In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung von Alfred Hitchcock’s Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ (aktualisiert am 14.11.2021).
Filmdaten: | USA, 1955, color, mono, deutsch |
Originaltitel: | To catch a thief |
Darsteller: | Cary Grant, Grace Kelly, Jessie Royce Landis u.a. Regie: Alfred Hitchcock |
Laufzeit: | ca. 108 min. (BluRay/Super8) ca. 102 min. (DVD) |
Gesamtlänge: | ca. 660 m (Polyester) |
Anzahl Spulen: | 1x 700 m (Originär: 6x 120 m) |
Hersteller der Super 8-Kopie: | Marketing International |
Inhalt:
Der Meisterdieb John Robie hat sich an die französische Riviera zurückgezogen und genießt dort den Ruhestand, als sich eine Serie von Diebstählen ereignet, die nach seiner Methode verübt werden. Um seine Unschuld zu beweisen, versucht Robie, den Übeltäter zu entlarven. Dabei lernt er die Amerikanerin Frances Stevens kennen und lieben, doch die Romanze findet ein jähes Ende, als die Juwelen ihrer Mutter gestohlen werden. Im Rahmen eines Maskenballs versucht Robie den wahren Dieb zu fassen und Frances zurückzugewinnen. (VideoMarkt)
Hitchcocks sogenannter Cameo-Auftritt kann man erst auf der restaurierten (DVD-) Fassung richtig erkennen, denn in der (auch hier vorliegenden) 4:3-Fassung ist der Regisseur nur im seitlichen Anschnitt zu sehen. Nach rund 10 Minuten setzt sich Cary Grant zwischen ihn und eine Dame, die einen Vogelkäfig auf dem Schoß hat. Nachdem sich Robie gesetzt hat, fangen die Vögel an zu flattern. Nun kann man sich überlegen, ob dies nun eine Anspielung auf Hitchcocks “Die Vögel” ist oder weil sich die “Katze” neben sie setzt 😉
Super 8-Version:
Von Marketing international wurde der Hitchcock-Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ auf Acetat-Material in Vollbild veröffentlicht und startet mit dem entsprechenden Logo, gefolgt von der Original-Betitelung.
Bild:
Leider wurde von der Firma scheinbar minderwertiges Polyestermaterial verwendet bzw. unzureichend verarbeitet, da das Bild – wie bei vielen Kopien von Marketing International – sehr stark von den Farben Rot und Braun dominiert wird und damit die anderen nahezu untergehen.
Auch entstehen bei dem verwendeten Material sehr schnell grüne Emulsionsstreifen. Dennoch kann man sich an die Farben nach einiger Laufzeit durchaus gewöhnen und sie nicht mehr als allzu störend empfinden.
Schärfe, Kontrast und Bildhelligkeit kann man als gut bis sehr gut bezeichnen.
Die verwendete Vorlage wiederum war in einem sehr guten Zustand, was sich in keinen nennenswerten Störungen äussert. Das Korn wurde gut gewählt, da sich das Bildkrisseln wirklich in Grenzen hält.
Mit der DVD- Fassung darf man diese Kopie allerdings nicht vergleichen.
Ton:
Der deutsche Mono-Ton wurde laut und lippensynchron aufgespielt. Ein paar mehr Bässe hätten ihm zwar gut zu Gesicht gestanden, doch lassen sich diese mittels Equalizer reinregeln.
Fazit:
Wenn man mit den Farbproblemen der vorliegenden Fassung leben kann, dann bietet Alfred Hitchcock’s „Über den Dächern von Nizza“ an einem Filmabend gute Unterhaltung und Spannung und kann durchaus in die Sammlung aufgenommen werden.
Nachvertonung / Synchronisation:
Die Auswahl der digitalen Quelle hängt davon ab, wie ihr Nachvertonen bzw. Synchronisieren möchtet. Auf allen liegt die deutsche Tonspur in Mono vor und kann problemlos verwendet werden. 2020 wurde auf BluRay eine neue Edition veröffentlicht, die auch (evtl. erstmals?) eine englische 5.1-Spur enthält, aber dazu später.
Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Da vom Grundsatz her aber nichts an der originären Mono-Tonspur auszusetzen ist, sehe ich bei mir keinen Grund für eine Nachvertonung, weshalb ich die 5.1-Tonspuren in Deutsch und Englisch lediglich zur Synchronisation mit Synkino benutze (siehe unten).
Bei einer „reinen“ Nachvertonung würde die originäre digitale deutsche Mono-Tonspur genügen, da sie ja „nur“ auf der Hauptspur liegt. Dafür dürft ihr nur einen Kanal eurer Soundkarte mit dem Aufnahme-Eingang des Projektors verbinden. Ansonsten kommt es nämlich zu Übersteuerungen.
Grundsätzlich kann die digitale Version nahezu 1:1 für die marketing international-Fassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber auch aufaddieren könnten und beseitigt werden müssen.
Und dann ist da mal wieder mein „Soundfetischismus“:
Wie bei vielen digitalen Veröffentlichungen alter Filme, so werden die deutschen Zuschauer auch bei der 2020er BluRay mit einer Mono-Tonspur „abgespeist“, während das englische Publikum bestes 5.1 genießen kann. Da sich der Aufwand hierfür eigentlich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, ist das für mich völlig unverständlich. Naja – wir Deutsche sind ja so bescheuert und kaufen die DVD/BluRay trotzdem.
Daher habe ich die beiden Tonspuren in meinem Tonstudio so umgebaut, dass auch die deutsche Version nun – mit wenigen Abstrichen – 5.1 ist.
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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung