Dieses Mal befasse ich mich mit der kostenlosen Software „Film-O-Sync“ von Zach Poff. Sie wurde ursprünglich für einen Mac programmiert, aber von Sammlerkollege Mark Hochlov für Windows umkopiliert. Den entsprechenden Download findet ihr am Ende dieser Seite.

Wie auch das Synkino dient auch Film-O-Sync dazu, einen Projektor masterfähig zu machen. Für die Vorbereitung des Projektors ist ein wenig Material und Geschick erforderlich. Da die erforderlichen Einbauten bzw. Umbauten den Rahmen sprengen würden, findet ihr die entsprechende Anleitung ebenfalls bei den Downloads.

Grundsätzlich funktioniert die Software sowohl mit Super8, als auch mit 16mm. Ich zeige es anhand eines Bauer P7.

Welche Dateien werden von Film-O-Sync abgespielt?

Laut Zach Poff benötigt Film-O-Sync AIFF- (Mac-Format) bzw. WAV-Dateien. Diese müssen in Stereo, 16Bit und 48 kHz vorliegen. Je nach Größe der Sammlung kann das in Summe schon einen unheimlich hohen Speicherplatzbedarf bedeuten. Da hat Synkino mit seinen OGG-Dateien einen ganz klaren Vorteil.

AIFF lasse ich in den nachfolgenden Beschreibungen mal außen vor, da dieses Format unter Windows eher selten zu finden ist. Mac-User wissen dann schon, wie sie zu erstellen sind. Helfen kann ich dabei allerdings nicht, weil Äpfel nicht meine Welt sind. Unter Windows kann es beispielsweise von Audacity erstellt/gespeichert werden.

Von Grundsatz her könnt ihr die benötigten WAV-Dateien entsprechend meiner Beitragsreihe „Nachvertonung / Synchronisation…“ erstellen. Folgt hierbei den Anweisungen für masterfähige Projektoren und den genannten Schritten für Synkino, aber eben ohne die Umwandlung in OGG, sondern für Film-O-Sync ist WAV zu wählen. Wenn die digitale Tonspur der BluRay oder DVD „nur“ Stereo ist, kann dies auch schon direkt aus Adobe Premiere exportiert werden.

Wie ihr mich kennt, habe ich natürlich alles mögliche ausprobiert. Angefangen von OGG-. über MP3-. bis hin zu Multichannel-WAV-Dateien habe ich Film-O-Sync mit allem gefüttert. Grundsätzlich spielt das Programm auch alle Dateien ab, aber bei den ersten beiden Formaten hat es Angleichungsschwierigkeiten. Im Bereich der Multichannel-WAV’s habe ich sowohl 4-Kanal, als auch 5.1 versucht. Bei beidem werden jedoch immer nur die ersten beiden Spuren wiedergegeben, welche in beiden Formaten Front Rechts und Links waren. Auch die Verwendung einer Mehrkanal-Soundkarte und eine entsprechende Konfiguration innerhalb von Film-O-Sync brachte keine Änderung.

Von daher muss es leider bei dem „normalen“ Stereo-WAV-Format bleiben. Allerdings funktioniert, wie bei Synkino, die Einrechnung des phasengedrehten Rear-Signals per headAC3he, wie in der bereits erwähnten Beitragsreihe erklärt (Surround 2-Modus).

Wie werden die Impulse bei Film-O-Sync erzeugt?

Die von der Software benötigten Impulse werden anhand von 2 Neodym-Magneten und einer Magnetspule erzeugt. Erstere sollten sich dabei auf einem Teil befinden, das sich einmal pro Bild komplett dreht. Somit wird dabei durch die drehende Bewegung des Teils und der gegensätzlichen Polung der beiden gegenüberliegenden Magnete – also einmal positive Seite und einmal negative – mithilfe der Magnetspule, die sich nicht bewegt, eine Kurve erzeugt.

Weil es sich schon beim Synkino bewährt hat und ich keine Lust auf Einbauten im Innern habe, wurden die Neodym-Magneten am Handrad meines Bauer P7 MS per Montagekleber befestigt.

Wie funktioniert die Wiedergabe mit Film-O-Sync?

Wählt zunächst unter „Audio File Setup“ durch Anklicken von „Choose Audio File“ eure abzuspielende WAV-Datei.

Danach klickt die benötigte Frame-Rate an, die meistens entweder 24 oder 25 fps beträgt. Letztere kann in das Feld rechts manuell eingegeben werden.

Euer Projektor darf keinesfalls schneller als 25 Bilder pro Sekunde laufen, sonst verliert Film-O-Sync seine Synchronität. Genau 25 Bilder sind das absolute Maximum, welches das Programm messen kann. Dies ist der einzige richtige Nachteil der Software! Die meisten meiner 16mm Bauer-Projektoren laufen nämlich einen kleinen Tick schneller, also schwanken z.B. zwischen 24,9 und 25,1 und sind somit nicht nutzbar. Manchmal reicht es aber auch, den Projektor eine kurze Zeit laufen zu lassen, wodurch sich die Bildrate etwas reduziert.

Die Wiedergabe an sich ist (leider) immer manuell zu starten, was etwas Übung erfordert.

Hinsichtlich der Benutzung von 2 Startbildern solltet ihr euch meine Anmerkungen in Teil 4 der oben bereits erwähnten Beitragsreihe im Bereich „Vorbereitungen“ bei „Nicht synchronisierbare Projektoren“ durchlesen. Dies kann auch hier von Vorteil sein.

Es sei denn, ihr seid schnell genug, um den Projektor und gleichzeitig die Wiedergabe von Film-O-Sync per Leertaste zu starten. Dann würde es genügen, den Projektor an den blauen Klebepunkt zu fahren.

Dennoch kann es hierbei zu Abweichungen kommen, die ihr aber mit den Pfeiltasten nach rechts (Wiedergabe kurzzeitig beschleunigen) und links (Wiedergabe kurzzeitig abbremsen) korrigieren könnt. Solange ihr diese gedrückt haltet, wird die entsprechende Aktion ausgeführt.

Downloads:

Hier findet ihr die im Beitrag bereits erwähnten Downloads. Die Mac-Version von Film-O-Sync findet ihr auf der Website von Zach Poff. Bitte beachtet, dass ich für die Software generell keinen Support bieten kann. Ich bin, genau wie ihr, lediglich Anwender!