Ein Anamorphot ist eine spezielle Linse, die das Bild unproportional staucht – in unserem Fall verbreitert. Sie wird einfach vor das „normale“ Objektiv des Super 8-Projektors gestellt oder geschnallt.
Wie funktioniert er?
Das normale Super 8-Bild hat ein Seitenverhältnis von 1:1,33 (auch 4:3 genannt). Das menschliche Auge empfindet dieses Format aber oftmals als „zu schmal“. Deshalb kam im Kino der Breitwandfilm auf.
Auch im Format Super 8 wurden verschiedene Stauchungsverhältnisse eingeführt. Wie gesagt: ich filme nicht selbst, daher gehe ich nur auf die Kaufversionen ein.
Bei Super 8-Kauffilmen, die im Widescreen-Format („Cinemascope“) angeboten wurden, hat sich als Standard 1:2,66 (also 24:9 ;-)) etabliert. Dies wird auf dem Anamorphot mit “2x” gekennzeichnet.
Heißt also, dass das Bild in seiner Breite um den Faktor 2 verbreitert wird (also verdoppelt) und in der Höhe gleich bleibt.
Wie gesagt: Man stellt ihn einfach vor das „normale“ Objektiv des Projektors (aber so, dass das Bild auch entzerrt wird – also das kleinere Ende in Richtung Objektiv 😉
Wenn man hindurch schaut, sieht es folgendermaßen aus:
Wie sieht ein Anamorphot aus?
Es gibt unterschiedliche Formen von Anamorphoten. Einige davon zeige ich euch hier… – schließlich habe ich ja ein paar ausprobiert 🙂
Meistens benutze ich ein Rectimascop 48/2x der Rathenower Werke, welches in der damaligen DDR gefertigt wurde.
Um dieses zu fixieren, habe ich mir selbst eine Halterung aus Holz gebaut. Da die Objektive meiner Projektoren unterschiedliche Höhen haben, ist er verstellbar.
Wenn man allerdings beim Kauf nicht auf die Angaben schaut, das angekommene Paket aufmacht, einen Schlag wegen der Größe bekommt und dann feststellt, dass es ein Rectimascop 80/2x ist, dann sieht das Ding so aus:
Wohlgemerkt: mein „normales“ Rectimascop 48/2x ist „nur“ 14 cm lang. Aber selbst dieser Trümmer hat seine Vorteile (siehe hier…).