In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des Actionklassikers „James Bond 007: Man lebt nur zweimal“ (aktualisiert am 14.11.2021).

Filmdaten:GB, 1967, color, mono, deutsch (ohne Ausgleichspur)
Logo Cinemascope
Originaltitel:You only live twice
Darsteller:Sir Sean Connery, Karin Dor, Donald Pleasence, Akiko Wakabayashi, Desmond Llewelyn, Bernard Lee, Lois Maxwell u.a.
Laufzeit:ca. 117 min. (BluRay/Super8)
ca. 112 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 720 m (Acetat)
Anzahl Spulen:2x 360 m, 1x 240 m (Originär: 6x 180 m)
Hersteller der Super 8-Kopie:unbekannt

Inhalt:

Ein amerikanisches Raumschiff ist im All abgefangen worden und verschwunden. James Bond 007 macht sich, nachdem er in Hongkong zum Schein ermordet wurde, nach Japan auf, wo er Aki, die Assistentin des Geheimdienstchefs Tiger Tanaka, kontaktiert. In der Firma Osaka Chemicals gelangt er an wichtige Informationen. Er entkommt mit Aki, die einem Giftattentat zum Opfer fällt. Als Japaner getarnt, entdeckt er mit seiner Angetrauten Kissy das Lager seines Erzfeindes Blofeld und stürmt mit Tanakas Ninjas dessen Vulkanbasis. (VideoMarkt)

Super 8-Version:

Von den verschiedenen Versionen, die auch von „Man lebt nur zweimal“ in Umlauf sind, liegt mir die auf 6x 180m Acetatmaterial veröffentlichte Scope-Fassung unbekannten Ursprungs vor.

Sie startet mit einem schönen alten United-Artists-Logo, was darauf schließen lässt, dass die Vorlage etwas älter ist, gefolgt von der Gunbarrel-Sequenz. Die nach dem Vorspann zu sehende Betitelung ist in deutscher Sprache.

Bild:

Die Farben der mir vorliegenden Scope-Kopie sind sehr ausgewogen, da sie in keiner Einstellung knallig oder blass wirken. Auch konnte ich keinen Hang zu irgendeinem Farbton entdecken.

Helligkeit und Kontrast lassen keine Wünsche offen. Die Details bleiben in allen Helligkeitsstufen absolut erkennbar, was auch eine Vorführung in Halblichtstufe erlaubt.

In Bezug auf die Schärfe gibt es ebenfalls nicht wirklich etwas auszusetzen. Allerdings könnte sie, vor allem in den Tiefen, einen Tick besser sein. Dennoch würde ich sie in die Kategorie gut bis sehr gut einordnen – und das trotz fehlender Ausgleichsspur.

Der Bildstand ist durch die Bank ruhig. Lediglich beim Abspann ist ein leichtes Zittern zu erkennen, aber das ist man ja fast schon gewöhnt.

Die verwendete Vorlage wurde äusserst gut restauriert, denn es sind nahezu keine einkopierten Störungen aufgefallen. Auch bei den Original-Aktübergängen wurde große Sorgfalt walten lassen. Sicherlich tauchen dort ein paar kleinere Störungen auf, aber die sind fast schon nicht erwähnenswert.

Auffallend sind jedoch viele Schnitte im Verlauf der ersten 20 Minuten – also innerhalb des 1. Aktes. Dies macht eine 1:1-Nachvertonung von digitalen Medien unmöglich. Die Schnittstellen wurden vermutlich nachgearbeitet, da sie bei der ersten Ansicht nahezu nicht erkennbar waren. Man muss schon sehr genau darauf achten, um fehlende Bilder zu registrieren.

Aufgefallen ist dies erst beim Synchronisieren der DVD-Fassung mit der Super 8-Version am PC. Die Schnitte liegen teilweise im geringen Bildbereich, können aber auch schon mal 1/2-2 Sekunden betragen. Die Menge der Schnitte reduziert sich zwar in den nachfolgenden Akten, sind aber dennoch vorhanden.

Ton:

Auf der Hauptspur befindet sich der deutsche Mono-Ton. Das zu hörende Frequenzspektrum lässt auf eine gute Tonspurqualität schließen.

Eine Ausgleichsspur ist bei der rezensierten Kopie nicht vorhanden, was aber angesichts des sowieso nur in Mono vorhandenen DVD-Tons nicht stört. Ich gehe aber mal davon aus, dass sich auch Kopien mit beiden Tonspuren in Umlauf befinden.

Wer den Ton der mir vorliegenden Fassung aufgespielt hat, ist mir unbekannt. Sicher ist, dass er nicht vom Kopierwerk stammt, da massive Asynchronitäten bis zu 2 Sekunden vorhanden sind. Ausserdem wurde sehr oft neu angesetzt, was sich durch einige Tonpausen ausdrückt. Dies lässt darauf schließen, dass die bereits erwähnten Schnitte bei der verwendeten Tonvorlage nicht berücksichtigt wurden.

Selbstverständlich habe ich den defizitären Ton mittlerweile durch eine synchrone Version ersetzt (siehe unten).

Fazit:

Mit dem richtigen Ton ist es ein wahres Vergnügen, diesen Bond-Klassiker auf der großen Leinwand sehen zu dürfen. „Man lebt nur zweimal“ gehört qualitativ mit zu den besten 007-Veröffentlichungen, welche ich bis dato gesehen habe. Die Anschaffung kann also wirklich empfohlen werden.

Nachvertonung / Synchronisation:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen üblich, sind die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität. Lediglich bei den alten DVDs (ich glaube vor 2008) liegt der Ton nur in Mono vor.

Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Diese habe ich auch für meine Kopie verwendet, auch wenn sie nicht die Erstaufführungssynchro besitzt. Da der Ton des Films aber von Haus aus Mono ist und auch die Kopie nur eine Tonspur besitzt, wurde die deutsche (BluRay-)Fassung ebenfalls in Mono aufgespielt.

Hierzu müsst ihr zunächst die 5.1-Spur auf 2.0 umrechnen. Um das Signal nun in Mono in den Projektor zu bekommen, führt ihr mittels Y-Kabel beide Kanäle zusammen und geht dann in den Aufnahme-Eingang des Projektors. Da sich aber nun die Lautstärke der beiden Kanäle aufaddiert, müsst ihr den Kanalzug der 2.0-Spur am besten auf -6 dB reduzieren, um Übersteuerungen zu vermeiden.

Grundsätzlich kann die digitale Version von „Man lebt nur zweimal“ nahezu 1:1 für die vorliegende Fassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Da es sich um eine Kinokopie handelt, die auch schon den ein oder anderen Einsatz hatte, können während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, dennoch Differenzen zwischen den beiden Quellen auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung