur Hand habe oder mein Verstärker einen solchen Aus- oder Eingang nicht bietet? Das zeige ich euch in meinem Beitrag „Nützliche Helferlein„.