In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des SciFi-Kultklassikers „Flash Gordon“.

Filmdaten:GB, 1980, color, Stereo, deutsch
Logo Cinemascope
Originaltitel:Flash Gordon
Darsteller:Sam J. Jones, Melody Anderson, Chaim Topol, Max von Sydow, Timothy Dalton, Ornella Muti u.a.
Laufzeit:ca. 112 min.
Gesamtlänge:ca. 700 m (Polyester)
Anzahl Spulen:1x 700 m (Originär: 4x 180m)
Hersteller der Super 8-Kopie:Derann

Inhalt:

Der New Yorker Footballspieler Flash Gordon und seine hübsche Begleiterin Dale Arden machen die Bekanntschaft des intelligenten, aber höchst skurrilen Wissenschaftlers Dr. Zarkov. Der entführt die beiden prompt mit seiner Rakete ins All auf einen Planeten, der von dem machthungrigen Tyrannen Ming beherrscht
wird. Der will eigentlich die Erde vernichten, hat dabei aber die Rechnung ohne Flash Gordon gemacht: Tatsächlich kann der dem Imperator das Handwerk legen und die Zerstörung der Erde verhindern. (VideoMarkt)

1980 wurde dieses fantasievoll ausgestattete Science-Fiction-Abenteuer nach den legendären „Flash Gordon“-Serials zum Flop an den Kinokassen. Damals noch am Geschmacksnerv der Zuschauer vorbeigezielt, gilt der Film mit dem legendären Soundtrack von Queen heute als Kult unter Comic-, Science-Fiction- und Trash- Liebhabern Spezialeffekte und Masken wirken aus heutiger Sicht natürlich reichlich antiquiert, wenngleich der Film jedoch gerade daraus seinen Reiz bezieht. (VideoWoche)

Super 8-Version:

Die mir vorliegende Derann-Fassung von „Flash Gordon“ startet ohne Verleihlogos o.ä. direkt mit der Anfangssequenz, in der Ming spricht.

Bild:

Für eine Scope-Fassung ist die Bildschärfe wirklich gut. Auch Kontrast und Farben lassen keine Wünsche offen, was bei einer Derann-Kopie eigentlich auch nicht anders zu erwarten ist.

Ton:

Originär befand sich auf der Hauptspur der englische Mono-Ton. Dieser wirkte auf mich jedoch etwas dünn im Sound.

Aus diesem Grund fiel die Entscheidung leicht, die mir vorliegende Fassung mit dem deutschen Stereoton zu versehen (siehe unten). Diese ist synchron, sauber und in gutem Sound gelungen, was wiederum auf eine gute Tonspur schließen lässt.

Fazit:

„Flash Gordon“ kommt zwar nicht an Sci-Fi-Klassiker wie Star Wars ran, aber ein Vergnügen ist es trotzdem, sich diesen Film auf der großen Leinwand anzusehen.

Empfehlenswert ist es natürlich, den Ton über eine Anlage laufen zu lassen 😉
Also ist es durchaus wert, eine Kopie davon im Schrank zu haben.

Nachvertonung / Synchronisation:

Die digitalen Veröffentlichungen von „Flash Gordon“ auf DVD und BluRay unterscheiden sich teilweise sehr stark. Nicht alle sind für die Nachvertonung/Synchronisation brauchbar!

DVD:

Die Veröffentlichung der LaserParadise führt schon in den ersten Minuten zu Asynchronitäten.

Zum einen differiert bereits der Titelsong zwischen der analogen und DVD-Fassung. Es sind einige Schnitte notwendig, da die Filmfassung noch ein paar weitere Toneffekte (bei ungefähr 2:02) beinhaltet und die DVD-Version ca. 5 sek. länger ist..

Außerdem gibt es in der analogen Version bei der Kampfszene zwischen Flash und Barin in Vultans Luftschloss zwei oder drei Einstellungen mehr. Hier müsste der DVD-Ton unterbrochen bzw. angehalten und danach wieder fortgesetzt werden, da es sich um gesprochene Teile handelt, die auf der DVD einfach nicht vorhanden sind. Schlussendlich sind die LaserParadise-Veröffentlichungen nicht brauchbar.

Die Kinowelt GMBH wiederum hat eine DVD am Markt, die zu 100 % der Filmfassung entspricht und daher für die Nachvertonung benutzt werden kann.

BluRay:

Die Veröffentlichungen des Films auf BluRay von Studiocanal sind wiederum gleich und als digitale Quelle grundsätzlich geeignet. Dennoch gestaltete sich die Nachvertonung/Synchronisation äußerst kniffelig.

Die Nachvertonung/Synchronisation:

Meine Erstvertonung hatte ich 2010 problemlos von der Kinowelt-DVD mit 25 fps durchführen können. Aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) wollte ich sie jedoch durch die der BluRay ersetzen.

Schon nach wenigen Sekunden zeigten sich starke Differenzen zwischen der digitalen und analogen Quelle. Einen Berechnungs- oder Steuersignalfehler konnte ich nach mehreren erfolglosen Versuchen ausschließen, weshalb ich mal vermute, dass bei der Produktion der BluRay irgendetwas schiefgelaufen ist bzw. das LaserParadise-Material verwendet wurde, das ja schon auf der DVD zu Problemem führte.

Die Lösung lag schließlich in einer leichten Beschleunigung des digitalen Materials um 0,09%, was in Premiere dann 99,91% bedeutet. Dadurch liefen beide Quellen über weite Strecken synchron.

Nachdem das erledigt war, konnte die digitale Version nahezu 1:1 für die Derann-Fassung verwendet werden. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.

Und dann ist da mal wieder mein „Soundfetischismus“:

Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme werden die deutschen Zuschauer mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Okay – angeblich soll „Flash Gordon“ auch auf der BluRay in Stereo sein, aber bis auf den Titelsong habe ich nahezu keine Stereoinhalte hören können, was sich auch nicht mit der 4K-Veröffentlichung geändert hat. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.

Beim Umbau der beiden Tonspuren in meinem Tonstudio auf 5.1 zeigte sich jedoch schnell, dass dies – im Gegensatz zu meinen anderen Projekten – leider nicht mit der englischen Tonspur funktioniert. Allerdings bestehen die Raumanteile vornehmlich aus Hall. Also habe ich diese mit einem Hall-PlugIns nachgebaut und erhielt dann schließlich eine recht brauchbare 5.1-Version in Deutsch.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung