Der Revue Lux Sound 80 (spätere Bezeichnung „Revue Lux Stereo 80“) wurde seinerzeit über „Quelle“ vertrieben. Revue/Quelle hat ja keine eigenen Projektoren gebaut, sondern bei anderen Herstellern in Auftrag gegeben und mit ihrem Label versehen.

Dieses Modell wurde von dem japanischen Hersteller „Chinon“ gefertigt – ein richtiger „Plastik-Bomber“. Der Lux 80 ist baugleich mit dem Chinon Sound SS 1200 Stereo.

Motormäßig kann man den Gleichlauf des Projektors eigentlich als sehr konstant einordnen. Dennoch kann es, aufgrund des zu klein dimensionierten Schwungrades, zu einem leiern des Tons kommen.

Bei der Wiedergabe ist der Bildstand stabil.

Der Sound aus den eingebauten Lautsprechern kann als gut bezeichnet werden. Mit einem in der Bedienungsanleitung angegebenen Frequenzumfang von 60-11.000 Hz bei 24 Bildern pro Sekunde kann man eigentlich zufrieden sein. Die eingebauten Lautsprecher unterstützen diesen auch recht gut.

Der serienmäßig eingebaute 8 cm große Tageslichtmonitor ist gleichzeitig Stärke und Schwäche des Lux 80. Hierdurch liegt die Position des Objektivs in der inneren Mitte der Maschine. Dies macht die Vorführung von Cinemascope-Filmen äusserst schwierig, aber nicht unmöglich (siehe unten bei „Tipps & Tricks“).

Technische Daten des Revue Lux Sound 80:

Offizielle Bezeichnung:Revue Lux Sound 80,
später Revue Lux Stereo 80
Maximale Spulenkapazität:360 m
Objektiv:Revuenon Zoom Lens 1:1,3/15-30mm
Lampe:15V/150W (OSRAM HLX 64634 (EFR))
Geschwindigkeiten:18 & 24 Bilder/sek.
(Feinjustierung +/-1 Bild/s)
Ton-Wiedergabe:Magnetton
Lautsprecher:eingebaut, 2 Stück
Anschluß für ext. Lautsprecher:Ja, 2 Stück
Aux Out (=Line Out):Ja, 5pol-DIN
Kopfhörer-Ausgang:Ja, Stereo, Klinke (6,3 mm)
Stereo-Wiedergabe möglich:Ja
Spur-Wiedergaben:1 / 2 / 1+2 (mono) / 1+2 (Stereo)
Besonderheit:Tageslichtmonitor mit 8 cm Querschnitt

Anwendungsgebiete:

Privataufnahmen, Kurzfilme, Schnittfassungen, Komplettfassungen (eingeschränkt wegen der Position des Objektivs)

Stärken:

  • Ausser Elmo ST-1200 der nahezu einzige Projektor in der „Standardklasse“, der 360m-Spulen spielen kann
  • Durch senkrechte Spulenarme ist der Platzbedarf geringer, als beim Elmo ST-1200
  • 2 eingebaute Lautsprecher, dadurch Stereo-Wiedergabe schon „an Bord“
  • Tageslichtmonitor (siehe auch Schwächen)
  • 2 elektronisch geregelte Gleichstrommotoren
  • Optisch einer der schönsten Projektoren (meiner Meinung nach)

Schwächen:

  • Viel Plastik
  • Objektiv sitzt in der inneren Mitte des Projektors (wegen Tageslichtmonitor)
  • Vorführung von Cinemascope-Filmen äusserst schwierig (siehe unten „Tipps & Tricks“)
  • Auf den ersten Blick viele Editiermöglichkeiten, aber durch zu kleines Schwungrad leiert der aufgenommene Ton

Fazit:

Solange man nur Filme mit einer Ratio von 4:3 vorführen möchte, ist der Revue Lux 80 ein durchaus empfehlenswerter und zumeist auch günstig zu bekommender Projektor. Bei Cinemescope-Komplettfassungen muss man schon innovativ sein.

Die augenscheinlich umfangreichen Tonfunktionen scheitern an dem zu kleinen Schwungrad.

Sehr positiv finde ich, dass es einer der wenigen Projektoren ist, die 360m spielen können und mit seinen 2 eingebauten Lautsprechern schon „mit Bordmitteln“ eine Stereo-Wiedergabe ermöglicht.

Tipps & Tricks:

Durch den serienmäßig eingebauten Tageslichtmonitor sitzt das Objektiv des Revue Lux Sound 80 sehr weit hinten – genauer gesagt: in der Mitte unter der Abdeckung.

Revue Lux Stereo 80 (Seitenansicht rechts mit Blick auf Objektivposition)
Revue Lux Stereo 80 (Seitenansicht rechts mit Blick auf Objektivposition)

Da das Bild beim Verlassen des Projektors schon relativ groß ist, können die Standard-Anamorphoten, wie z.B. das Rectimascop 48/2, nicht benutzt werden, sofern Objektiv-Zoom benötigt wird. Das Ergebnis wäre nämlich ein Ei auf der Leinwand, dem seitlich jeweils Teile des Bildes fehlen.

Dementsprechend ist Innovativität gefragt. Mein Versehen, ein Rectimascop 80/2x zu ersteigern, löste dieses Problem. Jedoch ist dieser Aufbau ein echt riesiger Trümmer:

Rectimascop 80/2x mit Konstruktion vor einem Revue Lux Sound 80 Stereo
Auch wenn das Rectimascop schief aussieht, ist es gerade.

Mein Erstversuch mit einem Ross Expandascope (ebenfalls bei den Anamorphoten zu finden) wäre zwar eine Zwischen- aber keine endgültige Lösung. Aufgrund seines geringen Durchmessers kann man es in den Projektor bis ans Objektiv hineinschieben, aber es wird, im Verhältnis zum Projektorbild, zu spät breiter, so dass immer noch Teile des Bildes abgeschnitten werden.

Bilder des Revue Lux Sound 80:

Downloads für den Revue Lux Sound 80:

Dies ist ein eigener Scan der vorhandenen BA.

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