In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung von Charles Dickens’ „Eine Weihnachtsgeschichte“ (aktualisiert am 20.11.2021).

Filmdaten:GB, 1951, s/w, Hauptspur: Deutsch/Englisch, Ausgleichsspur: Englisch
Originaltitel:Scrooge
Darsteller:Alastair Sim, Mervyn Johns, Kathleen Harrison u.a.
Laufzeit:ca. 87 / 77 min. (BluRay/Super8)
ca. 83 / 73 min. (DVD)
(Die hintere Zeitangabe bezieht sich auf die rein deutsche Sprachfassung)
Gesamtlänge:ca. 520 m (Polyester)
Anzahl Spulen:1x 540 m (Originär: 5x 120 m)
Hersteller der Super 8-Kopie:D.C.R. Films

Inhalt:

Seit sein Partner Jacob Marley tot ist, kümmert sich der Misanthrop Ebenezer Scrooge allein um sein Geschäft. Profit ist sein einziges Ziel, andere Menschen und ihre Schicksale interessieren ihn nicht und für seine Umgebung hat er nur Verachtung übrig. Bis ihm eines nachts, kurz vor Weihnachten, die drei Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erscheinen und ihm sein Leben in all seiner Jämmerlichkeit präsentieren.Seit dieser Nacht weiß Scrooge, dass seine herzlosen Taten schreckliche Folgen haben können… (VideoMarkt)

Super 8-Version:

Die englische Originalfassung von Charles Dickens’ „Eine Weihnachtsgeschichte“ wurde auf 5x 120m Polyestermaterial veröffentlicht und startet mit einem mit Musik unterlegtem Hinweis “A Davelyn exclusive family release”.

Anschließend folgt eine Texttafel “Renown Pictures Corporation Ltd.”, bevor es dann in die (englische) Original-Betitelung geht. Die komplette Fassung läuft in Vollbild.

Anmerkung:
Wie ihr vielleicht gesehen habt, ist oben zusätzlich die Laufzeit der reinen deutschen Sprachfassung genannt. Diese ist um rund 10 Minuten kürzer, als das Original!
Die Unterschiede reichen vom Sekundenbereich (teilw. 1 sek.), bis hin zu stark gekürzten oder gar ganz fehlenden Szenen.

Im Falle einer Nachvertonung der D.C.R.-Fassung kann sie es dadurch natürlich keine rein deutsche Fassung mehr sein, was eine Vorführung beim Nachwuchs erschwert. Aber durch das benutzte “British English” sind die Szenen in Originalsprache recht gut verständlich.

Bild:

Die mir vorliegende Kopie hat leicht sepiatönige Graustufen. Diese wurden recht gut angelegt, passen allerdings sehr gut zur teilweise düsteren Stimmung des Films.

Auch scheint es, dass bei dunklen Szenen das Bild nicht ganz ausgeleuchtet ist, was auch sehr gut zur Stimmung beiträgt.

Die Bildschärfe kann man durchweg als gut bezeichnen. Der Kontrast wurde ebenfalls recht gut gewählt. Dennoch neigen ein paar Szenen zur Überbelichtung, was allerdings schon vom Original herrühren könnte.

Die Bildhelligkeit hätte einen Tick heller sein können, aber das fällt nicht wirklich ins Gewicht und sollte daher nicht als negativ angesehen werden.

Die verwendete Vorlage war in einem guten Zustand. Es sind kaum auffällige Bildstörungen einkopiert. Auch die Aktübergänge sind sehr sauber.

Ton:

Haarig wird es allerdings beim Ton: es handelt sich um die englische Originalfassung. Diese ist mit mäßigem Rauschen und vom Sound her recht dünn aufgespielt.

Der Pegel wiederum ist gut und neigt nicht zu Übersteuerungen. Ansonsten ist er sauber auf der Hauptspur gewesen.

Da meine Familie bzw. mein Bekanntenkreis der englischen Sprache nicht ganz so mächtig ist, wurde dieser durch die deutsche Fassung ersetzt (siehe unten), fand aber vorher seinen Platz auf der Ausgleichspur.

Fazit:

Gelungene Super 8-Umsetzung von Charles Dickens’ „Eine Weihnachtsgeschichte“. Sollte in der Weihnachtszeit definitiv immer auf dem Spielplan stehen.

Nachvertonung / Synchronisation:

Dieser Film gehört zu denjenigen, die mich bei der ersten Nachvertonung 2010 einige Nerven und Zeit gekostet haben.

Der Grund liegt darin, dass die deutschen Veröffentlichungen des Films allesamt „nur“ 73 min. lang waren, während die englische Originalversion, die ja auch die Grundlage der Super8-Fassung ist, rund 83 Minuten läuft – also etwa 10 Minuten länger bei 25 fps. Die Unterschiede reichen vom Sekundenbereich (teilw. 1 sek.), bis hin zu stark gekürzten oder gar ganz fehlenden Szenen. Manchmal änderte sich sogar die Position im Film.

Diese „fehlenden“ Minuten waren also nicht auf der deutschen DVD. Ergo habe ich mir seinerzeit auch noch die englische Disc besorgt und die genannten Stellen eben mit Englisch aufgefüllt. Natürlich ist es dadurch keine rein deutsche Fassung mehr, was eine Vorführung beim Nachwuchs erschwert, aber durch das benutzte “British English” sind die Szenen in Originalsprache recht gut verständlich.

2017 kam dann eine Neuauflage des Films von „Filmjuwelen“ auf DVD und BluRay heraus. Während Erstere weiterhin „nur“ die gekürzte deutsche Version enthält, so sind auf der BluRay mehrere zu finden, u.a. auch eine, die sprachlich so wie meine Erstversion abläuft. Diese habe ich dann für meine neue Nachvertonung in 24 fps verwendet. In der digitalen Version werden bei den englischen Szenen dann Untertitel eingeblendet, was ja beim Analogfilm nachträglich nicht funktioniert. J

Grundsätzlich kann die „Mischversion“ der BluRay nahezu 1:1 für die D.C.R.-Fassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.
Lediglich kurz vor Schluss, bei ca. 82 min., gibt es einen geringfügigen Schnittbedarf zwischen analoger und digitaler Quelle. In der Szene, in der Ebenezer seinen Neffen besucht, wird auf der BluRay für ein paar Sekunden (zusätzlich) dessen Frau eingeblendet. Diese Einstellung ist auf Super8 nicht vorhanden.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung